Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Zeichen des Zorro

Im Zeichen des Zorro

Titel: Im Zeichen des Zorro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnston McCulley
Vom Netzwerk:
sie. Wenn Ihr den Mut habt, sie wegen Hochverrats
     anzuklagen, dann werden wir bei der Verhandlung zugegen sein und uns jedes
     Mannes annehmen, der falsches Zeugnis ablegt, und eines jeden magistrado,
     der sich nicht angemessen zu betragen weiß. Wir sind zu allem
     entschlossen, Exzellenz.«
    »Ich war in der Sache
     vielleicht ein klein wenig voreilig, aber ich wurde gewisse Dinge glauben
     gemacht«, erklärte der Gouverneur. »Euer Wunsch sei Euch
     gewährt. Und jetzt beiseite, caballeros, damit meine Männer
     endlich den Schurken in der Schänke schnappen können.«
    »Wir sind noch nicht
     fertig«, sagte der Anführer. »Wir haben noch einiges in
     Bezug auf Senor Zorro zu sagen. Was hat er denn nun — tatsächlich
     — getan, Exzellenz? Hat er sich des Hochverrats schuldig gemacht? Er
     hat keine Menschenseele beraubt, außer denen, die zuvor die
     Wehrlosen plünderten.
    Er hat ein paar Ungerechte
     ausgepeitscht. Er hat sich auf die Seite der Unterdrückten
     geschlagen, wofür ihm unsere Hochachtung gebührt. Um dies zu
     tun, nahm er sein Leben in die eigenen Hände. Er ist Euren Soldaten
     mit Erfolg entkommen. Er forderte, wie es einem jeden Mann freisteht,
     Satisfaktion für zugefügte Beleidigungen.«
    »Was ist Euer Begehr?«
    »Vollständiges
     Pardon, hier und jetzt, für den Mann, den wir als Senor Zorro kennen.«
    »Niemals!«,
     schrie der Gouverneur. »Er hat mich persönlich in meiner Ehre
     verletzt. Hängen soll er!« Er drehte sich um und sah Don
     Alejandro Vega, der nahe bei ihm stand. »Don Alejandro, Ihr seid der
     einflussreichste Mann hier im Süden«, sagte er. »Ihr seid
     der Mann, gegen den sich zu stellen nicht einmal der Gouverneur wagt. Ihr
     seid ein gerechter Mann. Erklärt diesen jungen caballeros, dass ihrem
     Wunsch nicht stattgegeben werden kann. Fordert sie auf, in ihre Häuser
     zurückzukehren, und dieser hochverräterische Aufzug ist
     vergessen.«
    »Ich stehe voll und
     ganz hinter den caballeros«, donnerte Don Alejandro.
    »Ihr - Ihr steht auf
     deren Seite?«
    »Allerdings, Exzellenz.
     Ich kann nur jedes Wort, das sie in Eurer Gegenwart sagten, wiederholen.
     Die Verfolgungen müssen ein Ende haben. Erfüllt ihre Bitten, kümmert
     Euch darum, dass die Männer in Euren Diensten von nun an rechtmäßig
     handeln und kehrt zurück nach San Francisco de Asis — dann gebe
     ich Euch mein Wort, dass es im Süden keinen Fall von Hochverrat mehr
     geben wird. Dafür werde ich höchstpersönlich Sorge tragen.
     Stellt Ihr Euch ihnen allerdings entgegen, Exzellenz, so werde ich mich
     gegen Euch stellen. Ich werde dafür sorgen, dass Ihr mit all Euren
     elenden Parasiten aus Amt und Würden gejagt und ein für alle Mal
     vernichtet werdet.«       
    »Dieser grauenvolle,
     halsstarrige Süden!«, rief der Gouverneur entsetzt.
    »Eure Antwort!«,
     forderte Don Alejandro.
    »Mir bleibt ja doch
     nichts übrig, als zuzustimmen«, sagte der Gouverneur. »Eine
     Sache allerdings gäbe es da noch …«
    »Und zwar?«
    »Ich werde diesem Mann
     das Leben schenken, wenn er sich ergibt, aber für den Mord an Capitán
     Ramón muss er sich vor Gericht verantworten.«
    »Mord?«, fragte
     der Anführer der caballeros. »Es handelte sich um ein Duell
     zwischen Ehrenmännern, Exzellenz. Senor Zorro forderte Satisfaktion für
     eine Beleidigung, die der Kommandant Senorita Lolita zufügte.«
    »Ha! Aber Ramón
     war ein caballero —«
    »Genauso wie Senor
     Zorro. Das hat er uns versichert, und wir glauben ihm, denn es lag kein
     Falsch in seiner Stimme. Es war also ein Duell, Exzellenz, ein Duell unter
     Ehrenmännern nach dem Kodex, bei dem Capitán Ramón das
     Pech hatte, kein besserer Fechter zu sein. Ist das klar? Eure Antwort!«
    »Ich pflichte Euch bei«,
     meinte der Gouverneur schwach. »Ich begnadige ihn, kehre zurück
     nach San Francisco de Asis, und die Verfolgungen in dieser Gegend werden
     ein Ende haben. Aber Don Alejandro muss zu seinem Versprechen stehen - es
     wird keinen Fall von Hochverrat mehr geben, wenn ich das tue.«
    »Ich gab Euch mein Wort«,
     erklärte Don Alejandro.
    Die caballeros jauchzten vor
     Begeisterung und stiegen ab. Sie drängten die Soldaten von der Tür,
     und Sargento Gonzales grummelte in seinen Schnurrbart, weil ihm die
     Belohnung schon wieder durch die Lappen gegangen war.
    »Ihr da drinnen, Senor
     Zorro!«, rief einer. »Habt Ihr das gehört?«
    »Ich habe es gehört,
     caballero!«
    »Dann kommt heraus
     — als

Weitere Kostenlose Bücher