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Im tiefen Wald - Nevill, A: Im tiefen Wald - The Ritual

Im tiefen Wald - Nevill, A: Im tiefen Wald - The Ritual

Titel: Im tiefen Wald - Nevill, A: Im tiefen Wald - The Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Nevill
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unterhalb der Lichtkegel der Taschenlampen, deren Licht schwächlich wirkte, als wollte es dort, wo es endete, zu Pulver zerfallen. Dennoch war der Schein stark genug, den ganzen Staub und die Spinnweben auf dem uralten schwärzlichen Fell hervortreten zu lassen, und wurde von den feucht glänzenden Tropfen, die vom undichten Dach auf die Haarbüschel herabfielen, reflektiert.
    Ein Lichtstrahl senkte sich auf den Bereich, aus dem diese seltsame Figur aufragte. Es war ein Holzkasten von der Größe einer Wiege, dessen Umrisse sich in dem gelblich-wässrigen Licht abzeichneten, als würde er irgendwo auf dem Meeresgrund liegen. Vielleicht war es ein kleiner Sarg, aus Holz gezimmert und im Laufe der Zeit dunkel angelaufen oder auch schwarz angemalt worden.
    Das Licht der anderen Taschenlampe, der von Luke, beleuchtete die Hörner, die über zwei leeren Augenhöhlen in die Höhe ragten. Braune Knochen, lang und dick.

    Zwei dünne Hinterbeine, die in Hufen endeten, staken aus dem Körper, und waren an den knochigen Knien eigenartig gekrümmt. Die Hufe sahen aus, als hingen sie neben dem Kasten in der Luft, bereit, das ganze gehörnte Ding hochzuheben und aus der Wiege zu stemmen.
    Zwischen hochgezogenen, schwarzen Lippen bleckten sich längliche gelbe Zähne zu einer hässlichen Grimasse unter Nüstern, die noch immer eigenartig feucht erschienen. Über den fellbedeckten Brustkorb waren kleine rosafarbene Warzen verteilt. Das war das Unangenehmste an dem ganzen Ding, schlimmer noch als das knöcherne Maul, das für Luke aussah, als könnte es sich jeden Moment öffnen und dann mit lautem Klacken wieder zuschnappen.
    Die dünnen Vorderbeine oder Arme waren bis auf Schulterhöhe angehoben und an den Ellbogen gebeugt. Geschwärzte Hände wiesen mit den Handflächen nach oben zur Decke hin, als wollten sie dem Dach gebieten sich zu erheben, aber vielleicht hatte diese groteske Gestalt auch einfach nur inzwischen längst verschwundene Gegenstände festgehalten.
    Luke brachte kein Wort heraus. Er wusste nicht, wie er reagieren oder was er denken sollte. Er stand einfach nur als willenloser Körper vor dieser schrecklichen Erscheinung, die den vollgepackten Raum unterhalb des Daches dominierte.
    Hutch sagte erst etwas, nachdem er das Licht seiner Lampe auf die Objekte gerichtet hatte, mit denen der Fußboden übersät war. »Knochen.«
    Luke blickte nach unten und sah die zahllosen toten Dinger, die um den Holzkasten verteilt herumlagen. Sie sahen aus, als wären sie weggeworfen worden, nachdem jemand oder etwas das Fleisch abgenagt hatte. Knochen von Kaninchen vielleicht oder von größeren Vögeln mit gebrochenen Flügeln und dünnwandigen Schädeln. Einige davon waren noch mit Überresten grauer haarloser Haut bedeckt.

    »Da drüben.« Hutch deutete mit seiner Taschenlampe auf die Kratzspuren am Holzdach. In die Holzbalken waren wie von Kinderhand ungelenke Symbole und Kreise eingeritzt. Sie sahen aus wie jene in Stein gemeißelten Runen, die sie in Gammelstad gesehen hatten. Die Inschriften schienen planlos angeordnet, in verschiedener Höhe an den Balken angebracht, in langen Schlangenlinien, und wirkten wie chinesische Schriftzeichen.
    »Was …« Luke konnte den Satz nicht zu Ende sprechen. Irgendwelche Fragen zu stellen, schien völlig abwegig zu sein. Woher sollte denn einer von ihnen wissen, was dies hier bedeutete und warum es da war?
    Hutch ging weiter. Luke zuckte bei jedem Schritt zusammen, den sein Freund machte, als fürchtete er, sie könnten etwas Schlimmes provozieren, einfach nur, weil er es wagte weiterzugehen. Unter seinen Füßen knirschte es. Hutch hob seine Taschenlampe und richtete den Lichtkegel auf den Torso und das Gesicht des aufrecht hockenden Dings in der Kiste. »Falls sich das jetzt bewegt, krieg ich einen Herzschlag.«
    »Eine Ziege?«
    »Sieht so aus.«
    » Jesus.«
    »Eher das Gegenteil.«
    »Versteh ich nicht.«
    »Wer versteht das schon. Das war so eine Art Tempel. Das sind heidnische Symbole, hier wurden Opfer dargebracht. Ich schätze, das hier soll die Ziege von Mendes darstellen.«
    »Hä?«
    »Das Ding ist ausgestopft. Hier an seinem Rücken« – Hutch beugte sich darüber, und Luke hielt den Atem an – »haben sich die Mäuse eingenistet.«
    Luke schüttelte angewidert den Kopf. »Was machen wir denn jetzt?«

    »Das ist völlig verrückt«, sagte Hutch zu sich selbst. »Stell dir nur mal vor, was das für durchgeknallte Typen waren.«
    Luke verstand nicht genau, was Hutch

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