Im Zeichen des Zorro
und lederner Vorhang an Ort und Stelle
waren. Er trat an den Tisch, dann wirbelte er herum und sah der Senorita
in die Augen.
»Das ist womöglich
das Ende«, sagte er.
»Senor! Sicher werden
die Heiligen uns beistehen.«
»Wir sind von Feinden
umzingelt, Senorita. Das macht mir nichts, und ich werde im Kampf fallen,
wie es sich für einen caballero gehört. Aber Ihr, Senorita
…«
»Niemals gehe ich zurück
in den elenden cárcel, Senor! Das schwöre ich! Lieber sterbe
ich mit Euch!«
Sie zog das Schermesser aus
dem Busen.
»Nicht das, Senorita!«,
rief er aus.
»Ich habe Euch mein
Herz geschenkt, Senor! Entweder wir leben zusammen, oder wir sterben
zusammen.«
37
DER FUCHS IN DER FALLE
Zorro sprang ans Fenster und
blickte hinaus.
Soldaten umstellten das Gebäude.
Er sah, wie der Gouverneur über die Plaza stolzierte und Befehle brüllte.
Über den Pfad nach San Gabriel ritt der stolze Don Alejandro Vega
hinab, um dem Gouverneur seine Aufwartung zu machen. Er hielt am Rand der
Plaza an und fragte die Menschen nach dem Grund für den Aufruhr.
»Alle haben sie sich
zum großen Halali der Fuchsjagd versammelt«, lachte Senor
Zorro. »Ich frage mich bloß, wo all die tollkühnen
caballeros, die mit mir ritten, abgeblieben sind.«
»Erwartet Ihr, dass sie
Euch beistehen?«, fragte sie.
»Das nicht, Senorita.
Das würde bedeuten, dass sie zusammenhalten und dem Gouverneur gegenübertreten,
ihm ihre Absichten ins Gesicht sagen. Für sie war es nur ein Spaß,
und ich bezweifle, dass sie das Ganze ernst genug nehmen, um jetzt zu mir
zu stehen. Das ist kaum zu erwarten. Ich werde es alleine ausfechten.«
»Allein nicht, Senor,
solange ich an Eurer Seite stehe.«
Er schloss sie in die Arme,
presste sie an sich.
»Ich wünschte, wir
hätten unsere Chance bekommen«, sagte er. »Aber es wäre
töricht, wolltet Ihr mein Verderben Euer Leben beeinflussen lassen.
Ihr kennt nicht einmal mein Gesicht, Senorita. Ihr würdet mich
vergessen. Ihr könnt diesen Ort verlassen und Euch ergeben, lasst Don
Diego Vega wissen, dass Ihr seine Braut
werden wollt, und der Gouverneur wäre gezwungen, Euch freizulassen
und Eure Eltern von jeder Schuld freizusprechen.«
»Ach, Senor …«
Ȇberlegt doch,
Senorita. Überlegt, was das bedeuten würde. Seine Exzellenz würde
es nicht einen Augenblick lang wagen, sich gegen einen Vega zu stellen.
Euren Eltern würden ihre Ländereien zurückerstattet. Ihr wärt
die Braut des reichsten Jünglings im ganzen Land. Nichts würde
Euch zu Eurem Glück fehlen —«
»Nichts als die Liebe,
Senor, und ohne die Liebe ist auch alles Übrige ohne Wert.«
»Denkt nach, Senorita,
und dann entscheidet ein für alle Mal. Euch bleibt jetzt nur noch ein
kurzer Moment!«
»Ich habe mich bereits
vor langer Zeit entschieden, Senor. Eine Pulido liebt nur einmal, und sie
heiratet nicht, wo sie nicht lieben kann.«
»Cara!«, rief er,
»meine Teuerste«, und drückte sie noch einmal fest an
sich. Jemand hämmerte an die Tür.
»Senor Zorro!«,
schrie Sargento Gonzales.
»Senor?«,
erwiderte Senor Zorro.
»Ich überbringe
Euch ein Angebot von Seiner Exzellenz dem Gouverneur.«
»Ich höre,
Schreihals.«
»Seine Exzellenz hat
nicht die Absicht, Euren Tod oder eine Verletzung der Senorita, die sich
bei Euch befindet, herbeizuführen. Er bittet Euch, die Tür zu
öffnen und mit der Dame herauszukommen.«
»Zu welchem Zweck?«,
wollte Senor Zorro wissen.
»Man wird Euch einen
gerechten Prozess machen, der Senorita ebenso. Ihr könnt dem Tod
entgehen und eine Gefängnisstrafe erhalten.«
»Ha! Ich kenne die
gerechten Prozesse Seiner Exzellenz«, antwortete Senor Zorro.
»Haltet Ihr mich für schwachsinnig?«
»Seine Exzellenz lässt
sagen, dass dies Eure letzte Chance ist. Das Angebot wird kein zweites Mal
erfolgen.«
»Es ist eine weise
Entscheidung Seiner Exzellenz, seinen Atem nicht auf eine Wiederholung zu
verschwenden. Er wird fett, fett und kurzatmig.«
»Was glaubt Ihr mit
Eurem Widerstand zu erreichen, außer dem Tod?«, fragte
Gonzales. »Wie wollt Ihr Euch gegen dreißig von uns behaupten?«
»Es wäre ja nicht
das erste Mal, Schreihals.«
»Wir können die Tür
einschlagen und Euch ergreifen.«
»Nachdem ein paar von
euch ihr Leben auf dem Boden ausgehaucht haben«, bemerkte Senor
Zorro. »Wer wird als Erster durch die Tür treten,
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