Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)
Bilder aber auch nicht gerade mit Begeisterung. »Was ist mit ihnen passiert?«
»Sie haben für Ihren Kameraden Suworow einen Auftrag ausgeführt, aber er war offensichtlich nicht zufrieden mit ihnen, also sind sie in der Newa gelandet. Maximow, wir wissen, dass Sie bei der Spetsnaz waren. Uns ist bekannt, dass Sie sich jetzt mit illegalen Aktivitäten Ihren Lebensunterhalt verdienen, doch das interessiert uns im Augenblick nicht. Wir wollen wissen, was genau in diesem Café beredet wurde. Und Sie werden es uns sagen, auf die sanfte oder auf die harte Tour. Sie haben die Wahl.« Wenn er es darauf anlegte, konnte Jefremow sehr streng mit seinen Gästen sein. Doch dieser Fall erwies sich nicht als schwierig. Maximow kannte sich mit Gewalt aus, zumindest, was die ausübende Seite betraf. Und er verspürte nicht den geringsten Wunsch, die andere Seite kennen zu lernen.
»Was bieten Sie mir an?«
»Ihre Freiheit, wenn Sie mit uns kooperieren. Sie haben das Treffen verlassen, ehe es zu irgendeinem Abschluss kam. Deshalb sind Sie hier. Also – möchten Sie jetzt reden, oder sollen wir ein paar Stunden warten, bis Sie Ihre Meinung ändern?«
Maximow war kein Feigling (soweit sich Jefremow erinnerte, hatte es bei der Spetsnaz nicht viele Feiglinge gegeben), aber er war Realist. Und sein Verstand sagte ihm, dass er durch Verweigerung nichts gewinnen würde.
»Er fragte mich und die anderen, ob wir bei einem Mord mitmachen würden. Ich vermute, dass es sich um eine schwierige Sache handelt, denn warum braucht er sonst so viele Männer? Er will pro Kopf 20 000 Euro dafür zahlen. Ich war der Ansicht, dass meine Zeit mehr wert ist.«
»Kennen Sie den Namen des anvisierten Opfers?«
Maximow schüttelte den Kopf. »Nein. Er hat ihn nicht genannt. Und ich habe nicht gefragt.«
»Gut. Das Opfer soll Präsident Gruschawoi sein.« Maximows Augen flackerten. »Aber das ist Hochverrat«, hauchte der ehemalige Feldwebel der Spetsnaz und hoffte, seinem Gegenüber damit ausdrücklich klargemacht zu haben, dass er so etwas niemals tun würde. Er lernte schnell.
»Genau. Sind 20 000 Euro eigentlich eine gute Bezahlung für einen Mord?«
»Woher soll ich das wissen? Wenn Sie von mir hören wollen, dass ich für Geld jemanden umgebracht habe – nein, Genosse Jefremow, das werde ich bestimmt nicht sagen.«
Aber du hast es getan und hättest dich wahrscheinlich auch an diesem Mord beteiligt, wenn die Summe größer wäre . 20 000 Euro waren in Russland viel Geld. Aber Jefremow wollte größere Fische braten sehen. »Was wissen Sie über die anderen bei dem Treffen?«
»Alle sind Spetsnaz-Veteranen. Ilja Suslow und ich haben zusammen östlich von Kandahar gedient. Er ist ein ausgezeichneter Scharfschütze. Die übrigen kenne ich flüchtig, aber ich habe nie mit ihnen zusammengearbeitet.«
So so, ein Scharfschütze . Nun, die konnte man gut gebrauchen, denn Präsident Gruschawoi hatte häufig öffentliche Auftritte. Sein Terminkalender verzeichnete sogar für den nächsten Tag eine Wahlversammlung unter freiem Himmel. Es war an der Zeit, diese Sache zu Ende zu bringen.
»Suworow redete also von Auftragsmord?«
»Ja, das stimmt.«
»Gut. Wir werden Ihre Aussage jetzt noch aufnehmen. Es war eine kluge Entscheidung von Ihnen, zu kooperieren, Igor Illitsch.« Jefremow bedeutete einem jungen Offizier, Maximow hinauszubegleiten. Dann griff er nach seinem Telefon. »Verhaften Sie alle«, befahl er dem Kommandeur.
»Das Treffen ist schon zu Ende. Alle werden überwacht. Suworow befindet sich mit einem der drei auf dem Weg zurück zu seiner Wohnung.«
»Gut, rufen Sie das Team zusammen und nehmen sie die beiden fest.«
»Fühlen Sie sich besser?«, fragte Oberst Aliew.
»Wie viel Uhr ist es?«
»Zwanzig vor vier, Genosse General«, erwiderte Oberst Aliew. »Sie haben 13 Stunden geschlafen. Hier sind ein paar Depeschen aus Moskau.«
»Sie haben mich so lange schlafen lassen?«, grollte der General verärgert.
»Der Krieg hat schließlich noch nicht begonnen. Unsere Vorbereitungen – wenn man sie so nennen will – machen Fortschritte. Es hätte keinen Sinn gehabt, Sie zu wecken. Ach ja – die erste Serie Aufklärungsfotos ist da. Nicht viel besser als die gefaxten von den Amerikanern. Und der Geheimdienst hat seinen Lagebericht auf den neusten Stand gebracht – da fällt auch nichts positiver aus als vorher. Wir haben jetzt Verstärkung durch ein amerikanisches ELINT-Flugzeug bekommen, aber die Besatzung berichtet,
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