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Im Zeichen des Zorro

Im Zeichen des Zorro

Titel: Im Zeichen des Zorro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnston McCulley
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konnte, dicht gefolgt von seinem
     stolpernden Lehrling. Schlotternd vor Angst standen sie vor Senor Zorro
     auf der staubigen Landstraße, und der Händler bettelte um
     Gnade.
    »Ich habe kein Geld bei
     mir, gnädiger Räuber, aber ich werde Euch welches besorgen!«,
     rief er. »Ich werde es bringen, wohin auch immer Ihr es haben wollt,
     wann immer Ihr wünscht…«
    »Still, Unmensch!«,
     rief Senor Zorro. »Ich will dein Geld nicht, meineidiger Hund. Ich
     weiß alles über diese Farce von einer Verhandlung in Reina de
     los Angeles; ich habe Mittel und Wege, diese Dinge sehr schnell zu
     erfahren. Der alte fray hat dich also betrogen, wie? Verlogener Dieb! Du
     bist hier der Betrüger. Und dieser alte und gottesfürchtige Mann
     musste fünfzehn Streiche auf den nackten Rücken erdulden wegen
     der Lügen, die du verbreitet hast. Und das Geld, um das du ihn
     betrogen hast, willst du dir mit dem magistrado teilen.«
    »Ich schwöre im
     Namen aller Heiligen -«
    »Tu es nicht. Du hast
     schon genug Meineide geschworen. Komm näher.«
    Der Händler gehorchte
     und zitterte wie im Fieber. Senor Zorro stieg behände ab und trat vor
     sein Pferd. Der Lehrling des Händlers stand mit kreidebleichem
     Gesicht neben der carreta.
    »Näher!«,
     befahl Senor Zorro erneut.
    Wieder fügte sich der Händler;
     aber plötzlich fing er an, um Gnade zu winseln, denn Senor Zorro
     hatte eine Maultierpeitsche unter seinem langen Mantel hervorgeholt, die
     er erhoben in der rechten Hand hielt, während die linke die Pistole
     trug.
    »Dreh dich um!«,
     befahl er jetzt.
    »Gnade, gütigster
     Herr! Soll ich denn nicht nur betrogen, sondern auch noch geschlagen
     werden? Wollt Ihr denn einen ehrbaren Kaufmann wirklich wegen eines betrügerischen
     Mönchs auspeitschen?«
    Der erste Hieb fiel, und der
     Händler jaulte vor Schmerz auf. Seine letzte Bemerkung schien dem Arm
     des Räubers zusätzliche Kraft verliehen zu haben. Der zweite
     Hieb fiel, und der Händler sank auf der staubigen Straße in die
     Knie.
    Dann steckte Senor Zorro die
     Pistole zurück in den Gürtel, trat vor und ergriff mit der
     Linken die struppigen Haarbüschel des Händlers, um ihn aufrecht
     zu halten. Mit der Rechten ließ er kräftige Hiebe der
     Maultierpeitsche auf den Rücken des Mannes niedersausen, bis dessen
     robuster Mantel und das Hemd in Fetzen gerissen und vom Blut durchtränkt
     waren.       
    »Dies für einen
     Mann, der Meineide schwört und einen ehrlichen fray bestrafen lässt!«,
     rief Senor Zorro.
    Dann wandte er seine
     Aufmerksamkeit dem Lehrling zu. »Ohne Frage hast du nur die
     Anweisungen deines Herrn und Meisters ausgeführt, junger Mann, als du
     vor dem magistrado gelogen hast«, erklärte er, »aber du
     musst lernen, dich anständig und gerecht zu benehmen, ganz
     gleich unter welchen Umständen.«
    »Gnade, Senor!«,
     heulte der Lehrling.
    »Hast du etwa nicht
     gelacht, als der fray ausgepeitscht wurde? Bist du jetzt vielleicht nicht
     voll vom Wein, weil du die Strafe gefeiert hast, die dieser Mann Gottes für
     etwas, das er nicht getan hat, erdulden musste?«
    Senor Zorro packte den Jüngling
     am Genick, schleuderte ihn zu Boden und ließ einen kräftigen
     Hieb zwischen seinen Schultern landen. Der Junge kreischte und fing an zu
     winseln. Insgesamt fünf Peitschenhiebe bekam er ab, denn
     offensichtlich wollte Senor Zorro ihn nicht bewusstlos zurücklassen.
     Endlich stieß er den Jungen von sich fort und rollte die Peitsche
     auf.
    »Wollen wir hoffen,
     dass euch beiden das eine Lehre war«, sagte er. »Steigt in die
     carreta und fahrt weiter. Und wenn ihr von diesem Vorfall erzählt,
     dann sagt die Wahrheit, denn ansonsten werde ich davon erfahren und euch
     noch einmal bestrafen! Lasst mir bloß nicht zu Ohren kommen, dass fünfzehn
     bis zwanzig Männer euch umzingelt und festgehalten hätten, während
     ich mit der Peitsche zugange war.«
    Der Lehrling sprang in den
     Wagen, und sein Lehrherr folgte ihm. Sie ließen die Peitsche knallen
     und verschwanden inmitten einer Staubwolke in Richtung San Gabriel. Senor
     Zorro blickte ihnen eine Weile nach, dann hob er die Maske und wischte
     sich den Schweiß vom Gesicht, schließlich stieg er wieder auf
     sein Pferd und wand die Maultierpeitsche um den Sattelknauf.

 
    23
    WEITERE STRAFEN
    Senor Zorro galoppierte an
     den Grat des Hügels, unter dem sich Reina de los Angeles befand, und
     ließ sein Pferd dort anhalten, um auf das Dorf

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