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Im Zauber des Highlanders

Im Zauber des Highlanders

Titel: Im Zauber des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Weg zur Dusche, und Drustan erhob sich, um sich ihr anzuschließen.
    Als er jedoch an den großen Fenstern vorbeiging, nahm er etwas unten auf dem Rasen wahr. Er blieb stehen und sah hinaus.
    Sein Bruder stand da und schaute ins Gras.
    Drustan lächelte.
    Sie hatten schwere Zeiten durchgemacht, als Dageus besessen war. Eine Weile war es die reinste Hölle, doch sein Bruder wurde befreit, und, bei Amergin, das Leben war reich und süß! Sein Vater Silvan und ihre Ziehmutter Neil wären glücklich, wenn sie wüssten, wie gut es ihren Söhnen in der modernen Zeit erging.
    Drustan hatte alles, was er sich jemals gewünscht hatte: eine großartige Frau und einen Clan, der stetig wuchs und gedieh, sein Bruder war verheiratet und sehr glücklich, und sie beide hatten Aussicht auf ein langes, einfaches, gutes Leben in den Highlands.
    Oh, im letzten Monat hatte es ein ziemliches Durcheinander gegeben, als der Tuatha De Adam Black hier aufgetaucht war, doch die Wogen hatten sich schnell geglättet, und jetzt war alles wieder ruhig. Er freute sich auf eine lange Zeit des ...
    Er blinzelte.
    Dageus unterhielt sich mit einem Spiegel.
    Er stand mitten auf dem Rasen, hielt den Spiegel an den Seiten fest und führte eine hitzige Diskussion mit ihm.
    Drustan fuhr sich verblüfft übers Gesicht.
    Warum redete sein Bruder mit einem Spiegel? War das irgendeine komische Methode aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert, um irgendwelche Probleme zu beleuchten - ein Zwiegespräch mit sich selbst?
    Und woher kam dieser Spiegel überhaupt?
    Vorhin war er noch nicht da gewesen. Der Spiegel überragte seinen Bruder und war auch breiter. Daher war es kaum möglich, dass Dageus ihn in irgendeiner Tasche oder unter seinem Kilt versteckt hatte - er trug heute gar keinen Kilt. Sie hatten sich beide für moderne Kleidung entschieden und gewöhnten sich langsam an die modernen Gepflogenheiten.
    Drustan lehnte sich an die Fensterscheibe. Der Spiegel war nicht nur außergewöhnlich groß, er blitzte auch grell silbern und golden in der Sonne. Wie konnte er ihn vorher übersehen haben?
    Möglicherweise, entschied er, hatte er flach auf dem Boden gelegen, und Dageus hatte ihn aufgehoben. Und vielleicht sagte Dageus nur so etwas wie: »Oh, eigenartig, wo kommst du denn so plötzlich her?«
    Drustan kniff seine silbernen Augen leicht zusammen. Aber wieso sollte ein Spiegel auf dem Rasen herumliegen? Sie hatten Gärtner, die sich um den Park und die Gärten kümmerten. Einem von ihnen wäre doch sicherlich ein solches Objekt aufgefallen, und er hätte es weggeschafft. Wie kam das Ding dorthin? Ist es zufällig vom Himmel gefallen?
    Drustan hatte ein ungutes Gefühl.
    »Kommst du, Liebling?«, rief Gwendolyn.
    Er hörte, wie sich das Rauschen des Wasserstrahls veränderte, als sie unter die Dusche trat. Er sah sie bildlich vor sich: Wasser rann über ihren wunderschönen Körper, glitzerte auf ihrer glatten, hellen Haut. Drustan bewunderte die neuen Errungenschaften auf dem Gebiet der Installationen, und er bekam nie genug von seiner Frau, wenn sie eingeseift war und ausgelassen mit dem Wasser plantschte.
    Dageus schüttelte aufgebracht die Faust und schrie den Spiegel an.
    Drustan schloss die Augen.
    Nach einer Weile öffnete er sie wieder und warf einen sehnsüchtigen Blick zum Badezimmer und zu seiner prachtvollen nackten, nassen Frau.
    Dann schaute er erneut aus dem Fenster.
    Er stieß missmutig den Atem aus. »Ich glaube nicht, Liebes. Tut mir leid«, rief er zurück, »aber so wie's aussieht, hat Dageus draußen auf dem Rasen aus unerfindlichen Gründen eine heftige Auseinandersetzung mit einem Spiegel.«
    »Dageus hat was mit wem und wo?«
    »Eine Auseinandersetzung, Liebes, mit einem Spiegel.«
    »Wie bitte?«
    Drustan seufzte. »Er streitet mit einem Spiegel«, schrie er sehr viel lauter. »Ich muss nachsehen, was das zu bedeuten hat.«
    »Er streitet... oh! Auf dem Rasen? Dageus? Tatsächlich? Warte auf mich, Drustan! Ich bin in einer Minute fertig«, rief sie. »Das klingt sehr faszinierend!«
    Drustan schüttelte den Kopf. Faszinierend. Seine Frau hatte hin und wieder die seltsamsten Ansichten.
    Er lächelte matt - plötzlich machte ihm die Aussicht auf eine neuerliche turbulente Phase nicht mehr so viel aus. Ging es im Leben nicht eigentlich darum?
    Um Aufregung?
    Und wenn ein Mann vom Glück gesegnet war, dann hatte er eine Frau wie Gwendolyn an seiner Seite.
     
    »Heb mich auf, du ungeschickter Einfaltspinsel. Die verdammte Sonne blendet mich«,

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