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Im Süden: Die Bayou-Trilogie (German Edition)

Im Süden: Die Bayou-Trilogie (German Edition)

Titel: Im Süden: Die Bayou-Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Woodrell
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hatte. Ihre Haut war so blass, dass Jewel es fast schon als unanständig empfand, sie nur anzusehen. Sie ging ja nie raus, und bei der Arbeit sah sie auch kaum Sonne, weil sie die in Zimmern mit lauter Plüsch und geschlossenen Vorhängen verrichtete. Sie war ein Mädchen vom Lande, das nur ein einziges Talent besaß, aber das konnte sie überallhin mitnehmen, und es wurde auf der ganzen Welt geschätzt.
    Das Bett wackelte etwas, als er sich auf den Rand setzte. Suzes Körper war gekrümmt wie ein Angelhaken, und Jewel strich vorsichtig mit dem Finger über die Stelle, wo man den Wurm befestigt hätte. Mit der anderen Hand streichelte er ihren Hintern.
    Sie schlug nach ihm, dann drehte sie sich auf die andere Seite.
    Er machte noch einen Versuch.
    Sie schleuderte die Kissen von sich, richtete den Oberkörper auf, stützte sich auf die Ellbogen und blinzelte Jewel verschlafen an.
    »Ich hab geschlafen, Jewel.«
    »Ich wollte dich nur nett aufwecken.«
    »Aber ich finde schlafen noch netter.«
    »Es gibt nett und nett«, sagte Jewel. »Jedenfalls hab ich später keine Zeit mehr. Ich muss weg.«
    Er wollte seine Fingerspitzen in sie hineinzwängen, aber es war, als versuche er, ein Stück Gummi auseinanderzuziehen, und er wusste nicht genau, ob er überhaupt an der richtigen Stelle war. Suze packte seine Hand.
    »Das tut weh.«
    Jewel war zuerst eingeschüchtert, dann wurde er sauer, weil sie schuld war, dass er ein schlechtes Gewissen dabei hatte, sein eigenes Mädchen anzufassen. Dabei war doch wohl abgemacht, dass man das immer haben konnte, wenn man wollte.
    »Gestern Abend haben wir’s auch nicht gemacht«, sagte er.
    »Du warst zu besoffen.«
    »Und davor war’s zu heiß.«
    Suze rieb sich die Augen und gähnte, dann ließ sie sich auf die Kissen zurückfallen.
    »Oh, Baby«, stöhnte sie. »Deine Haare sehen furchtbar aus.«
    »Ich kann meinen Kamm nirgends finden – hast du ihn?«
    »Komm her, Baby«, sagte sie. Sie schlang die Arme um seinen Kopf. Er gab ihrer Umarmung nach.
    Dann fielen ihm Duncans Anweisungen wieder ein.
    Hör genau zu. Warte am oberen Ende der schmalen Straße. Versteck das Gewehr in einer Mülltonne, verstanden? Dann musst du Folgendes machen, mehr nicht.
    Da fiel ihm Suze wieder ein, und er beugte sich über ihren Nacken.
    »Du bist ein echter Gockel, Baby. Kaum siehst du die Sonne, und schon wachst du auf, oder?«
    Also, das ist ein großer Nigger mit ’nem verkrüppelten rechten Fuß. Er humpelt, das siehst du sofort.
    »Klar. Kaum dämmert’s, und schon geht’s los.«
    Irgendwie folgte Jewels Körper nicht den Anweisungen seines Kopfs. Es klappte nicht.
    »Ich weiß, was du willst«, sagte Suze. Sie richtete sich auf und drückte ihn aufs Bett, dann kauerte sie sich hin und nahm ihn in den Mund.
    Der Typ ist richtig schick, mit großen roten Krawatten und Diamantnadeln und so, und er fährt ’nen brauen LTD , in dem lauter so afrikanischer Firlefanz hängt. Den kannst du gar nicht übersehen. Ihm gehört der Stripschuppen da, und um fünf kommt er vorbei. Jeden Tag.
    »Baby?«
    Jewel zuckte zusammen und blickte auf Suze hinunter.
    »Baby«, sagte sie. »Was ist los?«
    »Nichts.«
    »Ich kenn dich doch – das sieht dir nicht ähnlich.«
    Sie kicherte.
    Er kennt dich nicht. Keiner von denen kennt dich. Du legst die Flinte an, wenn er aus dem Wagen steigt. Wahrscheinlich guckt er gar nicht zu dir rüber. Und wenn doch, auch egal – er hat dich ja noch nie gesehen.
    »Ich glaub, ich hol mir was zu futtern«, erklärte Jewel und rappelte sich auf.
    »Was? Was?« Suze blieb der Mund offen stehen, und ihr Gesicht verzerrte sich. »Doch nicht jetzt! So nicht, Sportsfreund.«
    »Halt die Fresse.«
    »Du bist unmöglich!«, schimpfte Suze. »Ich hab geschlafen. Bevor du an mir rumgemacht hast, hab ich geschlafen. Jetzt bin ich geil, und da kann ich nicht mehr schlafen.« Suze schwang sich aus dem Bett und folgte Jewel, der seine Klamotten einsammelte. »Du kannst jetzt doch nicht einfach abhauen!«
    Er kommt direkt an der Seitenstraße vorbei, und also musst du dich gut verstecken. Der Schuss wird die Leute erschrecken. Die laufen dann in alle Richtungen, und dann gehst du ganz nah ran und pustest ihm das Hirn aus dem Schädel. Wir müssen auf Nummer sicher gehen.
    »Ich bin grad nicht in Stimmung«, sagte Jewel. »Ich muss da schon in Stimmung sein.«
    »Jew-el! Herrgott noch mal – ich hab geschlafen!«
    »Dann schlaf doch weiter! Was anderes machst du doch sowieso nicht.«
    »Also,

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