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Im Tunnel: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Im Tunnel: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Titel: Im Tunnel: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Antonow
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Krabbe war einigermaßen komfortabel, da ihnen die Bäume Deckung boten. Die Flugechsen attackierten die Gemos, die sich auf völlig offenem Gelände befanden. Dies war ein tödliches Duell zwischen Kontrahenten, die einander an Aggressivität, Kraft und Zähigkeit ebenbürtig waren.
    Tolik traute seinen Augen nicht, als Grischa plötzlich wieder aufstand und Dimka sich wieder bewegte. Die Gemos deckten die Pterodaktylen mit einem Geschosshagel ein, doch die Ungeheuer machten keinerlei Anstalten abzudrehen.
    Eine der Flugechsen stürzte sich auf den knienden Dimka, packte ihn mit seinen scharfen Krallen an der Schulter und stieg mühsam wieder auf. Dimka schoss mit dem Sturmgewehr um sich wie ein Fallschirmjäger im Landeanflug. Das Monster ließ seine Beute zunächst fallen, packte sie aber gleich wieder und trug sie fort. Dimka, der noch vom Aufprall benommen war und sein Gewehr verloren hatte, hing hilflos in den Fängen des Beutegreifers, der mit ein paar mächtigen Flügelschlägen hinter den verwüsteten Gebäuden des Teatralny projesd verschwand.
    Die Pterodaktylen setzten ihre Attacken fort. Einer von ihnen schnappte sich Grischa, ein anderer schoss im Sturzflug auf Artur herab und riss ihm mit einem Schnabelhieb den halben Schädel weg. Nikita musste seinen Platz an der Trage übernehmen.
    Tolik feuerte auf den Dickwanst und hätte ihn beinahe getroffen: Die Kugel riss ihm die Mütze vom Kopf. Nikita und Sergej flüchteten mit der Trage in den Durchgang zwischen einer zugewucherten Grünanlage und einem Gebäude.
    Verdammt: Auch Nikita wollte zu jenem Lüftungsschacht! Tolik hätte zu einem anderen Fenster laufen müssen, um die beiden vielleicht doch noch abzufangen. Stattdessen blieb er wie gelähmt stehen und schaute zu, wie sein Trupp … sein ehemaliger Trupp einen aussichtslosen Kampf gegen die geflügelten Monster führte.
    Auf dem Platz nahm der letzte Akt der Tragödie seinen Lauf. Tolik brachte es nicht fertig und hatte auch nicht das Recht, tatenlos dabei zuzusehen. Er stützte den Ellbogen am Fensterbrett ab, legte das Sturmgewehr an und nahm die nächstbeste Echse ins Visier. Zum ersten Mal hatte er die Möglichkeit, aus einer komfortablen Position gezielt zu schießen.
    Jetzt musste er unbedingt treffen …
    Schon die ersten Kugeln fanden ihr Ziel. Der Pterodaktylus kippte zunächst auf die linke Seite, kam dann vollends ins Trudeln und krachte gegen das Gebäude des Polytechnischen Museums. Mit an der Wand scharrenden Krallen stürzte er zu Boden und wand sich zuckend im Todeskampf.
    Toliks kleiner Sieg änderte nichts am Ausgang des Kampfes. Einem Pterodaktylus war es gelungen, Max zu Boden zu werfen. Wütend schlug er mit den Flügeln auf ihn ein und begann ihn mit dem Schnabel zu zerreißen. Blutige Fleischfetzen flogen durch die Gegend . A ls die Echse sich ihres Sieges sicher war, schwang sie sich mit ihrer Beute in die Luft. Max’ Sturmgewehr fiel herrenlos zu Boden.
    Grischa indes dachte nicht daran aufzugeben. Er kämpfte ungefähr zwanzig Meter über dem Boden um sein Leben. Irgendwie schaffte er es, sein Messer zu ziehen, und schlitzte dem Pterodaktylus, der ihn gepackt hatte, den Bauch auf. Kreischend ließ das Monster die Beute fallen. Grischa schlug mehrere Saltos in der Luft, und obwohl er aus halsbrecherischer Höhe fiel, gelang es ihm, auf den Beinen zu landen und den Sturz halbwegs abzufedern. Nach wenigen Sekunden stand er wieder auf und marschierte zielsicher auf das Sturmgewehr zu, das Max hatte fallen lassen.
    Erneut krachten Gewehrsalven über dem Platz. Grischa nahm die restlichen Flugechsen unter Beschuss, die immer noch über dem Platz kreisten und auf ihre Chance lauerten.
    Tolik erwachte endlich aus seiner Erstarrung und rannte in den Korridor hinaus. Unter seinen Füßen knirschten zerbrochene Ziegel, draußen knatterte das Sturmgewehr und kreischten die Pterodaktylen. Tolik beschäftigte nur ein einziger Gedanke: Er musste Nikita aufhalten. Der Verräter und der Gemo mit ihrer mysteriösen Fracht durften keinesfalls in die Metro gelangen. Das ganze Gesindel musste an der Oberfläche bleiben.
    Tolik spurtete durch den langen Gang bis zur Stirnseite des Gebäudes, schaute dort aus dem Fenster und sprang kurzerhand hinaus. Die Landung verlief unsanft. Er prellte sich die Füße und verharrte für einige Augenblicke. Möglicherweise verdankte er diesem Umstand sein Leben.
    Nikita stand am Abdeckhäuschen des Lüftungsschachts, dessen Tür einen Spalt weit geöffnet

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