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Im Tal des Fuchses: Roman (German Edition)

Im Tal des Fuchses: Roman (German Edition)

Titel: Im Tal des Fuchses: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Link
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Feiertage hintereinander. Also muss ich mich ranhalten. Was gibt es?«
    Ich berichtete ihr von dem Auto und dem Mann, der bewegungslos darin gesessen und die Häuser angestarrt hatte. Morgan reagierte hochinteressiert.
    »Welche Häuser hat er angestarrt? Das Haus, in dem Sie wohnen?«
    »Das kann ich nicht so genau sagen«, bekannte ich. »Ich habe nicht wirklich darauf geachtet. Aber, ja, es kann mein Haus gewesen sein. Einmal parkte er direkt gegenüber, einmal schräg gegenüber.«
    »Aber das Auto, das Sie eben auf diesen Gedanken brachte, ist mit Sicherheit nicht dasselbe?«
    »Ganz sicher. Es ist ein Renault. Das andere war ein Toyota.«
    »Sie kennen sich da aus?«
    »Nicht besonders, aber dafür reicht es. Es war ein Toyota Corolla, das könnte ich beschwören«, sagte ich.
    »Das Kennzeichen …?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe nicht darauf geachtet. Ich ahnte ja nicht …«
    »Wie sollten Sie auch«, sagte Inspector Morgan, als ich verstummte, aber sie klang frustriert. »Ein blauer Toyota Corolla. Hm.«
    Mir war klar, was sie dachte: Da haben wir ja dann nur ein paar zehntausend.
    »Können Sie den Mann darin beschreiben?«, fragte sie hoffnungsvoll.
    Ich bemühte mich angestrengt, das Bild, das ich einmal vor Augen gehabt hatte, wieder abzurufen.
    »Ich meine, er war jung«, sagte ich zögernd, »noch keine vierzig. Blonde, etwas längere, unordentliche Haare. Ich glaube, er hatte ein ziemlich mageres Gesicht. Ja, fast ausgemergelt.« Mehr fiel mir beim besten Willen nicht ein. »Das hilft Ihnen wahrscheinlich nicht weiter«, meinte ich.
    »Doch. Ihre Beobachtung ist äußerst wichtig, und es ist gut, dass Sie gleich angerufen haben«, entgegnete Morgan. »Sie wissen nicht zufällig, ob Mr. Willard ein solches Auto auch in seiner Straße in Mumbles aufgefallen ist?«
    Bevor ich Inspector Morgan anrief, hatte ich natürlich mit Matthew über meine Entdeckung gesprochen.
    »Matthew Willard ist gerade hier bei mir, Inspector«, sagte ich, »und er kann sich nicht erinnern, ein solches Auto bemerkt zu haben. Leider. Vielleicht hat es ja auch mit alldem nichts zu tun.«
    »Vielleicht aber doch. Wir werden Matthew Willards Nachbarn befragen. Es ist manchmal erstaunlich, woran sich die Leute erinnern, wenn man ihnen ganz konkrete Fragen stellt. Sollten wir wegen des Autos nicht weiterkommen, würde ich Sie möglicherweise auf das Revier bitten, damit wir eine Phantomzeichnung von dem Fahrer erstellen können. Vielleicht fallen Ihnen ja noch ein paar Details ein, wenn wir uns eingehend mit seinem Gesicht beschäftigen.«
    Ich glaubte das nicht. Ich hatte ihn nur so kurz wahrgenommen. Weder hatte ich eine Vorstellung von seinen Augen noch von Nase und Mund, vom Haaransatz oder von seinen Ohren. Ich hätte nicht einmal sagen können, ob er rasiert oder stoppelig gewesen war oder was er anhatte. Trotzdem stimmte ich natürlich zu. »Klar. Rufen Sie an, wenn Sie mich brauchen, Inspector. Ansonsten … gibt es wahrscheinlich nichts Neues?«
    »Leider nein. Wir arbeiten eine ganze Reihe von Hinweisen ab, aber bislang zeichnet sich kein Durchbruch ab. Trotzdem, wir geben natürlich nicht auf, und ich bin guten Mutes!«
    Wenn ich ihr etwas nicht abnahm, dann diesen letzten Satz. DI Morgan war alles andere als guten Mutes. Aber natürlich war ich nicht der Mensch, mit dem sie über ihre Zweifel und Sorgen gesprochen hätte.
    Wir verabschiedeten uns und beendeten das Gespräch. Ich blieb mitten im Zimmer stehen, legte den Kopf zurück, starrte durch das geöffnete Dachfenster in den nun endlich dunkel werdenden Himmel. Er war voller Wolken, und die Luft roch schon nach dem Regen, der jeden Moment kommen musste.
    Warum tust du uns das an, Alexia? Deinen Kindern und Ken? Mir? Spätestens seit Vanessa weißt du, was Menschen durchmachen, wenn jemand, der ihnen nahesteht, einfach verschwindet. Du hast Matthew jahrelang erlebt. Alle seine Ängste, seine Qualen, seine Unfähigkeit, normal zu leben. Wenn du weggelaufen bist, dann musst du doch gewusst haben, was das für deine Familie bedeuten würde. Warum?
    Im selben Moment, da ich diese Fragen dachte, kannte ich auch schon die Antwort: Alexia war nicht weggelaufen. Die Alexia, die ich seit meiner Kindheit kannte, lief nicht weg. Sie konnte impulsiv und überstürzt handeln, sie konnte schnelle, hitzige und letztlich falsche Entscheidungen treffen, sie war ein hochemotionaler Mensch, der manchmal unberechenbar erschien. Aber sie lief nicht weg. Sie versteckte sich nicht,

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