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Im Tal der wilden Blumen (Bianca) (German Edition)

Im Tal der wilden Blumen (Bianca) (German Edition)

Titel: Im Tal der wilden Blumen (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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nahm sich vor, die Gelegenheit nutzen, Alice mit Geena bekannt zu machen.
    Sie nahmen die Einkaufstüten vom Wagen und brachten sie in Marys altes Zimmer, in dem Geena von jetzt an wohnen würde. Alice machte dort gerade das Badezimmer sauber, unterbrach ihre Arbeit jedoch, um nachzusehen, wer das Schlafzimmer betrat. „Hi, Colt.“
    „Hi, Alice. Ich würde Ihnen gern Marys Nachfolgerin vorstellen.“ Er stellte die Tüten auf dem Teppich ab. „Das ist Geena Williams. Sie kommt aus Rapid City, South Dakota. Geena, das ist Alice White Eagle. Sie ist eine jüngere Cousine von Mary.“
    Die hübsche vierzigjährige Frau behielt ihre Gedanken in der Regel für sich, doch sie war offensichtlich schockiert, eine so junge Frau vor sich zu sehen. „Hallo, Geena.“
    Colts neue Haushälterin nahm ihren Cowboyhut ab und legte ihn auf einen der beiden Ledersessel. Colt fiel auf, dass beide Frauen einen geflochtenen Zopf trugen. Geena sah fantastisch damit aus, aber das tat sie sowieso, ganz egal, welche Frisur sie hatte.
    „Hi, Alice. Schön, Sie kennenzulernen.“ Geena schüttelte Alices Hand. „Tut mir leid, dass Colt und ich nicht schon eher zurückgekommen sind. Ich habe das Badezimmer nämlich schon heute Morgen gereinigt, und jetzt haben Sie sich ganz umsonst die Mühe gemacht. Haben Sie die Bettwäsche schon gewechselt?“
    „Noch nicht.“
    „Gut, ich habe nämlich frische Wäsche im Schrank gefunden und das Beziehen gleich miterledigt.“
    „Kein Problem.“ Alices Lächeln schloss Colt mit ein.
    Colt war gar nicht bewusst gewesen, dass Geena bereits alles sauber gemacht hatte, bevor sie sich aus dem Haus gestohlen hatte. Sie überraschte ihn immer wieder, und zwar aufs Angenehmste. Es war, als kenne sie das Passwort zu den geheimsten Schlupfwinkeln seiner Psyche.
    Geena zeigte auf die Fotos auf der Kommode. „Die Fotos von Ihrer Cousine sind wirklich schön, Alice, und dieses Zimmer ebenfalls. Sie müssen sie sehr vermissen.“
    „Ja.“
    „Alice ist eine der drei Frauen, die dieses Haus hier makellos sauber halten“, erklärte Colt. „Ohne sie würden wir nicht zurechtkommen. Sie arbeiten im Wechsel. Morgen werden Sie Elaine und am Freitag Trish kennenlernen. Normalerweise kommen sie um halb neun und bleiben bis elf, obwohl Alice heute später angefangen hat. Alices Mann, Ben White Eagle, ist übrigens unser Hauptviehtreiber.“
    Geena nickte anerkennend. „Ein ganz schön harter Job, aber wenn man Tiere liebt, macht er bestimmt Spaß.“
    Alice starrte sie an. „Ben ist ein Mann der Erde, genauso wie Colt.“
    „Wer würde dieses schöne Fleckchen Erde hier nicht lieben? Haben Sie Kinder?“
    „Drei.“
    „Wie alt sind sie?“
    „Dreizehn, elf und acht.“
    „Wie schön. Ich würde sie gern kennenlernen. Hoffentlich bringen Sie sie mal mit.“
    „Irgendwann bestimmt.“
    „Bringen Sie sie dann zu mir in die Küche? Ich gebe ihnen Kekse und Milch. Das war die Tradition meiner Großmutter bei uns Enkeln.“
    Alice lächelte nur, doch Colt wusste, dass Geena sie bereits erobert hatte. Sie schien ein Talent dafür zu haben, andere Menschen für sich einzunehmen.
    „Alices Familie wohnt in einer der Blockhüten in den Hügeln, also werden Sie die Kinder bestimmt öfter sehen“, erklärte er. „Die anderen beiden Frauen leben mit ihren Familien in Sundance.“
    Geena nickte. „Arbeiten Sie schon lange hier, Alice?“
    „Zehn Jahre.“
    „Dann kann ich mich doch bestimmt an Sie wenden, wenn ich Fragen habe und Colt nicht da ist, oder?“
    „Ja.“
    War Geena schon immer so umgänglich gewesen? Oder hatte sie den Umgang mit anderen Frauen im Gefängnis gelernt und zu einer Art Kunstform entwickelt?
    Alice nickte ihnen zum Abschied zu und verließ das Zimmer mit ihren Putzutensilien.
    „Sie wollen sich jetzt sicher etwas frisch machen. Danach würde ich Sie gern meiner Mutter vorstellen. Reichen Ihnen zehn Minuten, bis ich wiederkomme, um Sie abzuholen?“
    „Das ist mehr als genug.“
    „Dann bis gleich.“

4. KAPITEL
    Geena folgte Colt und Alice mit dem Blick, als sie das Zimmer verließen. Sie fand es sehr interessant, dass Alice eine Lakota war, und beschloss, sie näher kennenlernen – auch wenn es der Indianerin bestimmt schwerfiel, mit anzusehen, wie eine Fremde Marys angestammte Domäne übernahm.
    Sie ging ins Badezimmer, um sich auf den Besuch bei Mrs Brannigan vorzubereiten. Auch wenn die alte Dame ihre Angehörigen nicht mehr erkannte, war sie immer noch Colts Mutter –

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