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Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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hielt inne, und um ihren Mund erschien ein merkwürdiger Zug. »Zumindest hat er mir viel davon erzählt. Wenn Edwards Plan klappt, wird er Annes Geld nicht benötigen.« Sie lächelte einfältig. »Vielleicht werden wir sogar heiraten.«
    Sophy sah sie mit kritischem Stirnrunzeln an. »Ich muss Sie warnen. Meinem Onkel kann man nicht trauen. Er neigt zu falschen Versprechungen.«
    Agnes schniefte und trank von ihrem Kaffee.
    Es war nicht zu übersehen, dass Edward unangenehm überrascht war, Sophy anzutreffen, als die Herren kurz den Raum betraten. Er hatte sich zu ihnen und dem Port gesellt, und seine geröteten Züge und der getrübte Blick verrieten, dass er schon einiges konsumiert hatte. Beim Eintreten lachte er noch gut gelaunt über eine Bemerkung Grimshaws.
    Kaum aber sah er seine Nichte neben seiner Geliebten, stutzte er, und seine Augen drohten aus dem Kopf zu springen. Sein Lächeln war wie weggewischt, als er aufgebracht hervorstieß: »Großer Gott! Was zum Treufei treibst du denn hier?«
    Sophy lächelte spöttisch. »Ganz sicher amüsiere ich mich nicht!«
    Er blieb vor ihr stehen und antwortete: »Das versteht sich! Das hier ist nichts für dich. Meiner Seel, nie hätte ich gedacht, dich auf einer dieser wüsten Partys zu treffen.«
    Ohne die interessierten Blicke der anderen zu beachten, fuhr Sophy ihn an: »Sonst hättest du deine Geliebte wohl nicht mitgebracht, deine abgelegte Geliebte, wie du behauptet hast. Wieder eine Lüge, lieber Onkel?«
    »Das war keine Lüge!«, protestierte er. »Aggie und ich hatten uns getrennt, als ich mit dir sprach.«
    »Zweifellos für diesen einen Tag«, gab Sophy zurück. Ihr lange schwelender Widerwille gegen ihren Onkel kam hoch.
    »Na, wenn schon? Was geht es dich an?«
    Sie stellte Tasse und Untertasse ab und sagte: »Solange du über das Vermögen meiner Geschwister verfügst, ist es leider so, dass mich alles, was du tust, sehr wohl angeht.«
    »Ha! Deswegen brauchst du dir keine Sorgen mehr zu machen. Ich habe mir einen hieb- und stichfesten Plan zurechtgelegt. Wenn alles gut geht, werde ich das Geld der beiden nicht mehr brauchen. Sicher wird dich das freuen.«
    »Meine einzige Freude wäre es«, sagte Sophy hart, »wenn ich dich nicht mehr sehen müsste.«
    Edward grinste sie an. »Das wird erst nach meinem Ableben der Fall sein, liebes Kind. Und das habe ich noch sehr lange nicht eingeplant.«
    »Mag schon sein«, schnurrte Sophy, deren Augen golden zwischen ihren langen Wimpern hervorblitzten, »aber wenn du so weitermachst, ist dir ein vorzeitiges Ende sicher.«
    Edward lachte selbstgefällig. »Komm mir nicht mit Drohungen, Mädchen. Bete lieber darum, dass ich noch lange lebe. Wenn mir etwas passiert, werden sich viele erinnern, dass du geschworen hast, mich zu töten.« Edward kostete die Wirkung seiner Worte genüsslich aus und setzte neckend hinzu: »Daran solltest du denken, wenn du mich nächstes Mal zum Teufel wünschst.«
    Sophys Hände waren zu Fäusten geballt, und alle sahen ihr an, dass sie sich nur unter Aufbietung aller Willenskraft zurückhielt, um sich nicht auf ihren Onkel zu stürzen. Ives, der Zeuge des hässlichen Zwischenfalls war, beschloss, der Szene ein Ende zu machen, ehe Sophy die Fassung verlor.
    Auf sie zugehend, nahm er Sophys Hand und sagte: »Haben Sie die Gärten schon im Mondschein gesehen? Sie sind wunderschön. Erlauben Sie mir, sie Ihnen zu zeigen.«
    »Nicht doch«, protestierte Grimshaw, der den Wortwechsel zwischen Sophy und Edward ebenfalls mitangehört hatte.«Ich muss darauf bestehen, dass Sie mir dieses Vergnügen einräumen.« Er lächelte Ives dünn zu. »Ich nehme das Recht als einer ihrer hartnäckigsten Anbeter in Anspruch. Ist es nicht so, süße Sophy?«
    »Non, non«, rief Etienne Marquette aus, dessen üppige schwarze Locken im Kerzenlicht schimmerten. »Ich bestehe darauf, dass mir diese Ehre zuteil wird. Erlauben Sie, Lady Marlowe, Sie hinauszubegleiten.«
    Lord Coleman und Sir Alfred Caldwell äußerten sofort ihrerseits Interesse, und Sophy blickte beklommen von einem zum anderen. Sie traute keinem, nicht einmal Ives, und der letzte Ort, den sie mit einem der Herren aufsuchen würde, war irgendein dunkler und abgeschiedener Winkel! Zumal mit Grimshaw, unter dessen Blick es sie kalt überlief.
    Sich zu einem Lächeln zwingend, sagte sie höflich: »Ich danke für die liebenswürdigen Einladungen, leider muss ich jedoch alle ablehnen. Würden Sie mich jetzt entschuldigen?«
    Sie entzog Ives ihre

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