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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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Fähigkeiten beim Reiten ausprobieren … und als mir Formorian den Steinkreis gezeigt hat, bin ich neugierig geworden. Ich glaube, so groß war das Risiko auch nicht.«
    »Trotzdem hast du es auf dich genommen. Kein kleines Risiko, alleine in der Nacht auszureiten, Stunden von Hilfe entfernt. Haben sich die Freunde, die du treffen wolltest, in der Nacht geirrt?«
    Deidre rollte entnervt mit den Augen. »Ich habe keine Freunde außerhalb eurer Burg. Wofür hältst du mich, eine Spionin?« Als er die Augenbraue hochzog, schnappte sie nach Luft. »Das kann nicht dein Ernst sein!«
    Er ging einen Schritt auf sie zu. »Du bist aus einem anderen Land, dein Akzent klingt mehr sächsisch als englisch. Du bist mitten in der Nacht ohne Gepäck oder Geld aufgetaucht – ein geschickter Weg, sich Einlass zu verschaffen, indem man um Barmherzigkeit bittet.«
    »Ich habe nicht gebeten! Ich habe dir gesagt, dass wir ausgeraubt wurden …«
    Gilead kam mit unergründlicher Miene näher. »Nein, ich glaube nicht, dass das passiert ist.«
    Deidre trat unwillkürlich zurück. Sie hatte ihn noch nie so gesehen. »Ich habe dir gesagt, woher ich komme!«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe nach Armorica schicken lassen. Man hat dort weder von dir noch von deiner Familie jemals etwas gehört. Und niemand ist dort ertrunken.«
    Sie musste sich schnell etwas überlegen. Wenn Gilead sie wirklich für eine Spionin hielt, wäre sie in großer Gefahr, wenn sie zurückkehrten. Was machte man hier mit Spionen? Sie zu Tode steinigen? Sie schluckte schwer. »Brocéliande ist ein großer Wald. Dein Bote ist wahrscheinlich an den falschen Ort geraten.«
    »Das glaube ich nicht. Meine Großmutter – die Mutter meines Vaters – lebt mitten darin, beim Schwarzen See. Sie würde davon wissen.« Er sah Deidre unverwandt an und trat näher. »Es gefällt mir wirklich ganz und gar nicht, wenn man mich belügt.«
    Deidre trat zurück und prallte gegen den Baum. Bevor sie sich bewegen konnte, hatte Gilead seine Arme links und rechts von ihr abgestützt und sie so eingeschlossen. Sein Körper nur Zentimeter von ihrem entfernt.
    »Ich will die Wahrheit.«
    Sein Atem streichelte warm ihre Wange, und sie konnte seinen sauberen Geruch nach Seife und leichtem Parfum, vermischt mit Leder und Pferd, riechen. Ihr Körper begann zu kribbeln und machte ihren hoffnungslos romantischen Geist nur allzu willig, sich seiner Überredungskraft zu fügen.
    »Vielleicht habe ich dir noch nicht die
ganze
Geschichte erzählt.« Deidre hielt ihre Augen fest auf Gileads breite Schultern gerichtet. Das ließ das Kribbeln auch nicht gerade verebben, aber sie wusste, sie würde nicht lügen können, wenn sie ihm ins Gesicht sah. »Ich … es ist wahr, dass ich in Brocéliande war, bevor ich hierher kam, aber meine Familie stammt nicht von dort.« Sie hielt inne, versuchte sich zu konzentrieren, aber er blieb stumm.
Seltsam, das ist mir noch nie aufgefallen … ein unglaublich faszinierender Hauch schwarzer Locken ist dort zu sehen, wo der obere Teil seines Hemdes verschnürt ist … o ja. Die Geschichte. Schnell konzentrieren.
Wie viel von der »Wahrheit« konnte sie ihm verraten?
    »Meine Mutter war eine Art Heilerin«, sagte sie. »Sie ist durch das Land gereist, von Rennes nach Carhaix. Wir sind viel umhergezogen; deine Großmutter hat wohl einfach nicht von uns gehört.«
    »Du bist eine verdammte Lügnerin, Fremde.«
    »Nein! Es ist wahr.«
    Er seufzte und ließ sie los. Er ging zu seinen Satteltaschen, durchwühlte sie und nahm eine Schnur heraus. Er sah bekümmert aus, als er sich ihr damit zuwandte.
    Deidre warf einen besorgten Blick auf das Seil. »Was habt Ihr damit vor?«
    »Ach, Mädchen. Du lässt mir keine andere Wahl. Ich werde dich so lange an den Baum binden, bis du mir die Wahrheit sagst. Wer du bist, woher du kommst und warum du hier bist.«
    Deidre machte einen Sprung zur Seite und versuchte die Entfernung bis zu ihrem Pferd abzuschätzen. Gilead stand zwischen Winger und ihr – das würde sie niemals schaffen.
    Er kam auf sie zu, das Seil baumelte in seiner Hand. Deidre wich zurück.
    »Ich will das nicht tun müssen. Sag mir die Wahrheit, Mädchen.«
    »Das … habe ich.« Sie machte noch einen Schritt zurück und dann zur Seite. Vielleicht wenn sie um ihn herum … die Pferde zwischen sie bringen konnte, dann hätte sie vielleicht eine Chance.
    Er folgte ihrer Bewegung. »Du weißt, dass du mir nicht entkommen kannst.«
    Deidre setzte in die andere

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