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Im Taumel der Sehnsucht

Im Taumel der Sehnsucht

Titel: Im Taumel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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das Gefühl ihres Körpers unter ihm erregte ihn so sehr, daß er kurz davor stand, seine Beherrschung zu verlieren. Er mußte aufhören! Bevor es zu spät war ...
    Mit schier übermenschlicher Anstrengung gelang es ihm, sich von ihr zu rollen. Er faltete die Hände hinter dem Kopf, atmete ein paarmal tief ein und aus und versuchte krampfhaft, an etwas anderes zu denken als an den warmen, wundervollen Körper, der so dicht neben ihm lag. »Wir heiraten am Samstag«, preßte er schließlich hervor. Er war wütend auf sich selbst, und er konnte den Zorn nicht aus seiner Stimme heraushalten.
    Caroline fühlte sich, als hätte man sie soeben in eiskaltes Wasser gestoßen. Sie wünschte sich nichts mehr, als die Arme um ihn zu schlingen und ihn anzuflehen, weiterzumachen.
    Die Versuchung war gewaltig. Caroline rappelte sich auf und sprang vom Bett. Ihre Knie bebten, und sie mußte sich am Bettpfosten festhalten. »Ich .. . ich verstehe nicht, wie du mich so weit bringen konntest«, gestand sie schließlich kleinlaut. Bradford wandte den Kopf, erkannte ihre Verwirrung und lächelte.
    »Du bist ebenso leidenschaftlich wie ich«, erklärte er ihr. »Und du bist noch nicht erfahren genug, um dich in dieser Hinsicht wirklich unter Kontrolle zu haben.«
    »Wie deine anderen Frauen?« Ihre Stimme klang täuschend ruhig, doch Bradford sah das Aufblitzen in ihren Augen. Sie hat also wieder Lust, mich umzubringen, dachte er seufzend. Er setzte sich gerade noch rechtzeitig auf, um den Stiefel aufzufangen, den Caroline ihm entgegenschleuderte. Liebe Güte, sie regte sich wirklich über jede Kleinigkeit auf.
    »Es hat keine anderen Frauen gegeben«, sagte er, um sie zu beruhigen. Er wollte eigentlich noch hinzufügen, daß er keine Frau mehr berührt hatte, seit sie sich an jenem schicksalhaften Tag auf der einsamen Landstraße kennengelernt hatten, doch Caroline drehte ihm den Rücken zu und zog sich ihren Hausmantel über.
    Er seufzte noch einmal. »Den Brief, bitte«, wiederholte er.
    Sie ging mit ausdrucksloser Miene zur Kommode und zog den Brief aus dem Versteck. Dann kehrte sie zu ihm zurück und reichte ihm das Papier wortlos.
    In diesem Moment klopfte es an der Tür. Carolines Augen weiteten sich. »Raus aus meinem Bett«, wisperte sie. Hektisch fuhr sie sich durch die Haare, dann eilte sie zur Tür. Ihre bebenden Finger machten es ihr schwer, die Tür zu öffnen, doch endlich gelang es ihr. Draußen stand der Earl of Braxton in Nachthemd, Hausmantel und Hausschuhen und blickte sie erstaunt an.
    »Oh, Papa, haben wir dich geweckt?« Caroline verfluchte sich für das Quieken in ihrer Stimme und wünschte sich, sie hätte im Erdboden versinken können. Sie warf einen raschen Blick über die Schulter und sah, daß Bradford vollständig angezogen mit Stiefeln und Rock hinter ihr stand. Caroline schickte ein stummes Dankgebet zum Himmel.
    »Guten Abend«, sagte Bradford höflich. Er schien nicht im geringsten verlegen darüber, daß man ihn in Carolines Schlafzimmer vorgefunden hatte. Wahrscheinlich ist er an solche Situationen gewöhnt, dachte sie mit neu aufflammenden Zorn.
    »Guten Abend?« knurrte sie ihn an. »Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?« Sie warf ihm einen wilden Blick zu und wandte sich wieder an ihren Vater. »Papa, es ist nicht so, wie es aussieht. Ich wollte nicht hinuntergehen, weißt du, und da ist Bradford - du weißt ja, wie stur er ist - einfach raufgekommen und -«
    Bradford unterbrach ihren Redefluß, indem er ihre Hand packte und sie mit einem Ruck an seine Seite zog. »Ich mach' das schon«, bemerkte er herablassend. Caroline betrachtete die beiden Männer abwechselnd. Armer Papa! Sein Gesichtsausdruck hatte sich im Laufe der letzten Minuten von Verblüffung zu Zorn gewandelt und kehrte nun wieder zu Verwirrung zurück.
    »Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie einen Moment Ihrer Zeit erübrigen könnten, Braxton. Natürlich nur, wenn es Ihnen zu dieser späten Stunde nicht zu ungelegen kommt.«
    Der Earl nickte knapp. »Geben Sie mir einen Augenblick, um mich anzuziehen. Ich komme gleich hinunter.«
    »Das ist sehr freundlich von Ihnen, Sir«, sagte Bradford, als der Earl keine Anstalten machte, sich von der Tür wegzubewegen. Bradford drückte leicht Carolines Schulter, um ihr zu bedeuten, sich nicht einzumischen, und wartete schweigend ab. Schließlich machte der Earl kehrt und ging in sein Zimmer zurück. Bradford schloß die Tür.
    »Bradford!« Ihre Stimme hörte sich sogar in ihren Ohren

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