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Im Zeichen des Zorro

Im Zeichen des Zorro

Titel: Im Zeichen des Zorro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnston McCulley
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Strapazen nicht ertragen.«
    Gonzales brummelte etwas in
     seinen buschigen Schnurrbart und stand auf.
    »Ich hege zwar keine
     besondere Freundschaft für dich, fray, aber ich danke dir für
     den exzellenten Wein«, sagte er. »Wir müssen wieder zu
     Pferd. Der Dienst des Soldaten ist nie zu Ende, solange er lebt.«
    »Sprecht nicht vom
     Reiten!«, rief Don Diego. »Ich selbst muss morgen in den
     Sattel steigen. Meine Pflichten auf der Hacienda sind erledigt und ich
     kehre zurück nach Hause.«
    »Lasst mich der
     Hoffnung Ausdruck verleihen, bester Freund, dass Ihr die Strapazen überstehen
     werdet«, erwiderte Sargento Gonzales.

 
    18
    DON DIEGO KEHRT ZURÜCK
    Senorita Lolita musste ihren
     Eltern natürlich berichten, was sich in deren Abwesenheit zugetragen
     hatte, denn der despensero wusste Bescheid und würde es Don Diego bei
     seiner Rückkehr mitteilen, und die Senorita war klug genug, zu
     erkennen, dass es besser war, die Erklärung als Erste abzugeben.
    Der despensero, der um den
     Wein geschickt worden war, ahnte nichts von der Liebesszene, die sich
     zugetragen hatte, und besaß nur die Information, Senor Zorro sei
     überstürzt gegangen. Das schien nur allzu vernünftig, da
     ihn die Soldaten verfolgten.
    Daher erzählte die junge
     Frau am nächsten Morgen, Capitán Ramón sei während
     ihrer Abwesenheit vorbeigekommen und habe sich, allen Bemühungen des
     Personals zum Trotz, Zugang zum großen Salon erzwungen, um sie zu
     sprechen. Vielleicht hatte er zu viel Wein getrunken oder war seiner Wunde
     wegen nicht ganz bei Sinnen, erklärte das Mädchen, jedenfalls
     wurde er allzu keck und verfolgte sein Werben mit einer nicht mehr erträglichen
     Leidenschaftlichkeit, bis er schließlich gar darauf bestand, geküsst
     zu werden.
    Woraufhin, fuhr die Senorita
     fort, dieser Senor Zorro aus der Ecke des Zimmers getreten sei (wie er
     dahin gekommen war, wisse sie auch nicht) und Capitán Ramón
     zu einer Entschuldigung gezwungen habe, bevor er ihn dann aus dem Haus
     warf. Im Anschluss — und hier nahm sie Abstand davon, die ganze Wahrheit zu berichten - habe Senor
     Zorro sich galant verneigt und sei von dannen geeilt.
    Don Carlos war dafür,
     sich einen Degen zu besorgen, sofort in die Garnison zu gehen und Capitán
     Ramón zu einem Duell auf Leben und Tod herauszufordern. Dona
     Catalina war gefasster und machte ihm deutlich, dass dies nur dazu führen
     würde, alle Welt wissen zu lassen, dass die Ehre ihrer beider Tochter
     besudelt worden war. Außerdem würde es auch dem eigenen Los
     nicht eben zuträglich sein, sollte Don Carlos mit einem Armeeoffizier
     streiten; nicht zu vergessen, dass der Don nicht mehr der Jüngste
     war, der Capitán ihn wahrscheinlich mit dem zweiten Hieb
     durchbohren würde und Dona Catalina somit als trauernde Witwe
     hinterließe, und das wolle sie nicht.
    Also marschierte der Don im
     großen Salon auf und ab, stieß Flüche und Verwünschungen
     aus, wünschte sich zehn Jahre jünger oder wieder mit politischem
     Einfluss versehen und schwor, wenn seine Tochter erst Don Diegos Frau wäre
     und er selbst wieder eine angesehene Persönlichkeit, dann würde
     er schon dafür sorgen, dass Capitán Ramón in Ungnade
     fiele und ihm die Epauletten von den Schultern gerissen würden.
    Senorita Lolita, die in dem
     Zimmer saß, das man ihr zugewiesen hatte, lauschte den Ausbrüchen
     ihres Vaters und sah sich in einer Zwickmühle. Selbstverständlich
     konnte sie Don Diego jetzt unmöglich noch heiraten. Sie hatte ihre
     Lippen und ihr Herz einem anderen Mann geschenkt, einem Mann, dessen
     Gesicht sie nicht kannte, einem Verbrecher, der vom Militär verfolgt
     wurde — und dass eine Pulido nur ein einziges Mal liebte, das war
     die Wahrheit.       
    Sie versuchte vernünftig
     zu sein. Sagte sich, es sei nur ein edelmütiger Impuls gewesen, der
     sie veranlasst habe, dem Mann die Lippen darzubieten; sagte sich, es
     stimme nicht, dass ihr Herz schon Feuer gefangen habe, als er auf der
     Hacienda ihres Vaters während der
     Siesta das erste Mal zu ihr gesprochen hatte.
    Sie war nicht bereit, ihren
     Eltern von der Liebe, die sich in ihr Leben geschlichen hatte, zu erzählen,
     zu süß war das Geheimnis; außerdem fürchtete sie, es
     wäre zu viel für ihre Eltern, und sie hatte nicht wenig Angst,
     ihr Vater könne sie an einen Ort schicken, an dem sie Senor Zorro nie
     wieder begegnen würde.
    Sie trat an ein Fenster,
     blickte hinaus auf die

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