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Im Zeichen der Sechs

Im Zeichen der Sechs

Titel: Im Zeichen der Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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Pferd und klammerte sich an die hintere Sattelkante.
    »Kann sein, daß ich hier noch ein bißchen Hilfe brauche«, sagte er.
     
    Frank konnte das Haus der Hoffnung vom Fenster seines Hotelzimmers im ersten Stock aus sehen. Zigarrenasche hatte sich in säuberlichen Streifen auf dem Fensterbrett gesammelt; seit einer Stunde beobachtete er die Eingangstür des Hauses, wie er es Eileen versprochen hatte, bevor sie ins Theater gegangen war.
    Jacob war von seiner Verabredung mit Reverend Day nicht zurückgekommen; um sechs Uhr war Eileen hinübermarschiert, um ihn zu suchen, und man hatte sie abgewiesen: Die Besprechung sei noch im Gange, hatte ein Schwarzhemd erklärt, und sie wünschten nicht gestört zu werden. Ihr Instinkt sagte ihr etwas anderes, und sie war in heller Aufregung ins Hotel zurückgekommen. Frank hatte sie beruhigt, so gut er konnte, und ihr sein Wort gegeben, daß er Jacob suchen und sie nach der Vorstellung im Theater abholen werde.
    Nicht, daß er nicht schon genug Sorgen gehabt hätte: Der Chinamann war den ganzen Weg seit Wickenburg in ihrem Wagen gewesen, hatte sie ihm erzählt, auch an dem Morgen, als Frank sie in Skull Canyon beobachtet hatte. Er hatte den Killer im Visier gehabt und ihn laufenlassen. Und jetzt lief Chop-Chop irgendwo in The New City herum – Kanazuchi hieß der Mann übrigens, und er war eine Art Priester aus Japan, nicht aus China –, und wenn man allem anderen, was Eileen erzählt hatte, glauben konnte, dann waren er und auch dieser Jacob von einem Alptraum hier herausgelockt worden, der sich um diesen großen schwarzen Turm drehte.
    In den alten Zeiten hätte das allein schon gereicht, um ihn wieder zur Flasche greifen zu lassen.
    Aber ein Teil seines Dilemmas war jetzt kristallklar: Wenn er vorhatte, mit Eileen etwas Ernsthaftes anzufangen – und nachdem er mit ihr gesprochen hatte, wollte er das mehr denn je –, dann würde der Versuch, diesem Japaner eine Kugel in den Leib zu jagen, seine Chancen auf unter Null bringen. Insofern sah Frank sich mehr als je zuvor eingeklemmt zwischen einem Felsblock und einem sehr harten Gegenstand.
    Er schaute auf seine Uhr, die aufgeklappt auf dem Fensterbrett lag: halb acht. Die Vorstellung sollte um acht anfangen. Er wollte gern einen Spaziergang um das Haus der Hoffnung herum machen, aber das mußte warten, bis es dunkel war. Genausogern, wenn nicht noch lieber, wollte er Eileen auf der Bühne sehen.
    Eine weitere Möglichkeit hatte in seinem Hinterkopf nach und nach Gestalt angenommen; sie barg die Aussicht auf ein besseres Resultat, war aber auch riskanter. Er brauchte seinen Henry-Stutzen dazu, und höchstwahrscheinlich würde es ihn Kopf und Kragen kosten. Natürlich neigte er gerade zu dieser Möglichkeit.
    Frank setzte den Hut auf, verließ sein Zimmer und spähte die Treppe hinunter: Clarence und die Schwachköpfe warteten immer noch im Foyer auf ihn. Er versuchte es mit den Türen oben im Korridor und fand eine, die offen war; er schlüpfte zum Fenster hinaus, kletterte an einem Regenrohr in einen leeren Hinterhof hinunter und lief zur Einmündung in die Main Street; es wurde Abend, und eine große Schar von Weißhemden sammelte sich vor dem Theater.
    Eileen in dieser oder in irgendeiner zukünftigen Vorstellung zu sehen, damit würde er warten müssen. Aber einen besseren Grund, um am Leben zu bleiben, konnte er sich momentan nicht vorstellen.
    Vom Rand der Hüttensiedlung aus beobachtete Kanazuchi, wie die letzten der Weißhemden das Theater betraten. Fackeln, die vorn in den Haltern brannten, mußten allmählich gegen die aufziehende Dunkelheit arbeiten. Er wartete noch fünf Minuten, und dann überquerte er die leere Straße und ging zwischen zwei Häusern hindurch zu den Stallungen.
    Er hatte erfahren, daß Reverend Day in dem Lehmziegelhaus dem Theater gegenüber wohnte. Dieser Mann würde wissen, wo der unterirdische Tempel und die Bücher waren, dessen war Kanazuchi sicher; wahrscheinlich war er auch der Mann, der den Diebstahl des Kojiki veranlaßt hatte.
    Kanazuchi hatte stundenlang darauf gewartet, daß der Reverend aus diesem Haus kam, das die Weißhemden ›Haus der Hoffnung‹ nannten; aber es war keine Spur von ihm zu sehen gewesen. Das Haus war schwer bewacht, und diese Posten waren allesamt schwarz gekleidet und sehr viel gefährlicher und besser bewaffnet als die Weißhemden, die er bisher gesehen hatte. Um dort hineinzukommen, würde er den Grasschneider brauchen.
    Seltsam: Während er von seinem

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