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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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hörte Zorn und Angst in den Worten und mußte sich ins Gedächtnis rufen, daß der Hauptmann, der diesen Hubschrauber flog, wegen seiner Kühnheit überm Schlachtfeld schon zweimal zum Helden der Sowjetunion gemacht worden war.
    »So dicht, wie Sie es verantworten können, Genosse Hauptmann. Ich will mit eigenen Augen sehen, was der Feind treibt.«
    »Verstanden. Festhalten, jetzt geht’s rund.« Der Mi-24 machte einen Satz über eine Hochspannungsleitung, sackte dann wieder weg wie ein Stein, wurde so dicht über dem Boden abgefangen, daß Alexejew eine schmerzliche Grimasse zog. »Feindflugzeuge über uns ... vier auf Westkurs.«
    Sie überflogen einen grasbewachsenen Streifen mit Kettenfahrzeugen darauf. Das Gras war aufgewühlt. Er schaute auf die Karte. Diese Schneise führte nach Alfeld.
    »Ich überfliege die Leine und nähere mich Alfeld von Osten her. So sind wir wenigstens über eigenen Truppen, wenn was passiert«, verkündete der Pilot. Gleich darauf vollführte die Maschine wieder Sprünge. Im Vorbeijagen bekam Alexejew Panzer auf der Hügelkuppe zu sehen, viele Panzer. Ein paar Leuchtspurgeschosse jagten dem Hubschrauber entgegen, erreichten ihn aber nicht. »Ganz schön viele Panzer hier, Genosse General; ein Regiment, taxiere ich. Der Panzer-Instandsetzungspunkt ist im Süden – oder seine Überreste. Achtung! Feindliche Hubschrauber im Süden!«
    Die Maschine hielt an und drehte sich um die eigene Achse. Fauchend löste sich eine Luftkampfrakete von der Flügelspitze, dann flog der Mi-24 weiter. Über sich sah der General eine Rauchspur.
    »Das war knapp.«
    »Haben Sie getroffen?«
    »Wünscht der General, daß ich anhalte und nachschaue? Moment mal, das war doch vorhin noch nicht da.«
    Der Hubschrauber verharrte kurz im Schwebeflug. Alexejew sah brennende Fahrzeuge und fliehende Männer. Die Tanks waren alte T-55. Das also war der Gegenangriff, von dem er gehört hatte! Zerschlagen. Eine Minute später sah er, wie sich die Fahrzeuge für eine neue Attacke sammelten.
    »Ich habe genug gesehen. Zurück nach Stendal, so schnell Sie können.« Der General lehnte sich mit seinen Karten zurück und versuchte, sich ein klares Bild von der Lage zu machen. Eine halbe Stunde später landete der Hubschrauber.
    « Sie hatten recht, Pascha«, sagte der OB zur Begrüßung und hielt ihm drei Aufklärungsfotos hin.
    »Der erste Angriff der sechsundzwanzigsten Mot-Schützendivision wurde zwei Kilometer vor den feindlichen Linien zerschlagen. Als ich die Einheit überflog, gruppierten sie sich für eine neue Attacke. Das ist ein Fehler«, sagte Alexejew eindringlich und leise. »Wenn wir die Stellung zurückerobern wollen, muß der Angriff wohlgeplant sein.«
    »Wir müssen den Brückenkopf so rasch wie möglich wieder in die Hand bekommen.«
    »Gut. Dann sagen Sie Beregowoy, er soll zwei seiner Einheiten abkommandieren und zurück nach Osten fahren lassen.«
    »Wir können den Weserübergang nicht aufgeben!«
    »Genosse General, entweder ziehen wir diese Einheit zurück, oder wir lassen sie von der Nato an Ort und Stelle vernichten. Eine andere Wahl haben wir im Augenblick nicht.«
    »Nein, aber wenn wir Alfeld zurückerobert haben, können wir verstärken. Dann fallen wir dem feindlichen Gegenangriff in die Flanke und setzen den Vormarsch fort.«
    »Was haben wir gegen Alfeld einzusetzen?«
    »Es sind drei Divisionen unterwegs -«
    Alexejew sah sich die Bezeichnungen auf der Karte an. »Das sind ja alles Einheiten der Kategorie III!«
    »Stimmt, die meisten Zweier mußte ich nach Norden verlegen, weil die Nato auch bei Hamburg einen Gegenangriff gestartet hatte. Kopf hoch, Pascha, es kommen viele Dreier an die Front.«
    Ist ja toll, dachte Alexejew. Alte, fettleibige, ungeübte Reservisten marschieren an eine von kampferprobten Truppen gehaltene Front.
    »Warten wir, bis alle drei Divisionen in Stellung sind. Bringen wir Artillerie nach vorne und lassen die Nato-Stellungen beschießen. Wie sieht es bei Gronau aus?«
    »Die Deutschen sind über die Leine gegangen, aber wir haben sie gebunden. Auch dort treten zwei Divisionen zum Angriff an.«
    Alexejew ging hinüber an die Hauptkarte und suchte nach Veränderungen der taktischen Lage seit seinem letzten Besuch. Im Norden hatten sich die Linien nicht merklich verschoben, und der Gegenangriff der Nato auf die Frontausbuchtung bei Alfeld und Rühle wurde gerade erst eingezeichnet. Bei Alfeld und Gronau steckten blaue Fähnchen. Vor Hamburg griff der Feind

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