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Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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die ich die Ehre habe kennenzulernen.«
    »Auch ich muss mich entschuldigen«, erklärte Georgina. »Meinem Mann wurde mitgeteilt, dass ich mit einem Arzt und seiner Frau reisen würde! Aber meine Damen, darf ich Ihnen sagen, dass Sie in Gympie ganz gewiss alle sehr willkommen sein werden? Ich selbst bin nur zu Besuch dort. Ich werde auf der Viehfarm meines Mannes wohnen.«
    »Dann kennen Sie sich in der Gegend also aus, Mrs.Heselwood?«, fragte die ältere Nonne.
    »Nicht sonderlich, bedaure. Ich bin schon eine ganze Weile nicht mehr dort gewesen.« Bei der Erinnerung an die gefahrvolle Flucht zu Pferd erschauerte Georgina. Sie war so froh, sich in dieser Kutsche zu befinden und nicht draußen auf der Straße, egal, wie schön es da jetzt auch sein mochte. Von der Schreckensnacht, als Montone von Schwarzen überfallen wurde, die sich ihren Weg in das Gehöft gekämpft hatten, hatte sie jetzt noch Alpträume.
    Auf ihrer Stirn glitzerte Schweiß. Bei der Erinnerung daran begann sie zu zittern, und Ängste wurden wach, die sie unbedingt hatte überwinden wollen.
    Schwester Jude, die ihr gegenübersaß, beugte sich zu ihr und reichte ihr ein Fläschchen Lavendelwasser.
    »Es heißt, es hätte eine kühlende Wirkung«, meinte sie schüchtern.
    Georgina blickte in die freundlichen braunen Augen der jungen Nonne und seufzte. »Vielen Dank, Schwester.«
    Sie nahm die Flasche, öffnete den Verschluss und atmete den wohltuenden Duft ein.
    »Es hilft wirklich«, meinte sie nach einigen Minuten. »Jetzt fühle ich mich auch wieder besser.« Mehr durch die Unterbrechung als den Duft, sinnierte sie, aber Schwester Jude strahlte, erfreut über ihre gute Tat.
    Das Hufgetrappel und das Tempo der Kutsche versetzten Georgina in freudige Erregung. Allerdings warf es die Kutscheninsassen doch sehr hin und her, so dass sie nur gelegentlich ein freundliches Wort miteinander wechselten und sich mehr auf den Ausblick auf die Vororte Brisbanes konzentrierten.
    Zwei Stunden darauf machte der Fahrer sie durch einen Stoß ins Horn darauf aufmerksam, dass sie sich der Poststation bei Petrie näherten, wo sich Stallburschen beeilten, die Pferde zu wechseln.
    »Wenn eine von den Damen hier den Wunsch verspürt auszutreten, dann sollte sie dem unbedingt nachkommen«, riet die Ärztin. »Sollten Sie sich allein nicht trauen, begleite ich Sie. Verkneifen Sie sich bloß nichts. Zu viele Damen machen das, dabei ist es so töricht.«
    Alle dankten ihr, schüttelten jedoch den Kopf, und Minuten später waren sie wieder unterwegs. Der nächste Halt, so hatte ihnen Mr.Lombe erklärt – er war herunterklettert, um sich zu vergewissern, dass niemand herausgefallen war –, war Stony Creek. Er informierte sie auch darüber, dass sie aufgrund der kürzlichen Regenfälle die »nasse« Route befuhren, die achtzehn Meilen länger war als die »trockene«.
    Nach Stony Creek kam Naraba, wo ein neuerlicher Pferdewechsel anstand. Hier war die Landschaft trockener, und bei ihrer Abfahrt wirbelte die Kutsche Staubwolken auf, so dass die Lederrollos heruntergelassen werden mussten. Fortan gestaltete sich die Reise schwieriger.
    Wann immer sie steile Hügel hinab- und in trockene Schluchten hineinfuhren, hielt Georgina die Luft an, sobald sie die Bremse knirschen hörte, und hob aus Furcht vor unmittelbar bevorstehender Überflutung mit starrem Blick die Füße vom Boden, wenn das Gefährt durch Flussfurten rumpelte.
    Als sie am Bankfort House haltmachten, wo eilig ein weiteres Gespann frischer Pferde herausgeführt wurde, kletterten die Damen glücklich hinaus, um nun den Rat der Ärztin zu befolgen, und nahmen danach zügig ein aus Tee, süßen Brötchen und Kuchen bestehendes Mahl zu sich. Einigen Männern, bemerkten sie mit Befremden, wurde der Kaffee gleich halbliterweise serviert.
    Sie reisten weiter durch die atemberaubenden Glasshouse Mountains, wo sie die Rollos wieder hochziehen und zur Überraschung aller in der Ferne einen Blick auf das blaue Meer erhaschen konnten. An die Unannehmlichkeiten gewöhnten sie sich rasch. Einmal mussten sie sich ihren Weg durch einen weglosen Wald suchen und wurden ein Stück weiter bei der Überquerung eines ausgetrockneten steinigen Bachs kräftig durchgeschüttelt. Schließlich erreichten sie einen Ort namens Mellin Creek, und von dort aus ging es, als die Nachmittagssonne unterzugehen begann, im Eiltempo weiter zum Cobb’s Camp in der Nähe von Woombye Village.
    Die Frauen klatschten vor Erleichterung, als sie das

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