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Im Zeichen der gruenen Sonne

Im Zeichen der gruenen Sonne

Titel: Im Zeichen der gruenen Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Rothe
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wieder nach Hause kommen. Dabei war ihre Lage nun wirklich nicht das, was man als »vielversprechend und hoffnungsvoll« bezeichnen konnte.
    Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und der Mönch kam hereingestürzt.
    »Zieh dich an – du musst hier weg!«
    »Was ist los? Brennt’s?«
    »Was hast du mit Kero-Sin zu schaffen? Warum jagt er dich, was will er von dir?«
    Möhre zuckte mit den Schultern. »Wenn ich das wüsste – ich kenne ihn noch nicht mal! Wir waren zu viert – einen von uns hat er entführt, mich hätte er auch fast gehabt, und die beiden anderen sind ihm haarscharf entkommen – hoffe ich jedenfalls! Wer ist der Kerl und warum klaut er harmlose Leute?«
    Der Mönch kratzte sich nervös an der Nase und schloss die Tür hinter sich. »Also gut, setz dich und hör mir gut zu!«
    Folgsam kroch Möhre zurück ins Bett. Der Mönch starrte stumm auf seine Fußspitzen. Er suchte nach Worten.
    »Er ist das Böse, das auf die Erde gekommen ist, uns zu quälen«, begann er. »Er ist der Satan persönlich! Alle hier haben unter ihm zu leiden!«
    »Und warum tut ihr nichts gegen ihn?«
    »Wir können nicht! Kero-Sin hat geheimnisvolle Kräfte. Vor ein paar Jahren ist er zu uns gekommen und wollte Geld und Gold. Natürlich haben wir uns geweigert und ihn ausgelacht. Kero-Sin holte einen kleinen Jungen, der einen seltsamen Kasten in der Hand hielt, flüsterte ihm etwas ins Ohr, und der Junge hielt seine Hand an den Kasten. Er war unglaublich, unbeschreiblich, wie ein Feuerwerk. Plötzlich zischten überall Lichter, und ein großer, grün leuchtender Stern blendete uns. Ich weiß nicht, wie ich es dir beschreiben soll …!«
    »Glauben Sie mir, ich kann mir das sehr gut vorstellen …!«
    »Als das Licht verschwunden war, gab es in der ganzen Gegend kein Wasser mehr. Alle Brunnen versiegten, die Oase lag plötzlich trocken da, und alle Vorräte in Krügen und Flaschen waren verschwunden. Kero-Sin hatte Macht über das Wasser! Kannst du dir diese Katastrophe vorstellen? Natürlich kannst du es – du weißt, wie es ohne Wasser ist. Kein menschliches Wesen stiehlt in der Wüste Wasser, das ist ein ungeschriebenes Gesetz. Wasser ist für alle und wird geteilt. Aber mit diesem Kasten riss Kero-Sin alles Wasser an sich, und nur gegen Geld, Gold oder Öl tauscht er es. Wir alle müssen Abgaben an ihn bezahlen. Als Gegenleistung haben wir hier Wasser. Er ist durch und durch böse! Und wahnsinnig! In den letzten Jahren ist ihm seine Macht zu Kopf gestiegen. Er liebt die Quelle seiner Macht so abgöttisch, dass er sie immer um sich haben will. Stell dir vor, er hat Wasser in Fässer gefüllt und sich einen Palast aus lauter Fässern gebaut, übereinander gestapelt zu einer Burg. Von seinem Gold leistet er sich eine kleine Privatarmee, die ihn rund um die Uhr bewacht und die Menschen tyrannisiert!«
    »Habt ihr denn nie überlegt, wie ihr Kero-Sin loswerden könntet?«
    »Wir sind doch nur eine Handvoll Mönche. Sicher, wir hätten Kamele, aber wir haben keine Krieger, die sie reiten können. Um Kero-Sin zu besiegen, braucht man eine schlagkräftige Truppe, die seine Soldaten in Schach hält, während einer den magischen Kasten stiehlt. Aber eins ist sicher – wenn Kero-Sin Wind davon bekommt, fabriziert er eine Flutwelle und spült die Angreifer einfach weg!«
    Es gab für Möhre keinen Zweifel – der Kasten, von dem der Mönch sprach, war eines der verlorenen Maschinenteile. Das war der andere Grund, warum sie Kero-Sin finden musste. Aber verdammt noch mal, warum dachte sie jetzt schon wieder an Golf?
    Sie musste also Kero-Sin das Maschinenteil abgolfen, äh, abjagen. Sicher kannte er nicht die volle Bedeutung des Schatzes, den er da missbrauchte, aber er würde ihn um jeden Preis bis aufs Messer verteidigen. Möhre musste einen Weg finden, erstens Tom aus der Gewalt dieses Menschen zu befreien und ihm zweitens das magische Teil zu stehlen! Beides schien unmöglich, zumindest für sie allein. Mist, Mist, Mist! Verflucht, warum musste das gerade ihr passieren? Am liebsten würde sie jetzt Golf spielen, ach nein, abhauen würde sie jetzt am liebsten. Nein! Sie war da reingeschliddert und würde jetzt was draus machen! Auf Pit und Alex konnte sie nicht zählen … woher sollten die von Kero-Sins Existenz wissen? Was Pit jetzt an ihrer Stelle wohl gemacht hätte? Sie hätte ganz ruhig einen logischen Weg gesucht. Es gab immer einen Weg, sagte Pit immer … Denk nach, Möhre, streng deine kleinen grauen Zellen

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