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Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition)

Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition)

Titel: Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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hoffte halb, dass seine Seele für immer dort oben bleiben würde. Sein Körper war nicht länger so rein, dass man ihn bewohnen konnte. Aber sie kam zurück, für Nilik und mit einer Qual, die nicht zu übertreffen war.
    Als er zurück ins Quartier der Sklaven kam, ließen die Wachen zu, dass er sich noch einmal wusch. Er rieb sich den Körper mit Salzen ab, bis er blutete, aber er konnte Bashas Duft nicht loswerden.
    Am nächsten Morgen gestattete Basha, dass Marek das Haus verließ, um auf dem Markt einzukaufen. Die Wachen beobachteten jedes Wort und jede Bewegung, aber sie konnten seinen Verstand nicht davon abhalten, die Eindrücke, Geräusche und Düfte der Freiheit in sich aufzunehmen.
    Wolf hatte ihn verlassen, und an seine Stelle war ein anderer Geist getreten. Einer, der Mareks Körper am Leben erhalten würde und es seinem Verstand erlaubte, Pläne zu schmieden, auch wenn seine Seele in ihm verdorrte.
    Gemeinsam mit Filip ging Alanka den Sandstrand entlang. Sie wusste, dass sie fast am Ende ihrer Reise angekommen waren, denn sie hatten sich nach Nordosten gewandt. In der Ferne hielt sie nach Leukos Ausschau, aber der Horizont war vom Dunst des Sommerabends verhüllt.
    In den letzten zwei Wochen hatte Filip ihre Gruppe mehrmals ins Landesinnere geführt, um kleine ilionische Siedlungen am Ufer zu umgehen. Er hatte ihnen eine der Siedlungen, Marisos, von der Spitze eines Hügels aus gezeigt. Aus der Fernesah es aus wie Velekos, nur dass sich davor noch ein großes steinernes Fort befand, an dem die rot-gelbe Flagge von Ilios flatterte. Alanka hatte gezittert und gehofft, nicht die Zukunft ihres eigenen Volkes vor sich zu sehen.
    In Leukos, sagte Filip, fielen sie weniger auf, wenn sie sich als einige der vielen anonymen Bauern tarnten, die in die reiche Stadt kamen, um Arbeit zu finden. Stück für Stück gingen alle Ländereien in den Besitz der Edelleute über, die die Bauern von ihrem Land warfen und sie durch Sklaven ersetzten. Selbst die reicheren Bauern hatten es schwer, den abgewirtschafteten Feldern noch Nahrung zu entlocken. Kein Wunder, dass die fruchtbaren Hügel von Asermos für die Ilioner so verlockend aussahen.
    Er ließ ihre Hand los und fasste in seine Hosentasche. „Ich habe dich aus einem bestimmten Grund hier herunter ans Meer gebracht.“
    „Aus einem anderen Grund als zu einem romantischen Spaziergang am Strand?“
    „Dann aus zwei Gründen“, sagte er, ohne zu lächeln. Er zog die Hand aus der Tasche und öffnete sie. Ein Holzriegel, etwa so lang wie ihr kleiner Finger, lag in seiner Handfläche. Er war mit roten und gelben Streifen bemalt.
    Sie nahm ihn in die Hand. „Was ist das?“
    „Ein Band. Jeder ilionische Soldat, der die Grundausbildung abschließt, erhält dieses hier.“
    Sie versuchte den starren Riegel zu biegen. „Warum nennt man es Band, wenn man es nicht binden kann?“
    „Diese Riegel sind Platzhalter für echte Bänder, die man an der Paradeuniform befestigt. Wir tragen diese hier an unseren Felduniformen, in Reihen.“ Er deutete auf den Fleck über seinem Herzen. „Wir können durch besondere Dienste oder Tapferkeit noch weitere erlangen.“ Er lachte leise. „Wir tun so, als würden uns Bänder oder Orden nichts bedeuten und für uns nur die Mission zählt. Aber insgeheim ist es ein Wettkampf.“
    Sie hatte gelernt, es zu ignorieren, wenn er sich aus Gewohnheit noch immer mit der ilionischen Armee identifizierte. Seitseiner Weihung gehörte er zu ihrem Volk, und eines Tages, das wusste sie, würden er das als normal empfinden. „War das Band hier deines?“
    „Ich habe es von Adrek bekommen, deinem Freund, der versucht hat, mich zu erwürgen. Er hat es aus deinem Dorf mitgebracht. Einer der einfallenden Soldaten muss es verloren haben.“
    Sie ließ es fast fallen, als würde es sie verbrennen, aber dann legte sie es vorsichtig zurück in seine Hand. „Du hast es behalten, also muss es dir etwas bedeuten. Es gehört jetzt dir.“
    „Nicht mehr lange.“ Er streckte den Arm, um es ins Meer zu werfen.
    „Nicht!“ Sie hielt sein Handgelenk fest. Das Band fiel in den nassen Sand vor ihnen. Sie bückte sich schnell danach, ehe die nächste Welle heranrollte.
    „Was machst du da?“, fragte er. „Ich will es loswerden.“
    „Du kannst deine Vergangenheit nicht wegwerfen. Sie ist ein Teil von dir.“ Sie deutete auf Leukos. „Sie ist ein Teil, den wir brauchen, wenn wir in deiner Stadt überleben wollen. Du musst dich wie sie verhalten, wie sie reden,

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