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Im Zeichen des Schicksals

Im Zeichen des Schicksals

Titel: Im Zeichen des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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dieses Jahr die Ahornkönigin sein sollen. Sehr beeindruckend«, fuhr Professor Jenkins fort. Er schien nicht zu bemerken, dass ich weiterwollte. »Sie sind wirklich etwas Besonderes, nicht?«
    »Wie bitte?« Was meinte er damit?
    Professor Jenkins überging meine Frage und wandte sich ab, um nun eine andere Schülerin anzusprechen.
    »Teufelsanbeterin!« Irgendjemand stieß mich von hinten und warf mich gegen die Zwölftklässlerin zu meiner Rechten.
    Langsame Bewegungen. Dutzende von Stimmen, die sich alle überlagern. Irgendjemand hustet. Ein Junge mit blauen Augen schaut her und lächelt. »Hi, Alexandra«, grüßend hebe ich die Hand. »Hi.« Ein langer Zopf baumelt vor mir. Melissa deutet über meine Schulter. »Komm, Celine.« Ein Schulangestellter trägt einen Mikrofonständer auf das Podium.
    Ich schnappte nach Luft, nahm die Hand von Alexandras Arm, und die Vision löste sich in nichts auf. Nein. Nein. Nein! Das konnte doch nicht immer wieder passieren! Ich verschränkte die Hände unter den Armen, voller Angst, noch jemand anderen zu berühren.
    »Komm, Celine.« Melissa gab mir von zwei Reihen weiter vorn ein Zeichen. Mit blank liegenden Nerven bewegte ich mich weiter und bemerkte im letzten Moment, dass wir in der gleichen Reihe Platz nahmen wie Ian. Wenn irgendjemand mir helfen konnte, dann er. Ich wollte nach ihm rufen, ihm erzählen, was passierte. Dass ich dabei war, völlig auszuflippen! Aber Ian schaute nicht in meine Richtung. Er flirtete mit zwei Mädchen, die ich nicht kannte, schenkte ihnen sein unbefangenes Lächeln.
    Zum Teufel mit Ian. Ich brauchte einfach etwas frische Luft, und alles würde gut werden. Meine Lunge musste nur richtig arbeiten, und dann wäre alles in Ordnung! Ich drehte mich schnell um und zwängte mich an Melissa vorbei, die mich überrascht anschaute.
    »Wohin gehst du? Die Schulversammlung fängt jeden Moment an!«
    »Toilette.« Ich sagte einfach das Erste, was mir in den Sinn kam, und eilte den Mittelgang zurück, die Hände immer noch sicher weggesteckt. Es waren nur noch wenige Leute in den Gärten, und sie eilten alle zur Aula hin. Ich hielt den Kopf gesenkt und hoffte, keinem Lehrer über den Weg zu laufen. Ich hatte Glück, und niemand hielt mich auf, als ich durch den Hintereingang des Schulgebäudes trat.
    Atme. Atme einfach! Es gibt eine logische Erklärung dafür. Du wirst schon dahinterkommen.
    Die Flure waren geradezu unheimlich still, und meine Schritte wurden von den dicken Teppichen gedämpft. Die Glocken verhallten in der Ferne, als ich die lange Reihe von Schließfächern erreichte. Ich öffnete schnell das meine und griff mit zitternden Händen nach dem Kartendeck unten in meiner halbgeöffneten Tasche.
    »Warum habt ihr mich nicht gewarnt?« Meine Stimme war ein Flüstern. Die Karten waren stumm wie eh und je, aber es war ein gutes Gefühl, sie in den Händen zu halten. Meine Nervosität ließ etwas nach.
    »Du bist das, stimmt’s?«
    Ich zuckte zusammen und ließ die Karten beinahe fallen, als ich mich von meinem Schließfach wegdrehte. Rebecca stand einige Schritte hinter mir. Mit wildem Blick deutete sie auf meine Hand.
    »Ich weiß, dass du es bist!«
    »Wovon redest du überhaupt?«, fragte ich und bemerkte, wie bleich ihre Haut war. Sie hatte einen Notizblock umklammert und presste ihn sich fest an die Brust. Auf ihrer Stirn standen Schweißperlen. »Rebecca, geht es dir gut? So, wie du aussiehst, solltest du vielleicht mal der Krankenschwester einen Besuch abstatten.«
    »Tu nicht so!«, knurrte sie mich an. »Tu nicht so, als würdest du dich um mich kümmern. Das bist alles du. Du betest sie an, nicht wahr? Du hast es mir auf den Hals gejagt! Du bist der Grund, warum es mich nicht mehr in Ruhe lässt!«
    »Was?« Redete sie über die Gerüchte? Ich legte die Karten in mein Schließfach. »Hör mal, ich weiß, du hast vielleicht das eine oder andere über mich gehört, aber das ist alles nicht wahr.«
    Als ich mich wieder zu ihr umdrehte, standen ihr Tränen in den Augen, und sie grub sich die Finger in die Kopfhaut.
    »Es will mich nicht in Ruhe lassen. Jede Nacht wache ich auf und ringe nach Luft, während es mich würgt und sich mir auf die Brust setzt. Und jetzt, jetzt sehe ich es auch tagsüber. Auf der Toilette, wenn ich allein bin. In den Fluren, wo es sich hinter den Säulen versteckt. Es quält mich! Verstehst du? Ich. Halte. Es. Nicht. Mehr. Aus!«
    Es würgte sie? »Rebecca, tut dir irgendwer etwas an? Sag mir, wer es ist, und ich

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