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Im Zeichen des Zorro

Im Zeichen des Zorro

Titel: Im Zeichen des Zorro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnston McCulley
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soll. Natürlich ist das alles sehr ärgerlich,
     doch man soll den Vater ehren.«
    Lolita biss sich in ihrer
     unvermittelten Wut auf die Lippen. Ob schon jemals einem Mädchen so
     der Hof gemacht worden ist?, fragte sie sich.
    »Ich werde mich so
     schnell wie möglich entscheiden, Senor«, sagte sie schließlich.
    »Wird dieser Capitán
     Ramón sich eigentlich länger auf der Hacienda aufhalten?«
    In Lolitas Busen keimte ein
     wenig Hoffnung. Wäre es möglich, dass Don Diego Vega eifersüchtig
     war? Wenn das der Fall wäre, dann steckte ja womöglich doch noch
     etwas von einem Mann in ihm. Vielleicht würde er ja aufwachen, Liebe
     und Leidenschaft würden über ihn kommen und er wäre wie
     andere junge Männer auch.
    »Mein Vater hat ihn
     aufgefordert, zu bleiben, bis er die Rückreise in die Garnison
     antreten kann«, erwiderte sie.
    »Er kann sofort
     abreisen. Eine Schramme, mehr nicht.«
    »Wollt Ihr denn noch
     heute zurückreiten?«, fragte sie.
    »Es wird mich
     wahrscheinlich die Gesundheit kosten, aber ich muss zurück. Es gibt
     gewisse Dinge, die meine Anwesenheit am frühen Morgen erforderlich
     machen. Geschäfte sind so unglaublich lästig.«
    »Vielleicht würde
     mein Vater Euch ja die Kutsche zur Verfügung stellen.«
    »Ah! Das wäre eine
     Gnade, wenn er das täte. In einer Kutsche ließe sich ein wenig
     schlummern.«
    »Aber was, wenn dieser
     Strauchdieb Euch auflauert?«
    »Ich brauche keine
     Angst zu haben, Senorita. Bin ich denn nicht reich? Könnte ich mich
     vielleicht nicht freikaufen?«
    »Ihr würdet eher Lösegeld
     bezahlen, als den Kampf aufnehmen, Senor?«
    »Ich habe jede Menge
     Geld, aber nur ein einziges Leben, Senorita. Wäre es weise, das
     Risiko, mein Leben zu verlieren, in Kauf zu nehmen?«
    »Es wäre das, was
     einem Mann gebührt, oder nicht?«, fragte sie.
    »Jedes männliche
     Wesen kann sich zuweilen auch männlich benehmen, aber nur ein
     schlauer Fuchs wird sich als weiser Mann erweisen«, sagte er.
    Don Diego lachte leise, als
     koste es ihn Mühe, und beugte sich vor, um mit gesenkter Stimme
     weiterzusprechen.
    Am anderen Ende des Zimmers
     gab Don Carlos sein Bestes, um es Capitán Ramón behaglich zu
     machen. Er war froh, dass dieser und Don Diego fürs Erste nicht
     weiter aneinandergeraten würden.
    »Don Carlos«,
     sagte der Hauptmann, »ich entstamme einer edlen Familie, und der
     Gouverneur ist mir wohlgesonnen, wie Ihr zweifellos gehört habt. Ich
     bin erst dreiundzwanzig Jahre alt, ansonsten hätte ich zweifellos
     bereits einen höheren Rang inne. Doch meine Zukunft ist gesichert.«
    »Ich bin entzückt,
     das zu hören, Senor.«
    »Heute Abend habe ich
     Eure Tochter zum ersten Mal erblickt, Senor, und sie hat mich gefangen
     genommen. Niemals sah ich solche Anmut und Schönheit, niemals solch
     strahlende Augen! Ich erbitte Eure Erlaubnis, Senor, der Senorita den Hof
     machen zu dürfen.«

 
    11
    DREI VEREHRER
    Jetzt steckte Don Carlos in
     der Klemme. Er hatte kein Verlangen, Don Diego Vega oder einen Mann, der
     beim Gouverneur so hoch angesehen war, zu verstimmen. Aber wie sollte er
     das vermeiden? Wenn Lolita ihr Herz nicht dazu erweichen konnte, Don Diego
     zu erhören, vielleicht würde sie ja Capitán Ramón
     lieben lernen. Nach Don Diego war dieser Fraglos der beste denkbare
     Schwiegersohn in der näheren Umgebung.
    »Eure Antwort, Senor?«,
     verlangte der Hauptmann zu wissen.
    »Ich bin sicher, Ihr
     werdet das nicht missverstehen, Senor«, raunte Don Carlos. »Ich
     muss ein wenig ausholen.«
    »Fahrt fort, Senor.«
    »Erst heute Morgen
     stellte mir Don Diego Vega dieselbe Frage.«
    »Ha!«
    »Sein Blut und seine
     Familie sind Euch bekannt, Senor. Hätte ich ihn abweisen können?
     Das wäre nicht recht gewesen. Aber dies will ich Euch sagen —
     die Senorita wird sich mit niemandem vermählen, es sei denn, sie wünscht
     es. Daher hat Don Diego meine Erlaubnis, ihr den Hof zu machen. Sollte er
     aber nicht imstande sein, ihr Herz zu gewinnen …«
    »So bin ich an der
     Reihe?«, fragte der Hauptmann.
    »Ihr habt mein Einverständnis,
     Senor. Natürlich, Don Diego ist reich, Ihr aber seid verwegen,
     wogegen Don Diego — ich meine, er ist mehr …«
    »Ich verstehe
     vollkommen, Senor«, meinte der Hauptmann mit einem Lachen. »Er
     ist nicht gerade ein tollkühner caballero. Sollte Eure Tochter nicht
     Reichtümer einem wahren Mann vorziehen …«
    »Meine Tochter wird der
     Stimme ihres Herzens folgen, Senor!«,

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