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Im Zeichen des Zorro

Im Zeichen des Zorro

Titel: Im Zeichen des Zorro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnston McCulley
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Zeit falsch eingeschätzt. Er schwang sich in den Sattel und
     trieb sein Pferd aus dem Patio heraus - und dann wurde ihm seine
     unmittelbare Gefährdung in ihrem vollen Ausmaß bewusst.
    Den Pfad von San Gabriel her
     kam Sargento Gonzales mit seinen Soldaten geritten. Über die Straße
     von Pala kam eine weitere Abteilung Soldaten herunter, die den caballeros
     und Don Carlos gefolgt waren und dann angewidert aufgegeben hatten. Über
     den Hügel hinter der Garnison kam die dritte Gruppe von Männern,
     die die Verfolgung der Befreier von Dona Catalina aufgenommen hatte. Senor
     Zorro sah sich von Feinden umzingelt.
    Der Fluch von Capistrano hieß
     sein Pferd anhalten und erwog einen Moment lang seine Möglichkeiten.
     Er warf einen Blick auf die drei Gruppen von Männern
     und schätzte die Entfernung ab. Gerade in diesem Augenblick erkannte
     ihn einer aus Sargento Gonzales' Gruppe und schlug Alarm.
    Sie kannten dieses herrliche
     Pferd, den weiten violetten Mantel, die schwarze Maske und den breiten
     Sombrero. Vor sich sahen sie den Mann, den sie die ganze Nacht lang
     verfolgt hatten, den Mann, der sie zum Narren gehalten, der mit ihnen
     über Hügel und Täler hinweg Versteck gespielt hatte. Sie fürchteten
     den Zorn Seiner Exzellenz und ihrer vorgesetzten Offiziere, und ihre
     Herzen und Köpfe waren erfüllt von der unbedingten
     Entschlossenheit, diese letzte Gelegenheit, den Fluch von Capistrano zu töten
     oder zu verhaften, nicht ungenutzt verstreichen zu lassen.
    Senor Zorro gab seinem Pferd
     die Sporen und sprengte unter den Blicken von etwa zwanzig Bürgern
     über die Plaza. Da eben stürmten der Gouverneur und Don Juan aus
     dem Haus und schrien dabei aus Leibeskräften, Senor Zorro sei ein Mörder
     und man müsse ihn ergreifen. Indianer huschten rattengleich in ihre
     Behausungen, Männer von Rang standen wie vom Donner gerührt und
     rissen vor Verblüffung die Münder weit auf.
    Senor Zorro, der die Plaza
     überquert hatte, preschte mit Höchstgeschwindigkeit auf den
     Camino Real zu. Sargento Gonzales versuchte mit seinen Männern, ihm
     den Weg abzuschneiden und ihn zum Umkehren zu zwingen, und sie brüllten
     sich, die Pistolen im Anschlag, die Säbel in den Scheiden gelockert,
     gegenseitig Kommandos zu. Belohnung, Beförderung und Befriedigung wären
     die ihren, wenn sie nur dem Straßenräuber hier und jetzt ein
     Ende machten.
    Senor Zorro sah sich
     gezwungen, von seinem ersten Kurs abzuweichen, denn dort war kein
     Durchkommen. Er hatte die Pistole nicht aus dem Gürtel gezogen, aber
     den Degen gezückt, und der baumelte an
     seinem Handgelenk, sodass Zorro jederzeit das Heft fassen und den Kampf
     beginnen konnte.
    Er stürmte zurück
     über die Plaza und hätte dabei beinahe einige Männer von
     Rang umgerissen, die ihm im Weg standen. Er raste in nur wenigen Schritten
     Entfernung am zornentbrannten Gouverneur und dessen Gastgeber vorbei,
     sprengte zwischen zwei Häusern hindurch und auf die dahinterliegenden
     Hügel zu.        
    Es schien, als böte sich
     hier eine winzige Chance, dem Riegel seiner Widersacher zu entkommen. Er
     strafte befestigte Wege und Pfade mit Verachtung und bahnte sich den
     eigenen Weg über das freie Feld. Von beiden Seiten galoppierten die
     Soldaten in spitzem Winkel auf ihn zu, in der Hoffnung, ihm rechtzeitig
     den Fluchtweg abschneiden und ihn ein weiteres Mal zum Umkehren zwingen zu
     können.
    Gonzales schickte einen Teil
     seiner Männer in den Ort hinunter, damit sie bereits in Stellung wären,
     für den Fall, dass der Bandit zurückkehrte und sie ihm dann den
     Fluchtweg nach Westen abschneiden könnten.
    Der maskierte Reiter
     erreichte die Landstraße und galoppierte in südlicher Richtung.
     Das war nicht die Richtung, für die er sich aus freien Stücken
     entschieden hätte, aber jetzt blieb ihm keine Wahl. Er raste um eine
     Kurve, an der einige Indianerhütten die Sicht versperrten — und
     hielt sein Pferd so unvermittelt an, dass er beinahe aus dem Sattel
     geworfen worden wäre.
    Denn hier zeigte sich eine
     neuerliche Bedrohung. Über die Landstraße sprengte jemand auf
     einem Pferd geradewegs auf ihn zu, dicht gefolgt von einem halben Dutzend
     Kavalleristen.
    Energisch wendete Senor Zorro
     sein Pferd. Eine Steinmauer schnitt ihm den Weg zur Rechten ab. Sein Ross
     hätte zwar darüberspringen können, aber die Erde dahinter
     war weich und frisch gepflügt, und er
     wusste, dass er dort nur langsam

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