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Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater

Titel: Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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zu schluchzen. Es sieht aus, als würden
ihre Beine nachgeben. Brich mir nicht zusammen, Lizzie, bitte nicht …
    »Bleib weg von mir«, sagt sie mit kaum hörbarer Stimme. »Komm nicht näher.«
    Ich will etwas sagen, bringe aber kein Wort heraus. Tu mir das nicht an. Ich gehe weiter auf sie zu.
    »Geh weg!«, kreischt sie und rückt weiter an der Wand entlang von mir ab. An der Tür schafft sie die Kinder aus der Küche. Sie lässt mich nicht aus den Augen.
    »Nein, Liz«, sage ich verzweifelt; sie muss mich verstehen. »Bitte, ich hab mich nicht verwandelt. So glaub mir doch. Entschuldige, dass ich gebrüllt habe. Ich wollte nicht …«
    Sie bleibt stehen, ist aber noch unsicher. Ich sehe es in ihren Augen.
    »Wenn du einer von ihnen bist, dann …«
    »Bin ich nicht, Lizzie, bin ich nicht. Wenn ich einer von denen wäre, hätte ich mich längst auf dich gestürzt, oder nicht?« Ich weine. Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll. Panik überkommt mich, aber das soll sie nicht sehen. »Bitte, ich bin nicht krank. Ich bin nicht wie sie. Ich bin ganz ruhig. Ich war wütend. Aber jetzt hab ich mich wieder beruhigt, oder etwa nicht? Bitte …«
    Sie denkt gründlich über meine Worte nach, das sehe ich. Die Kinder spähen um die Tür und wollen wissen, was los ist. Innerlich tobe ich, zwinge mich aber, ruhig zu bleiben und nicht zu schreien. Alle möglichen dunklen und beunruhigenden Gedanken gehen mir durch den Kopf. Ich bin nur wütend geworden, das ist alles, ich bin kein Hasser, oder doch?
    »okay«, murmelt sie schließlich, »aber wenn du mich noch mal derart anschreist …«

    »Bestimmt nicht«, unterbreche ich sie. »Ich hab die Beherrschung verloren. Das war unüberlegt.«
    Ich weiß immer noch nicht, ob sie mir glaubt. Sie beobachtet mich aus den Augenwinkeln und wartet offenbar darauf, dass ich sie angreife. Aber ich würde ihr nie etwas antun. Erleichtert stelle ich fest, dass sie wieder zu dem Karton mit Lebensmitteln geht und weiter auspackt. Alle paar Sekunden blickt sie auf. Jedes Mal, wenn ich mich bewege, hält sie den Atem an und erstarrt.
    »Was ist da draußen passiert?«, fragt sie, als sie sich so weit gefasst hat, dass sie wieder mit mir reden kann. Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Wir füttern gemeinsam die Kinder, während ich ihr von den Warteschlangen beim Supermarkt und den Vorfällen bei o’Shea berichte. Ich erzähle ihr von den Plünderungen und dem Mädchen, das die Frau angegriffen hat, und erneut wird mir klar, wie schlimm die Lage plötzlich geworden ist.
    Ellis hängt an mir dran. Sie weiß nicht wirklich, dass etwas nicht stimmt. Das ist gut, überlege ich. Da sie gegessen hat, fragt sie, ob sie eine DVD sehen darf. Ich folge ihr ins Wohnzimmer. Sie holt den Film, den sie sehen will, vom Regal und bringt ihn mir. Ich schalte den Fernseher ein, warte aber einen Moment, bevor ich die DVD einlege.
    »Ich hab vor einer Stunde abgeschaltet«, sagt Liz. »Ich konnte es nicht mehr ertragen. Die zeigen immer und immer wieder dasselbe.«
    Ich sitze mit überkreuzten Beinen vor dem Fernseher und betrachte die Abfolge der Bilder. Mein Gott, es sieht echt schlimm aus. Ich habe in den vergangenen Tagen eine Menge bizarrer Dinge gesehen, aber was ich jetzt sehe, erschreckt mich zutiefst. Die Nachrichten sind verschwunden.
Keine Meldungen und keine Moderatoren mehr. Wir sehen nur noch einen Informationsfilm für die Öffentlichkeit, der ständig wiederholt wird.
    »Bleiben Sie in Ihren Häusern«, mahnt ein Mann mit tiefer, beruhigender Stimme zu Archivaufnahmen und einer Reihe einfacher Diagramme, als die Sendung von vorn anfängt. »Bleiben Sie bei Ihren Familien, halten Sie sich von Leuten fern, die Sie nicht kennen …«
    Ich sehe Lizzie an, die meinen Blick erwidert und die Achseln zuckt.
    »Das sind nur Maßnahmen, die der gesunde Menschenverstand gebietet. Haben wir alles schon gehört.«
    »Ruhig bleiben und keine Panik.«
    »Was?«, ereifere ich mich. »Ruhig bleiben und keine Panik? verdammt, haben die gesehen, was da draußen los ist?«
    »Es wird noch besser«, sagt sie sarkastisch. »Hör dir das Nächste an.«
    »Die Behörden arbeiten daran, die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen. Ihre Unterstützung und Kooperation sind erforderlich, damit das so schnell und reibungslos wie möglich geschieht. vorübergehende Einschränkungen und Störungen lassen sich leider nicht vermeiden. Erstens, wenn Sie Ihre Unterkunft verlassen, müssen Sie unbedingt stets einen Ausweis

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