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Im Taumel der Sehnsucht

Im Taumel der Sehnsucht

Titel: Im Taumel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Herzen weh. Sie hielt sich aufrecht und war um Fassung bemüht, doch ihre Stimme verriet sie.
    »Bradford kommt jeden Augenblick zurück«, sagte Milford. »Caroline, er hat Ihnen doch gesagt, daß er Ihnen glaubt. Er ist nur wütend auf St. James.«
    Caroline schüttelte den Kopf. »Anfangs nicht«, widersprach sie. »Anfangs hat er das Schlimmste geglaubt...«
    »Wenn er sich beruhigt hat -«
    »Ich will nicht mit Bradford nach Hause fahren«, unterbrach sie ihn.
    »Das ist aber verdammt schade.« Die eisige Bemerkung kam von der Tür, wo der Duke of Bradford stand.
    Caroline weigerte sich, ihn anzusehen. Sie spürte, wie ihr der Umhang um die Schultern geworfen wurde, dann riß Bradford sie an seine Seite.
    Keiner der beiden sprach während der Heimfahrt ein einziges Wort. Caroline nutzte die Zeit, um sich ein wenig zu beruhigen. Sie spürte Bradfords Blick, sah ihn aber immer noch nicht an.
    Ihr war, als wäre ihr Herz gebrochen. Sie fühlte sich entsetzlich elend, aber dafür konnte sie Bradford nicht verantwortlich machen. Sie war selbst schuld. Er hätte ihr niemals so weh tun können, wenn sie sich nicht in ihn verliebt hätte. Sie hatte ihm von ganzem Herzen vertraut, und nun hatte eben dieses Vertrauen sie beinahe vernichtet. Seine Eifersucht und sein Mißtrauen ihr gegenüber waren so unbegründet und so sinnlos, daß sie nicht wußte, was sie dagegen unternehmen sollte ... wie sie sich dagegen schützen konnte. Sie konnte sich noch allzu gut daran erinnern, wie er seinen Zorn gegen sie gerichtet hatte, als Crestwall sie auf der Dinner-Party ihres Vaters belästigt hatte. Mochte er auch sagen, daß er sie für unschuldig hielt - im Grunde glaubte er nicht daran.
    Als sie vor Bradfords Stadthaus vorfuhren, wollte Caroline sich nur noch in ihrem Zimmer einschließen und weinen. Sie fühlte sich wie ein verwundetes Tier, das sich irgendwo verkriechen mußte.
    Doch als sie die Treppe hinaufgehen wollte, rief Bradford sie zurück. Er verlangte, daß sie in der Bibliothek über den Vorfall reden sollten.
    Caroline ging einfach weiter, ohne auf ihren Mann zu hören. Sie schaffte es bis zur Tür ihres Schlafzimmers, bevor Bradford sie einholte und am Arm herumriß, damit sie ihn ansah.
    »Hast du nicht verstanden? Los, komm in die Bibliothek!«
    »Nein.« Sie wandte sich um, betrat ihr Zimmer und drückte die Tür vor seiner Nase zu.
    Einen Sekundenbruchteil später flog die Tür auf und schlug krachend gegen die Wand. Bradford stürmte herein und folgte seiner Frau zum Bett, auf dem sie sich niederließ und ihre Hände zusammenkrampfte.
    Er stand mit gespreizten Beinen vor ihr und stemmte die Hände in die Hüften. Als Caroline zu ihm aufschaute, sah sie wieder Zorn in seinem Gesicht. Und in diesem Moment war es um ihre Beherrschung geschehen. »Ich will nicht mehr mit dir sprechen. Nicht nach diesem Abend«, fauchte sie.
    »Du wirst mir jetzt erklären, was du mit St. James in der Bibliothek zu suchen hattest, und wenn ich es aus dir herausprügeln muß.«
    »Du würdest deine Hand nicht gegen mich erheben«, stellte sie ruhig fest. Bradford war so verblüfft, daß er einen Moment brauchte, um sich wieder zu fassen.
    »Und woher willst du das wissen?« fuhr er sie an.
    »Du brauchst nicht deine Fäuste einzusetzen, wenn deine Gedanken und deine Blicke soviel mehr Schaden anrichten können. Außerdem würdest du niemals eine Frau schlagen; so ein Mann bist du nicht.«
    Im stillen gestand Bradford sich ein, daß sie recht hatte. Und mit leeren Drohungen würde er nichts erreichen. Also beschloß er, das Problem mit Vernunft zu klären. »Sag mir, was geschehen ist.«
    »Ich will, daß du mir zuerst meine Frage beantwortest. Danach erzähle ich dir alles.« Sie stand auf und sah ihn an. »Als du mich mit St. James sahst, dachtest du im ersten Moment, daß ich dich betrogen hatte, richtig?«
    »Ich weiß, daß du ihn nicht -«
    »Weich meiner Frage nicht aus«, unterbrach Caroline ihn ruhig. »Antworte mir, Bradford. Sag die Wahrheit!«
    Er zuckte die Achseln. »Es war eine logische Schlußfolgerung. Ja, für einen kurzen Moment glaubte ich, daß du mich betrogen hast. Du hast irgendwann am Abend gesagt, daß du jemandem versprochen hast, dich mit ihm zu treffen. Ich habe überreagiert, aber dann rasch begriffen, daß du unschuldig bist.«
    Carolines Schultern fielen herab. »Ich war mit Charity verabredet«, erwiderte sie. »Ihr habe ich versprochen, daß wir uns treffen. Jetzt sage ich dir, was passiert ist. Ich

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