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Im Zauber der Gefuehle

Titel: Im Zauber der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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ausgesprochen zu vernehmen.
    »Auf Lord Sydney«, erklangen Hunderte gehorsamer Echos.
    »Und auf Lady Sydney«, rief Sir Ross und verursachte eine weitere Runde enthusiastischen Gemurmels, auf das Lottie mit einem graziösen Knicks antwortete.
    Als sie sich wieder aufrichtete, berührte sie Nick am Arm. »Vielleicht solltest du einen Toast auf Sir Ross aussprechen«, schlug sie vor.
    Er warf ihr einen vielsagenden Blick zu, kam ihrer Bitte jedoch nach und hob sein Glas in Richtung seines Schwagers. »Auf Sir Ross«, verkündete er mit seiner volltönenden Stimme, »ohne dessen Betreiben ich heute Abend nicht hier stünde.«
    Die Menschenmenge antwortete mit Beifallsbekundungen, während Sir Ross breit grinste, da ihm nicht entgangen war, dass Nicks sorgfältige Wortwahl keine Spur von Dankbarkeit enthalten hatte.
    Man stieß auf die Königin an, das Reich und den Hochadel, dann spielte das Orchester auf und füllte den Saal mit einer schwungvollen Melodie. Sir Ross kam, um Lottie zum Tanzen aufzufordern, während Nick mit Sophia tanzte, die sich ein Lächeln nicht verkneifen konnte, als sie in seinen Armen durch den Saal schwebte.
    Auch Lotties Lippen umspielte ein Lächeln, als sie das atemberaubend aussehende Geschwisterpaar, er dunkelhaarig, sie hellblond, über die Tanzfläche wirbeln sah. Dann wandte sie sich Sir Ross zu und legte ihm vorsichtig das verletzte Handgelenk auf die Schulter, als sie ihren Walzer begannen. Wie zu erwarten war, er ein ausgezeichneter Tänzer, der sie sicheren Schrittes und mit leichter Hand führte.
    Lottie, die eine Mischung aus Sympathie und Dankbarkeit empfand, musterte forschend sein attraktives Gesicht. »Du hast das getan, um ihn zu retten, nicht wahr?«, wollte sie wissen.
    »Ich weiß aber nicht, ob es gelingen wird«, entgegnete er leise.
    Seine Worte ließen sie angstvoll erschaudern. Wollte er damit sagen, dass Nick seiner Meinung nach immer noch in Gefahr schwebte? Aber Nick war längst kein Bow-Street-Runner mehr, die Ausübung des riskanten Berufes war ihm verwehrt worden. Jetzt war er in Sicherheit ... es sei denn, Sir Ross wollte damit andeuten, dass die größte Gefahr in Nicks Leben irgendwo in seinem Innern lauerte.
    In den Tagen nach der öffentlichen Bekanntgabe von Nicks wahrer Identität wurde das Haus in der Betterton Street geradezu von Besuchern belagert. Mrs. Trench sprach mit jedem: von Nicks ehemaligen Kumpanen aus der Unterwelt bis hin zu Gesandten der Königin. Visitenkarten und Einladungen wurden an der Eingangstür abgegeben, bis sich auf dem Silbertablett auf dem Tisch in der Eingangshalle Papierberge türmten. Zeitschriften nannten ihn den »Viscount wider Willen« und berichteten von seinen Heldentaten als ehemaliger Bow-Street-Runner. Die Journalisten folgten ganz dem Beispiel von Sir Ross und beschrieben Nick als selbstlosen Kämpfer für das Allgemeinwohl, der es aus Bescheidenheit vorgezogen hätte, weiter dem Volk zu dienen, als seinen lange ruhenden Titel zurückzufordern. Zu Lotties Belustigung ärgerte Nick sich maßlos über sein neues Bild in der Öffentlichkeit, da ihn niemand mehr als gefährlich einzustufen schien. Fremde traten begeistert auf ihn zu, ohne sich von seiner ansonsten so bedrohlichen Aura einschüchtern zu lassen. Für einen Mann wie ihn, der es vorzog, zurückgezogen zu leben, war die Situation schier unerträglich.
    »Bald schon wird das Interesse an dir nachlassen«, meinte Lottie tröstend, nachdem Nick sich durch eine begeisterte Menschenmenge hatte kämpfen müssen, um zu seiner eigenen Haustür zu gelangen.
    Abgehetzt und mit finsterem Blick entledigte sich Nick seines Jacketts und ließ sich auf ein Sofa im Salon fallen, wobei er die langen Beine achtlos ausstreckte. »Das reicht mir nicht.« Er starrte zornig zur Decke empor. »Dieses verfluchte Haus ist zu leicht erreichbar, wir brauchen eines mit einer privaten Einfahrt und einem hohen Zaun.«
    »Wir haben etliche Einladungen von Freunden auf dem Land erhalten.« Lottie trat auf ihn zu und ließ sich zu seinen Füßen auf dem Teppichboden nieder, wobei sich ihre bedruckten Musselinröcke unter ihr bauschten. Ihre Gesichter waren beinahe auf gleicher Höhe, als Nick sich gegen die niedrige Sofalehne sinken ließ. »Sogar eine von Westcliff, der wissen möchte, ob wir eventuell vierzehn Tage auf Stony Cross Park verbringen möchten.«
    Nicks Antlitz verfinsterte sich. »Bestimmt möchte der werte Graf sich vergewissern, dass dein teuflischer Ehemann dich nicht

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