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Im Zeichen des Zorro

Im Zeichen des Zorro

Titel: Im Zeichen des Zorro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnston McCulley
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hinunterzusehen. 
    Es war beinahe dunkel, aber für
     seine Absichten reichte das Licht vollkommen aus. In der Taverne waren
     Kerzen entzündet worden; aus dem Gebäude drangen ungehobelte Gesänge
     und lauter Spott. Kerzen brannten in der Garnison, und aus einigen der Häuser
     wehten Küchendüfte herüber.
    Senor Zorro ritt den Hügel
     hinunter. Als er den Rand der Plaza erreicht hatte, gab er seinem Pferd
     die Sporen und sprengte auf die Tür der Taverne zu, vor der sich ein
     halbes Dutzend Männer versammelt hatte, die meisten von ihnen vom
     Wein benebelt.
    »Wirt!«, rief er.
     Keiner der Männer an der Tür schenkte ihm zunächst
     Beachtung, da sie meinten, er sei einfach ein caballero auf der
     Durchreise, dem nach einer Erfrischung verlangte. Der Wirt eilte nach draußen
     und rieb sich die fleischigen Hände, während er herbeitrat. Dann
     sah er, dass der Reiter maskiert und die Mündung einer Pistole auf
     ihn gerichtet war.
    »Ist der magistrado da
     drinnen?«, fragte Senor Zorro.
    »Si, Senor!«
    »Bleib stehen, wo du
     bist, und lass ihm etwas ausrichten. Sag, dass ein caballero hier ist, der
     sich in einer gewissen Angelegenheit mit ihm unterhalten möchte.«
    Der verängstigte Wirt
     kreischte nach dem magistrado, und die Nachricht wurde ins Innere der
     Taverne weitergegeben. Sogleich kam der Richter herausgewankt und
     verlangte lauthals zu wissen, wer ihn von seiner vergnüglichen
     Unterhaltung fortgerufen habe.
    Er schwankte bis zum Pferd
     und stützte sich mit einer Hand daran ab, dann schaute er auf, um ein
     blitzendes Augenpaar zu entdecken, das ihn durch eine Maske hindurch
     betrachtete. Er öffnete den Mund zum Schrei, aber Senor Zorro warnte
     ihn rechtzeitig.
    »Ein Ton, und Ihr seid
     ein toter Mann«, sagte er. »Ich bin gekommen, um Euch zu
     bestrafen. Heute habt Ihr einen Mann Gottes abgeurteilt, der unschuldig
     war. Schlimmer noch, Ihr wusstet um seine Unschuld, und das Verfahren war
     nichts als eine Farce. Nach Eurer Anordnung wurde ihm eine gewisse Anzahl
     an Peitschenhieben verabreicht. Denselben Lohn sollt nun auch Ihr
     erhalten.«
    »Ihr wagt es …«
    »Still!«, befahl
     der Bandit. »Ihr da an der Tür — her zu mir!«, rief
     er.
    Sie drängten sich vorwärts,
     die meisten von ihnen Tagelöhner, die meinten, da sei ein caballero,
     der einen Auftrag und das Gold habe, dafür zu bezahlen. In der Dämmerung
     konnten sie Maske und Pistole erst erkennen, als sie neben dem Pferd
     standen, und da war es zu spät zum Rückzug.
    »Wir werden diesen
     ungerechten magistrado jetzt bestrafen«, erklärte Senor Zorro.
     »Ihr fünf werdet ihn euch jetzt schnappen und an den Pfahl in
     der Mitte der Plaza führen, wo ihr ihn festbinden werdet. Der Erste,
     der zaudert, bekommt eine Ladung Blei aus meiner Pistole ab, um die
     anderen wird sich mein Degen kümmern. Und das Ganze ein bisschen plötzlich,
     wenn ich bitten darf.«
    Jetzt fing der verängstigte
     magistrado gellend zu schreien an.
    »Lacht laut, damit man
     sein Geschrei nicht hört«, wies der Maskierte an; und die Männer
     lachten, so laut sie konnten, wenn ihr Gelächter auch einen etwas
     merkwürdigen Beiklang hatte.
    Sie ergriffen den magistrado
     bei den Armen und führten ihn an den Pfahl, dort fesselten sie ihn
     mit Lederriemen.
    »Und jetzt werdet ihr
     euch in einer Reihe aufstellen«, erklärte Senor Zorro. »Ihr
     werdet diese Peitsche nehmen und jeder von euch wird diesem Mann fünf
     Hiebe verabreichen. Ich werde zusehen, und wenn ich auch nur ein einziges
     Mal erkennen muss, dass die Peitsche ohne Kraft geschwungen wird, werde
     ich Strafmaßnahmen ergreifen. Fangt an.«
    Er warf dem ersten Mann die
     Peitsche zu, und die Bestrafung nahm ihren Verlauf. Senor Zorro konnte an
     der Art, in der sie verabreicht wurde, keinen Grund zur Beanstandung
     feststellen, denn die Herzen der Tagelöhner waren von großer
     Furcht erfüllt, und sie peitschten kräftig und willig.
    »Du auch, Wirt«,
     sagte Senor Zorro.
    »Dafür wird er
     mich hinterher in den cárcel stecken«, jammerte der Wirt.
    »Was ist dir lieber: cárcel
     oder Grab?«, wollte der Zorro wissen.
    Es zeigte sich, dass der Wirt
     den Kerker vorzog. Er hob die Peitsche auf und übertraf die Tagelöhner
     noch in der Heftigkeit seiner Hiebe.
    Der magistrado hing jetzt
     schwer in den Riemen. Etwa nach dem fünfzehnten Schlag hatte er das
     Bewusstsein verloren, wohl mehr aus Angst denn vor Schmerz.
    »Bindet den Mann los«,
    

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