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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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Kriegsschiff übernehmen und hoffen, dass die Galeere schnell genug war, um das sperrigere Frachtschiff einzuholen.
    Er tauschte sein Pferd gegen einen jüngeren, noch nicht ganz zugerittenen Hengst. Der Wallach hatte ihm gute Dienste erwiesen, aber er konnte dem Pferd keinen schnellen Ritt zurück in den Norden zumuten. Das jüngere Tier wäre dafür weit besser geeignet.
    Beim Aufsitzen stieg das Pferd, aber Gilead wendete ihn und grub die Fersen in seine Flanken, und das Pferd wieherte gellend und verfiel in einen schnellen Galopp.
    Er legte nur kurze Pausen für das Pferd ein und ritt die Nacht über durch, bis er schließlich, gerade als die ersten gleißend roten und orangefarbenen Strahlen am Himmel erschienen, erschöpft den Hügel, der zu der Festung seines Großvaters führte, erreichte.
    Obwohl es noch so früh am Morgen war, waren sein Großvater und seine Mutter bereits wach und nahmen ihr Frühstück ein. Am Eingang standen Truhen, fertig gepackt für die Reise, und warteten darauf, verladen zu werden.
    »Die wirst du hier wohl noch eine Weile brauchen, Mutter«, sagte Gilead, als sie aufsprang, um ihn zu umarmen, während Mac Erca ihn anfunkelte. »Ich fahre mit dem Schiff nach Konstantinopel.«
    Elens Augen wurden weit. »Bist du denn so wild entschlossen, Dallis nicht zu heiraten, dass du davonläufst?«
    Dallis. An sie hatte er gar nicht mehr gedacht und auch nicht daran, dass seine eigene Hochzeit in weniger als einer Woche stattfinden sollte. »Nein. Ich glaube, Deidre ist entführt worden und ist vielleicht auf einem Schiff, das gestern Morgen abgelegt hat. Ich muss sie abfangen, bevor sie …« Er konnte nicht mehr weitersprechen.
    »Bevor ich was?«
    Gilead erstarrte – hörte er denn jetzt schon Stimmen? Langsam drehte er sich um und entdeckte Deidre im Türrahmen. Er durchquerte den Raum mit wenigen großen Schritten und nahm sie in die Arme. »Du bist hier! In Sicherheit!« Er sog den leicht würzigen Geruch ihres Haares ein und merkte, dass er wahrscheinlich schlimmer roch als sein Pferd. Aber nur noch für einen Augenblick wollte er es auskosten, sie in seinen Armen zu halten, ihren weicher Busen ab seiner Brust zu spüren, ihre Arme eng um seinen Hals geschlungen. Er wusste, dass er sie trotz allem verlieren würde, denn der einzige Ort, an dem sie wirklich in Sicherheit war, war der Schwarze See. Aber in diesem Augenblick fühlte es sich so gut an. So gut.
    Aus der hinteren Ecke des Raumes löste sich ein Schatten. Duncan pfiff seinem Wolf und verließ kopfschüttelnd den Raum.
     
    »Ich verstehe trotzdem nicht, warum du es mir nicht gesagt hast«, grummelte Gilead, als sie auf dem Achterdeck des tanzenden Schiffs saßen.
    Deidre hielt sich am Rand der Bank fest, um nicht herunterzufallen, als eine tosende Woge den Bug der Galeere ergriff, sie tief in ein Wellental stürzen ließ und das Vorderdeck mit grünem Wasser überspülte. Elen hatte sich sofort unter Deck zurückgezogen, als das Schiff auf die offene, schäumende See zusteuerte, aber Deidre war entschlossen, an Deck zu bleiben, wo sie frische Luft atmen und den Horizont im Blick behalten konnte. Davon wurde ihr weniger übel.
    »Wenn ich es dir gesagt hätte, hättest du mich dann gehen lassen?« Sie hatte Gilead zuvor anvertraut, dass sie irgendetwas an dem leeren Schrein von Tara angezogen hatte.
    »Nicht allein.«
    Deidre hob die Augenbrauen. »Wärst du mit mir gekommen? Dein Großvater hätte getobt vor Wut.«
    Er zuckte die Achseln. »Vielleicht. Aber es wäre zu spät gewesen, als dass er etwas dagegen hätte unternehmen können.«
    »Und was hättest du ihm sagen wollen, wenn wir zurückgekehrt wären? Du hast geschworen, geheim zu halten, dass ich nach dem Stein suche.«
    Gilead sah missmutig drein. »Mir wäre schon etwas eingefallen.« Er zögerte. »Glaubst du wirklich, dass dein Stein hier ist?«
    »Ich weiß es nicht«, gab sie zu. »Als deine Mutter von Lia Fáil gesprochen hat, wurde mir etwas schwindlig, genau wie an dem Nachmittag, als du mit Mac Erca gesprochen hast.
Irgendetwas
zieht mich hier an. Trotzdem konnte ich nichts spüren … je näher ich Tara auch kam.«
    Das Schiff rollte schwer nach steuerbord, als ein starker Windstoß das rechteckige Segel blähte. Deidre verrutschte auf der Bank und wurde erst von Gileads starkem Oberschenkel gebremst. Er legte einen Arm um ihre Hüften, während er sein anderes Bein auf Deck stemmte und beide stützte. Er fühlte sich so warm und zuverlässig an in der

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