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Im Zeichen des Schicksals

Im Zeichen des Schicksals

Titel: Im Zeichen des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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Freude klatschte sie in die Hände, dann eilte sie auf ihren teuren, hochhackigen Schuhen an mir vorbei. Was war da faul? Ich atmete tief durch und riet mir zur Geduld, dann wandte ich mich um und stieß direkt mit jemandem zusammen.
    »Entschuldigung! Ich habe nicht hingesehen.« Die Worte sprudelten aus mir heraus, während ich mich bückte, um meine hinuntergefallenen Bücher aufzuheben. Was zum Teufel stimmte nicht mit mir? Es war, als würde ich schlafwandeln! Hastig sammelte ich die Bücher auf und entschuldigte mich erneut, als ich nun den dunklen Anzug und die Krawatte sah, wie sie die Kleiderordnung der Thornton Academy für Lehrer vorschrieb. Na toll.
    »Macht nichts – alles noch mal gutgegangen.« Seine kleinen Augen blieben von seinem Lächeln unberührt, als er nun die Laptoptasche zurechtrückte, die ihm von der Schulter gerutscht war. »Viele Schüler sind zur ersten Stunde noch nicht ganz wach.«
    »Für gewöhnlich bin ich ein Morgenmensch«, versicherte ich, auch wenn seine hochgezogenen Brauen zu erkennen gaben, dass er wenig gewillt war, mir zu glauben. Ich war heute wirklich nicht in Bestform!
    »In welchen Kurs wollen Sie denn, Miss …?«
    »Celine«, sagte ich, erleichtert, dass er über meinen Mangel an guten Manieren eher erheitert als entsetzt schien. »Celine Smith. Ich war auf dem Weg zu meinem Englischkurs.«
    »Nun gut, Miss Smith, außer für den Fall, dass Sie nicht nur ein Morgenmensch, sondern auch telepathisch begabt sind, werden Sie hier draußen in Englisch keine Fortschritte machen. Und jetzt beeilen Sie sich bitte, Unpünktlichkeit ist keine Eigenschaft, die wir an unseren Schülern schätzen.«
    »Natürlich, vielen Dank, Herr …«
    »Jenkins, Professor Jenkins.« Er sagte es in einem Tonfall, als hätte ich den Namen bereits kennen sollen, dann ging er an mir vorbei und den Flur hinunter. Sobald er um die Ecke war, war ich in dem stillen Gang ganz allein. Oh, verdammt! Ein paar Schritte auf den Englischraum zu bestätigten meinen Verdacht: Die Tür war geschlossen.
    Peterson hatte da eine strikte Regel: Sobald die Tür geschlossen war, durfte niemand mehr eintreten. Er hatte mich bereits als abwesend eingetragen! Verdammt sei Sandra mit ihrem geheuchelten Interesse!
    Ich beschloss, das Beste aus der Sache zu machen, ging die Treppe hinunter und verließ das Schulgebäude durch die Hintertür. Die Luft war frisch vom Duft der Herbstblätter, die sich nun langsam verfärbten. Ich atmete tief ein und ließ mir die immer noch warme Sonne ins Gesicht strahlen, während ich an der Aula vorbei und um das Gewächshaus herum zum Leichtathletikgelände ging. Erst als ich die Tribünen erreicht hatte, blieb ich stehen. Es war kein Mensch zu sehen, die Schule war immer noch in Sichtweite, aber keine Fenster gingen in meine Richtung. Ein abgeschiedener Platz; der perfekte Ort, um nachzudenken.
    Ich setzte mich auf eine der blauen Bänke, schlug mein Englischheft auf der letzten Seite auf und las meine Liste durch.
    Menschen, die problemlos Zugang zu Josh haben
    Marie (getestet mit Salz)
    Sandra
    Missy
    Elizabeth
    Nick (hat beim Mittagessen Salz über seine Pommes geschüttet)
    Matt
    Die Jungs aus seiner Rugbymannschaft
    Alle Schüler in jedem seiner Kurse
    Onkel Robert?
    Einer aus dem Rugbyteam hätte es wahrscheinlich am leichtesten, ihn allein anzutreffen, und alle verbrachten sie viel Zeit miteinander … aber dann war da Robert mit seiner Dschinn-Obsession, was mehr und mehr verdächtig erschien. Anderseits natürlich verbrachte Robert nicht viel Zeit in East Wendell, was es wiederum eher unwahrscheinlich machte, dass er der Übeltäter war. Verdammt. Ich musste sie mir einfach einen nach dem anderen vorknöpfen. Angefangen mit Matt.
    »Vor wem versteckst du dich denn?«
    Ian. Ich erkannte seine Stimme, schon bevor ich den Kopf hob und ihn über den Rasen schlendern sah.
    »Ich verstecke mich nicht.«
    Er stellte sich vor mich hin, dann schob er die Hände in die Hosentaschen. »Okay. Also versuche ich mir vorzustellen, was ausgerechnet dich veranlasst haben könnte davonzulaufen.«
    »Ich laufe nicht davon!«, betonte ich, aber er schenkte mir keine Beachtung.
    »Ich meine, du hast offensichtlich keine Angst vor roher Gewalt. Ich habe dich einen ziemlich großen Gewalttäter jagen sehen, wenn du dich erinnerst.«
    Ich runzelte die Stirn und sah zu, wie er seine Jacke auszog und sie zur Seite warf, während er mit seinen Überlegungen fortfuhr.
    »Wenn ich so darüber nachdenke,

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