Im Zeichen des Zorro
nach Reina de los Angeles genommen!«,
entschied der Feldwebel.
»Ihr hattet ihn schon
im Blick?«, fragte Don Diego.
»Ha! Wir hatten ihn
praktisch am Schlafittchen, caballero! Aber an einer Kurve auf dem Camino
Real hat er sich mit gut zwanzig Leuten aus seiner Bande getroffen. Sie
sind auf uns losgeritten und haben versucht, uns zu zersprengen, aber wir
drängten sie vom Weg ab und hefteten uns an Senor Zorros Fersen. Wir
konnten ihn von seinen Kumpanen trennen und ihn verfolgen.«
»Zwanzig Männer
hat er, sagt Ihr?«
»Ganze zwanzig, wie
meine Männer bezeugen werden. Er ist der Stachel im Fleisch des Militärs,
aber ich habe geschworen, dass ich ihn kriegen werde! Und wenn wir uns
erst von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen —«
»Ihr werdet mir doch
hinterher alles berichten?«, fragte Don Diego, der sich die Hände
rieb. »Ihr werdet mir doch erzählen, wie Ihr ihn verhöhntet,
während des Kampfes, wie Ihr mit ihm gespielt habt, ihn in die Enge
getrieben habt und ihn erstacht —«
»Bei den Heiligen! Ihr
verspottet mich, caballero?«
»Es war doch nur ein
harmloser Scherz, Sargento. Jetzt, wo wir uns wieder vertragen, wird Fray
Felipe Euch und Euren Männern vielleicht ein wenig Wein kredenzen.
Ihr müsst ja völlig erschöpft sein, nach so einer
Verfolgungsjagd.«
»Wein wäre jetzt
recht«, sagte der Feldwebel.
In diesem Augenblick kam sein
Unteroffizier herein, um zu berichten, dass Hütten und Schuppen
durchsucht worden seien, die Koppel ebenso, dass man aber keine Spur von
Senor Zorro oder seinem Pferd gefunden habe.
Fray Felipe servierte den
Wein, wenn auch mit augenscheinlichem Widerwillen, und es war eindeutig,
dass er nur Don Diegos Wunsch nachkam.
»Und was werdet Ihr nun
tun, Sargento?«, fragte Don Diego, als der Wein auf dem Tisch stand.
»Seid Ihr dazu verdammt, auf ewig im Land herumzujagen und Krawall
zu schlagen?«
»Der Halunke ist
offensichtlich zurück nach Reina de los Angeles, caballero«,
erwiderte der Feldwebel. »Er hält sich für schlau, ohne
Frage, aber ich durchschaue seinen Plan.«
»Ah! Und wie lautet
der?«
»Er wird um Reina de
los Angeles herumreiten und dann den Weg nach San Luis Rey nehmen. Er wird
Rast machen, ohne Frage, bis alle
Verfolger abgeschüttelt sind, und dann weiterziehen in die Gegend von
San Juan Capistrano. Dort hat er nämlich dieses wüste Leben
begonnen, und deswegen nennt man ihn auch den Fluch von Capistrano.«
»Und die Soldaten?«,
fragte Don Diego.
»Wir werden ihm ganz
gemächlich folgen. Wir werden uns bis dorthin vorarbeiten, und wenn
die Nachricht von seiner nächsten Schandtat verbreitet wird, sind wir
schon ganz in seiner Nähe und nicht in der Garnison. Wir können
die frische Spur aufnehmen und die Jagd eröffnen. Wir werden nicht
rasten und nicht ruhen, bis der Schurke entweder tot oder gefasst ist.«
»Und die Belohnung Euer
ist«, ergänzte Don Diego.
»Wahre Worte, die Ihr
da sprecht, caballero. Die Belohnung soll mir äußerst
willkommen sein. Aber ebenso will ich mich rächen. Der Schurke hat
mich nämlich einmal entwaffnet.«
»Ach! Das war doch
damals, als er Euch eine Pistole vors Gesicht hielt und Euch gezwungen
hat, nicht gar zu gut zu fechten?«
»Genau dann, mein guter
Freund. O ja, ich habe noch eine Rechnung mit ihm zu begleichen.«
»Diese stürmischen
Zeiten.« Don Diego seufzte. »Ich wünschte, sie wären
vorüber. Es bleibt einem so gar keine Gelegenheit zur Besinnlichkeit
und Kontemplation. Es gibt Augenblicke, da denke ich, ich sollte weit
hinaus in die Hügel reiten, wo man auf kein lebendes Wesen trifft als
auf Klapperschlangen und Kojoten, und dort einige Tage zubringen. Nur so
kann ein Mann noch zur Besinnung kommen.«
»Warum zur Besinnung
kommen?«, rief Gonzales. »Warum nicht das Denken sein lassen
und zur Tat schreiten? Was für einen Mann Ihr doch abgeben würdet,
caballero, wenn nur ab und zu Euer Auge aufblitzen würde, wenn Ihr
ein bisschen streiten würdet, hin und
wieder die Zähne fletschen könntet. Was Ihr braucht, sind ein
paar erbitterte Feinde.«
»Der Himmel stehe uns
bei!«, rief Don Diego.
»Es stimmt, caballero!
Kämpft ein wenig - macht irgendeiner Senorita den Hof —
betrinkt Euch! Wacht auf und seid endlich ein Mann!«
»Bei meiner Seele! Ihr
bringt mich beinahe auf den Geschmack, Sargento. Aber - nein. Ich könnte
die
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