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Im Zeichen des Zorro

Im Zeichen des Zorro

Titel: Im Zeichen des Zorro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnston McCulley
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unvermittelt eine Pistole zum Vorschein brachte. »Liebend
     gerne werde ich den Kampf mit Euch aufnehmen, aber es muss ein gerechter
     Kampf sein. Don Carlos, nehmt Eure Frau und Tochter und zieht Euch in die
     Ecke zurück, während ich mit diesem Verkünder von
     Falschheiten die Klingen kreuze. Ich lege keinen Wert darauf, dass meine
     Anwesenheit hier überall bekannt gemacht wird!«
    »Ich dachte …
     Ihr wärt geflüchtet!«, staunte Don Carlos noch einmal,
     offenkundig unfähig, etwas anderes zu denken, und tat, was Senor
     Zorro befohlen hatte.
    »Eine Finte!«,
     wiederholte der Gesetzlose lachend. »Es ist ein edles Pferd, das ich
     mein Eigen nenne. Ihr habt vielleicht einen eigenartigen Ruf aus meinem
     Mund vernommen? Das Tier ist darauf abgerichtet, nach diesem Ruf zu
     handeln. Es galoppiert dann davon, wobei es beträchtlichen Lärm
     verursacht, damit die Soldaten ihm folgen. Und wenn es eine gewisse
     Strecke gelaufen ist, biegt es um eine Ecke und bleibt stehen. Nachdem die
     Verfolger dann an ihm vorbeigezogen sind, kehrt es zurück, um meine
     weiteren Befehle abzuwarten. Zweifellos steht es bereits wieder hinter dem
     Patio. Ich werde den Hauptmann also bestrafen und dann aufsteigen und
     davonreiten.«
    »Mit einer Pistole in
     der Hand!«, rief Ramón aufgebracht.
    »Ich lege die Pistole
     auf dem Tisch ab - so. Hier bleibt sie liegen, falls Don Carlos mit den
     Damen in der Ecke bleibt. Also dann, Capitán!«
    Senor Zorro zückte die
     Klinge, und mit einem Freudenschrei kreuzte Capitán Ramón
     sie mit der seinen. Capitán Ramón war weithin als
     meisterhafter Fechter bekannt, und auch Senor Zorro war dieser Ruf
     offenbar zu Ohren gekommen, denn er war zu Beginn vorsichtig und gab sich
     keine Blöße, verteidigte eher, als dass er angriff.
    Der Capitán drängte
     ihn zurück, und seine Klinge zuckte wie Lichtblitze im Sturmhimmel.
     Inzwischen stand Senor Zorro fast an der Wand bei der Küchentür,
     und in den Augen des Hauptmanns flackerte bereits das Leuchten des
     Triumphes auf. Er focht rasant, gönnte dem Banditen keine Ruhepause,
     wich nicht vom Fleck und ließ seinen Gegner nicht von der Wand.
    Dann lachte Senor Zorro in
     sich hinein. Denn nun hatte er den Kampfstil des anderen durchschaut und
     sich seine Taktik zurechtgelegt. Der Hauptmann wich ein wenig zurück,
     als die Verteidigung in einen Angriff überging, der ihn überraschte.
     Senor Zorro fing an, leise zu lachen.
    »Es wäre eine
     Schande, Euch zu töten«, sagte er. »Ihr seid ein
     hervorragender Offizier, wie ich hörte, und von denen kann die Armee
     einige gebrauchen. Aber Ihr habt Lügen über mich verbreitet, und
     nun müsst Ihr den Preis dafür zahlen. Ich werde jetzt zustechen,
     allerdings so, dass Euer Leben Euch nicht entfleuchen wird, wenn ich die
     Klinge zurückziehe.«
    »Prahler!«,
     knurrte der Hauptmann.
    »Das werden wir ja
     gleich sehen. Ha! Da hatte ich Euch schon fast so weit, Capitän. Ihr
     seid gewitzter als Euer dicker Sargento, aber nicht annähernd gewitzt
     genug. Auf welcher Seite wollt Ihr lieber getroffen werden — links
     oder rechts?«
    »Wenn Ihr Euch so
     sicher seid, durchstoßt mir die rechte Schulter«, sagte der
     Hauptmann.
    »Deckt sie nur gut ab,
     Capitán, denn ich werde Euren Wunsch erfüllen. Ha!«
    Der Hauptmann tänzelte
     im Kreis, versuchte, sich so zu stellen, dass das Licht der Kerzen dem
     Banditen in die Augen fiel, aber daraufließ Senor Zorro sich nicht
     ein. Er zwang den Hauptmann dazu, wieder zurückzuweichen, drängte
     ihn in eine Ecke.
    »Es ist so weit, Capitán!«,
     rief er aus.
    Und damit durchstieß er
     ihm die rechte Schulter, wie es der Hauptmann verlangt hatte, und drehte
     die Klinge ein wenig, während er sie wieder herauszog. Er hatte recht
     tief getroffen, und Capitán Ramón fiel, von einer plötzlichen
     Schwäche übermannt, zu Boden.
    Senor Zorro trat zurück
     und steckte den Degen in die Scheide.
    »Ich muss die Damen für
     dieses Schauspiel um Vergebung bitten«, sagte er. »Seid
     versichert, dass ich dieses Mal tatsächlich gehen werde. Ihr werdet
     feststellen, dass der Hauptmann nicht schwer verletzt ist, Don Carlos. Er
     wird binnen Tagesfrist wieder in die Garnison zurückreiten können.«
    Er zog den Sombrero und
     verneigte sich tief, während Don Carlos vor sich hin stotterte und um
     nichts in der Welt fähig war, eine Antwort zu geben, die angemessen
     scharf und treffend gewesen wäre. Für einen Augenblick

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