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Im Zeichen des Zorro

Im Zeichen des Zorro

Titel: Im Zeichen des Zorro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnston McCulley
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sie zum
     Winseln zu bringen. Wirt, mehr Wein! Fray Felipe zahlt ja!«
    Ungestümes Gelächter
     erscholl, und dem Lehrling des Händlers, der den Meineid geschworen
     hatte, wurde ein Geldstück zugeworfen, und sie brüllten ihm zu,
     er solle so tun, als sei er auch schon ein Mann, und sich seinen eigenen
     Wein kaufen. Woraufhin der Lehrling für jeden in der Taverne Wein
     bestellte und in fröhliches Gejammer ausbrach, als der Wirt ihm für
     seine Münze kein Wechselgeld herausgab.
    »Bist du vielleicht ein
     fray, dass du schon Geld stehlen musst?«, fragte der Wirt. Wieder
     johlte die ganze Taverne vor Vergnügen, und der Wirt, der den
     Lehrling nach Strich und Faden betrogen hatte, grinste, als er sich wieder
     an die Arbeit machte. Es war ein großer Tag für den dicken
     Wirt.
    »Wer war eigentlich
     dieser caballero, der da Mitleid mit dem fray hatte?«, wollte der Händler
     wissen.
    »Das war Don Diego Vega«,
     antwortete der Wirt.
    »Er wird sich noch in
     Schwierigkeiten bringen …«
    »Nicht Don Diego«,
     sagte der Wirt. »Ihr kennt doch die edle Familie Vega, oder etwa
     nicht, Senor? Selbst Seine Exzellenz höchstpersönlich versucht,
     sich bei ihnen lieb Kind zu machen. Wenn die Vega auch nur den kleinen
     Finger heben würden, bliebe in dieser Gegend politisch gesehen kein
     Stein auf dem anderen.«
    »Dann ist er also ein
     gefährlicher Mann?«, fragte der Händler.
    Ein Schwall von Gelächter
     brandete ihm entgegen.
    »Gefährlich? Don
     Diego Vega?«, kreischte der Wirt, während ihm Tränen
     über die fetten Wangen liefen. »Ihr bringt mich noch ins Grab!
     Don Diego tut nichts anderes, als in der Sonne zu sitzen und zu träumen.
     Er hat kaum je einen Degen bei sich, und wenn, dann auch nur, um damit
     anzugeben. Er ächzt und stöhnt, wenn er mal ein paar Meilen weit
     reiten muss. Don Diego ist etwa so gefährlich wie eine Eidechse, die
     sich die Sonne auf den Buckel brennen lässt. Aber nichtsdestotrotz
     ist er ein wahrhafter Edelmann!«, fügte der Wirt hastig an,
     denn er fürchtete, Don Diego könnten seine Worte zu Ohren kommen und er würde sich
     seinen Wein anderswo bestellen.
    Die Sonne ging schon beinahe
     unter, als der Händler zusammen mit seinem Lehrling die Taverne
     verließ, und beide wankten beim Gehen, da sie dem Wein allzu sehr
     zugesprochen hatten.
    Sie gingen hinüber zur
     carreta, in der sie reisten, winkten der Gruppe, die sich um die Tavernentür
     versammelt hatte, Lebewohl und machten sich langsam auf den Weg Richtung
     San Gabriel.
    Sie reisten gemächlich
     und tranken noch immer Wein aus einem Krug, den sie sich für
     unterwegs gekauft hatten. Als sie den ersten Hügel überquerten,
     war Reina de los Angeles dem Blick entschwunden, und alles, was sie sahen,
     waren der Camino Real, der sich wie eine riesige, staubige Schlange vor
     ihnen wand, und die braunen Hügel mit ein paar abgelegenen Gebäuden,
     die zu einer Hacienda gehörten.
    Sie fuhren um eine Kurve und
     sahen sich einem Reiter gegenüber, der locker im Sattel saß und
     die Straße mit seinem Pferd so versperrte, dass ein Weiterkommen
     nicht möglich war.
    »Bewegt Euch —
     weg da mit Eurem Vieh!«, rief der Händler. »Oder wollt
     Ihr vielleicht, dass ich Euch überrolle?«
    Der Schrei, den der Lehrling
     jetzt ausstieß, war nicht wenig von Angst geprägt, und der Händler
     besah sich den Reiter genauer. Der Kiefer fiel ihm herab; seine Augen
     traten aus den Höhlen.
    »Das ist Senor Zorro!«,
     stammelte er. »Im Namen der Heiligen! Der Fluch von Capistrano, hier
     unten, in der Nähe von San Gabriel! Ihr habt doch wohl nicht vor, mir
     zu nahe zu treten, Senor Zorro? Ich bin nur ein armer Mann und habe kein
     Geld. Gestern erst hat mich ein fray um meinen Lohn gebracht, und ich war in Reina de los Angeles
     auf der Suche nach Gerechtigkeit.«
    »Und, habt Ihr sie
     gefunden?«, fragte Senor Zorro.
    »Der magistrado war gütig,
     Senor. Er trug dem fray auf, mir den Schaden zu ersetzen, aber ich weiß
     nicht, wann ich das Geld bekommen werde.«
    »Raus aus der carreta,
     der Lehrling auch!«, befahl Senor Zorro.
    »Aber ich habe doch gar
     kein Geld …«, protestierte der Händler.
    »Raus mit dir! Muss ich
     dich vielleicht erst zweimal bitten? Bewegung, oder deine Leiche wird die
     Hülle für eine Ladung Blei abgeben!«
    Jetzt sah der Händler,
     dass der Gesetzlose eine Pistole in der Hand hielt; er kreischte vor plötzlicher
     Furcht und stieg aus, so schnell er

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