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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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dem Torpedoköder »Nixie« kollidierte. Es war jedoch nur ein Lärminstrument ausgeworfen worden, und draußen lief ein zweiter Torpedo.
    »Ruder hart Steuerbord!« befahl Morris dem Steuermann. »GZ, was macht der Kontakt?« Die Fregatte lief jetzt fünfundzwanzig Knoten.
    »Läßt sich nicht genau sagen, Sir. Die Sonobojen haben unseren Torpedo, aber sonst nichts.«
    »Wir kriegen einen Treffer ab«, sagte der IO und wies auf eine weiße, keine zweihundert Yard entfernte Schaumspur. Der Torpedo mußte beim ersten Versuch die Fregatte verfehlt und es noch einmal versucht haben. Zielsuchende Torpedos gaben erst auf, wenn ihnen der Treibstoff ausging.
    Nun war Morris machtlos. Der Torpedo lief auf den Backbordbug zu. Wenn er nun nach Backbord abdrehte, bot er ihm nur ein größeres Ziel. Unter der Brücke schwang der ASROC-Starter nach links und zielte auf die vermeintliche Position des U-Boots, doch der Operator hatte keinen Feuerbefehl. Die weiße Schaumspur kam näher. Morris lehnte sich über die Reling und starrte in stummer Wut auf den Finger, der sich nach seinem Schiff ausstreckte. Jetzt konnte der Hai die Pharris nicht mehr verfehlen.
    »Kopf runter, Sir.« Bootsmann Clarke packte Morris an der Schulter und riß ihn auf Deck. Er wollte auch noch den Ersten Offizier schnappen, als der Torpedo traf.
    Der Einschlag schleuderte Morris dreißig Zentimeter vom Stahldeck. Die Explosion hörte er nicht, doch als er ein zweites Mal auf den Stahl prallte, fuhr eine weiße Woge über ihn hinweg und schwemmte ihn gegen eine Stütze. Sein erster Gedanke war: Ich bin über Bord geschleudert worden. Er raffte sich auf und sah seinen Ersten Offizier – ohne Kopf, an der Tür zum Ruderhaus zusammengesunken. Die Brückennock war auseinandergerissen, die starken Metallplatten des Schanzkleids von Splittern durchschlagen. Die Fenster des Ruderhauses waren verschwunden. Doch was er dann sah, war noch schlimmer.
    Der Torpedo hatte die Fregatte knapp achtern des Bugsonars getroffen, den Kiel geknickt und den Bug einbrechen lassen. Das Vorschiff nahm bereits Wasser über, und ein gräßliches Reißen verriet ihm, daß der Bug im Begriff war, sich vom Schiff zu lösen. Morris taumelte ins Ruderhaus und riß den Hebel des Maschinentelegraphen auf Stop, ohne zu merken, daß die Ingenieure die Maschinen bereits gestoppt hatten. Das Schiff wurde von seinem Schwung vorangetrieben. Der Bug bog sich um zehn Grad nach Steuerbord, und die vorderen Geschütze, deren Bedienungen sich nach achtern in Sicherheit zu bringen versuchten, wurden überschwemmt. Unter den Geschützen befanden sich weitere Männer. Morris wußte, daß sie nicht mehr lebten, und hoffte nur, daß sie auf der Stelle gestorben waren und nicht in einem langsam sinkenden Stahlkäfig ertrinken mußten. Seine Männer. Wie viele hatten ihre Gefechtsstationen vor dem ASROC-Starter gehabt?
    Dann brach der Bug; dreißig Meter des Schiffes trennten sich mit dem Kreischen reißenden Metalls ab. Das Vorderschiff drehte sich im Wasser wie ein Eisberg und kollidierte mit dem Heck. Morris sah Bewegung an einer wasserdichten Tür. Ein Mann kam frei, schwamm von dem schlingernden Bug weg.
    Die Brückenbesatzung war vollständig, hatte Schnittwunden von zerplatzendem Glas erlitten, stand aber auf den Posten. Chief Clarke sah sich kurz auf der Brücke um und eilte dann nach unten, um Lösch- und Notreparaturarbeiten zu überwachen. Schon rasten Trupps mit Schläuchen und Schweißgeräten nach vorne. In der Leckwehrzentrale lasen Männer an Anzeigetafeln das Ausmaß des Wassereinbruchs ab. Morris griff nach dem Hörer der Bordsprechanlage und rief diesen Raum.
    »Meldung!«
    »Wassereinbruch bis Spant 36, aber sie wird schwimmen – zumindest eine Weile. Keine Brände. Erwarten jetzt Meldungen.«
    Als nächstes setzte Morris sich mit der Gefechtszentrale in Verbindung und befahl, den Kommandanten des Geleitzugs zu verständigen und um Hilfe zu bitten.
    »Bereits geschehen, Sir. Gallery ist unterwegs. Sieht so aus, als sei das U-Boot entwischt. Es wird immer noch nach ihm gesucht. Wir haben einige Schäden durch Explosionsdruck. Alle Radaranlagen, Bugsonar, ASROC ausgefallen. Schleppsonar und Mark-32-Lafetten funktionieren noch. Moment mal – der Kommandant schickt uns einen Schlepper.«
    »Okay, Sie übernehmen das Ruder. Ich gehe nach unten und sehe mir den Schaden an.« Wie steuert man ein Schiff, das keine Fahrt macht? dachte Morris. Eine Minute später sah er zu, wie Männer ein

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