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Im Zeichen des Zorro

Im Zeichen des Zorro

Titel: Im Zeichen des Zorro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnston McCulley
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führte sie durch den
     übel riechenden Korridor.
    »Welche Tür?«,
     fragte er den Wärter.
    »Die zweite, Senor.«
    Sie eilten darauf zu, Senor
     Zorro entriegelte sie und warf sie auf. Er zwang den Wärter, eine
     Kerze hoch über den Kopf zu halten.
    Ein entsetzter Laut entrang
     sich dem Rächer. Er sah, wie der betagte Don am Fenster stand, sah
     die beiden auf der Pritsche zusammengesunkenen Frauen, sah die schändlichen
     Gefährten, mit denen sie diesen Hort des Elends teilten.
    »Möge der Himmel
     dem Gouverneur vergeben!«, stieß er aus.
    Senorita Lolita blickte
     erschreckt auf und gab dann einen freudigen Schrei von sich. Don Carlos
     wirbelte bei den Worten des Räubers herum.
    »Senor Zorro!«,
     rief er atemlos.
    »Eben jener, Don
     Carlos. Ich bin mit einigen Freunden hier, Euch zu befreien.«
    »Das kann ich niemals
     zulassen, Senor. Ich werde nicht vor meinem Schicksal davonlaufen. Und es
     würde mir kaum nützen, mich von Euch befreien zu lassen. Man
     wirft mir, soweit ich weiß, vor, Euch Obdach gegeben zu haben. Was
     soll man also denken, wenn Ihr jetzt meine Befreiung in die Wege leitet?«
    »Dies ist nicht die
     Zeit für Diskussionen«, erwiderte Senor Zorro. »Ich stehe
     nicht allein, ich habe sechsundzwanzig Männer bei mir. Und ein Mann
     von Eurem Geblüt und edle Damen wie die Eurer Familie werden keine
     ganze Nacht in diesem elenden Loch verbringen, wenn wir das verhindern können.
     Caballeros!«
    Das letzte Wort war ein
     Befehl. Zwei der jungen Männer stürzten sich auf Don Carlos,
     übermannten ihn rasch und schleiften ihn beinahe durch den Korridor
     in den Hauptraum. Zwei weitere griffen Dona Catalina, so sachte sie es
     vermochten, an den Armen und führten sie so davon.
    Senor Zorro verneigte sich
     vor der Senorita und reichte ihr eine Hand, die sie froh ergriff.
    »Ihr müsst mir
     vertrauen, Senorita«, sagte er.
    »Lieben heißt
     vertrauen, Senor.«
    »Es ist alles
     vorbereitet. Stellt keine Fragen, tut nur, was ich verlange. Kommt.«
    Er legte einen Arm um sie und
     führte sie so aus der Zelle, deren Tür er offen stehen ließ.
     Sollten es einige der elenden Kreaturen schaffen, hinauszugelangen und
     sich ihren Weg ins Freie zu erkämpfen, so hatte Senor Zorro nicht den
     Wunsch, sie davon abzuhalten. Mehr als die Hälfte von ihnen, so
     vermutete er, waren aufgrund vorgefasster Urteile oder aus Ungerechtigkeit
     hier.
    Don Carlos verursachte einen
     Höllenlärm, brüllte, er würde es nicht zulassen, dass
     man ihn befreie, dass er bleiben würde und dem Gouverneur bei der
     Verhandlung gegenübertreten, um ihm zu zeigen, welches Blut in seinen
     Adern floss. Dona Catalina stöhnte leise vor Angst, leistete aber
     keinen Widerstand.
    Sie erreichten den Hauptraum,
     und Senor Zorro schickte den Wärter in eine Ecke, angewiesen, dort
     auch nach ihrem Verschwinden noch eine ganze Weile mucksmäuschenstill
     auszuharren. Dann stieß einer der caballeros die Eingangstür
     auf.
    Draußen kam es in
     diesem Moment zu einem Tumult. Zwei Soldaten hatten einem Burschen
     nachgestellt, der in der Taverne beim Stehlen erwischt worden war, und die
     caballeros hatten sie aufgehalten. Ein Blick auf die maskierten Gesichter,
     und den Soldaten war klar, dass hier etwas nicht stimmte.
    Ein Soldat gab einen Schuss
     ab, einer der caballeros erwiderte das Feuer, doch beide verfehlten ihr
     Ziel. Aber der Schusswechsel genügte, um die Aufmerksamkeit der
     Tavernenbesucher zu erregen, ebenso wie die der Wachen in der Garnison.
    Sofort wurden die
     Kavalleristen der Garnison geweckt, und sie nahmen die Posten der Wachen
     ein, während diese auf die Pferde stiegen und den Hügel
     hinuntersprengten, um den Grund für das plötzliche Getöse
     zu dieser nächtlichen Stunde herauszufinden. Sargento Gonzales und
     andere stürmten aus der Taverne. Senor Zorro und seine Gefährten
     sahen sich dort, wo sie es am wenigsten erwartet hatten, mit Widerstand
     konfrontiert.
    Der Gefängnisaufseher
     hatte genügend Mut zusammengekratzt, um sich von Fesseln und Knebel
     zu befreien. Er kreischte durch eines der Kammerfenster, Senor Zorro
     befreie die Gefangenen. Sargento Gonzales brüllte nun seinerseits
     seinen Männern zu, sie sollten ihm folgen und sich einen Teil der
     Belohnung Seiner Exzellenz verdienen.
    Aber die caballeros hatten
     ihre drei befreiten Gefangenen schon zu sich auf die Pferde gezogen, denen
     sie jetzt die Sporen gaben, um über die Plaza auf den Camino

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