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Im Sturm des Lebens

Im Sturm des Lebens

Titel: Im Sturm des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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an Davids Nerven. »Lass mich in Ruhe, ja?«
    Theo öffnete den Mund, eine sarkastische Erwiderung auf der Zunge. Aber dann fing er den warnenden Blick seiner Schwester auf und sah den angespannten
Gesichtsausdruck seines Vaters. »Hey, du schaffst das schon.«
    »Na klar.« Maddy zuckte mit den Schultern. »Sie ist schließlich nur eine alte Frau, oder?«
    Lachend drückte David auf die Türglocke. »Genau.«
    »Warte, ich setze mein normales Gesicht auf.« Theo drückte die Hände aufs Gesicht und zupfte an seinem Mund und an seinen Augenlidern herum. »Ich kann es nicht finden.«
    David legte ihm den Arm um die Schultern und mit dem anderen Arm umschlang er Maddy. Sie würden es schon gut machen, dachte er.
    »Ich mache schon auf, Maria!« Pilar eilte in die Eingangshalle, einen Strauß weiße Rosen im Arm.
    Als sie die Tür öffnete, stand sie einem großen Mann gegenüber, der zwei Kinder im Arm hielt. Alle drei grinsten.
    »Hallo. Kann ich Ihnen helfen?«
    Nicht die alte Frau, dachte David, und ließ hastig seine Kinder los. Eine schöne Frau, mit überraschten Augen und Rosen im Arm. »Ich möchte zu Ms. Giambelli.«
    Pilar lächelte ihn an. »Davon gibt es viele.«
    »Teresa Giambelli. Ich bin David Cutter.«
    »Oh, Mr. Cutter. Es tut mir Leid.« Sie streckte ihm die Hand entgegen. »Ich habe nicht daran gedacht, dass Sie ja heute erwartet werden.« Oder dass Sie eine Familie haben, dachte sie. Ihre Mutter hatte sich über die Details ausgeschwiegen. »Bitte, kommen Sie doch herein. Ich bin Pilar, Pilar Giambelli  ...« Beinahe hätte sie aus Gewohnheit noch ihren Ehenamen hinzugefügt, ließ ihn dann aber entschlossen weg. »Die Tochter von La Signora .«
    »Nennen Sie sie auch so?«, fragte Maddy.
    »Manchmal. Du wirst es verstehen, wenn du sie kennen lernst.«
    »Madeline, meine Tochter. Und das ist mein Sohn Theodore.«
    »Theo«, murmelte Theo.
    »Ich freue mich, euch kennen zu lernen, Theo und Madeline.«
    »Maddy, okay?«
    »Maddy. Kommen Sie in den Salon. Dort brennt ein Feuer im Kamin. Ich lasse Ihnen ein paar Erfrischungen bringen. So ein ungemütlicher Tag! Ich hoffe, Sie hatten eine schöne Reise?«
    »Ja, sie verlief gut.«
    »Sie war endlos«, korrigierte Maddy. »Und grässlich.« Bewundernd blickte sie sich in dem Zimmer um, das sie betreten hatten. Wie ein Palast, dachte sie. Wie eine farbige Abbildung in einem Buch, in dem alles alt und kostbar aussah.
    »Das kann ich mir vorstellen. Geben Sie mir Ihre Mäntel.«
    »Sie sind nass«, setzte David an, aber Pilar nahm sie ihm einfach aus der Hand und legte sie sich über den freien Arm.
    »Ich kümmere mich darum. Bitte, setzen Sie sich doch! Fühlt euch wie zu Hause. Ich sage meiner Mutter, dass Sie hier sind, und sorge für etwas Heißes zu trinken. Möchten Sie Kaffee, Mr. Cutter?«
    »Schrecklich gern, Ms. Giambelli.«
    »Ich auch.«
    »Nein, du nicht«, sagte David zu Maddy. Sie verzog schmollend die Mundwinkel.
    »Einen Milchkaffee, vielleicht?«
    »Das ist cool. Ich meine«, verbesserte sie sich
rasch, als der Ellbogen ihres Vaters sie an ihre Manieren erinnerte, »ja, danke.«
    »Und du, Theo?«
    »Ja, Ma’am, danke.«
    »Es dauert nur eine Minute.«
    »Mann!« Theo wartete, bis Pilar aus dem Zimmer war, dann warf er sich in einen Sessel. »Sie müssen ja megareich sein! Es sieht aus wie in einem Museum oder so.«
    »Stell deine Stiefel nicht da drauf«, befahl David.
    »Das ist doch ein Fußhocker«, entgegnete Theo.
    »Wenn deine Füße in diesen Stiefeln stecken, sind sie keine Füße mehr.«
    »Bleib ruhig, Dad.« Maddy klopfte ihm liebevoll auf den Rücken. »Du bist schließlich Geschäftsführer und so.«
    »Genau.« Vom Vizepräsident zum kaufmännischen Geschäftsführer, und das alles in einem Dreitausendmeilen-Sprung. »Die Kugeln prallen an mir ab«, murmelte er. Er wandte sich zur Tür, weil er Schritte hörte.
    Er wollte den Kindern gerade sagen, sie sollten aufstehen, aber das brauchte er gar nicht. Wenn Teresa Giambelli einen Raum betrat, erhoben sich die Leute sofort.
    Er hatte ganz vergessen, dass sie so zierlich war. Sie hatten sich zweimal in New York zu persönlichen Gesprächen getroffen. Zwei lange, eingehende Sitzungen. Und trotzdem hatte er eine große Amazone in Erinnerung statt der zartknochigen, schlanken Frau, die jetzt auf ihn zutrat. Die Hand, die sie ausstreckte, war klein und fest.
    »Mr. Cutter! Herzlich willkommen in der Villa Giambelli.«
    »Danke, Signora . Sie haben ein wunderschönes Haus in

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