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Im Zeichen des Zorro

Im Zeichen des Zorro

Titel: Im Zeichen des Zorro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnston McCulley
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überlegen werden, bevor sie eindringen,
     um sie zu ergreifen.

 
    31
    DIE BEFREIUNG
    Diejenigen, die sich um Don
     Carlos kümmern, werden die Straße nach Pala nehmen und dann, an
     einer festgelegten Stelle, etwa zehn Meilen außerhalb des Ortes, von
     zwei instruierten Indianern in Empfang genommen werden. Die Indianer, die
     zur Erkennung das Zeichen des Fuchses machen, werden Don Carlos übernehmen.
    Wenn dies alles geschehen
     ist, wird ein jeder caballero ganz für sich und schön leise nach
     Hause reiten. Die Senorita wird inzwischen an einen sicheren Ort gebracht
     worden sein. Ich werde sie dem alten Fray Felipe anvertrauen, einem Mann,
     der auf unserer Seite steht und der sie verstecken wird, sollte das nötig
     sein. Dann werden wir abwarten und beobachten, was der Gouverneur
     unternimmt.«
    »Was soll er schon tun?«,
     fragte ein caballero. »Suchen lassen wird er sie.«
    »Wir müssen den
     Gang der Dinge abwarten«, erklärte Senor Zorro. »Sind
     jetzt alle bereit?«
    Sie versicherten ihm, dass
     dem so sei, und so bestimmte er für jede Aufgabe die entsprechenden Männer.
     Sie verließen das kleine Tal, um dann die winzige Stadt langsam und
     vorsichtig zu umrunden und sie von Süden her zu betreten.
    Sie hörten die Soldaten
     in der Taverne schreien und singen, sahen die Lichter in der Garnison und
     näherten sich leise, paarweise reitend, dem Gefängnis.
    Schnell war es von stillen,
     entschlossenen Männern umstellt, dann stieg Senor Zorro mit vier
     weiteren ab und trat an die Tür des Gebäudes.
    Senor Zorro stieß mit
     dem Knauf seines Degens hart gegen das Gefängnistor. Drinnen konnte
     man einen Mann keuchen hören, gleich darauf ertönten Fußschritte
     auf dem Steinboden. Kurze Zeit später fiel etwas Licht durch die
     Ritzen, dann öffnete sich eine kleine Luke, und das schläfrige
     Gesicht des Gefängniswärters kam zum Vorschein.
    »Was ist denn los?«,
     knurrte er.
    Senor Zorro stieß die Mündung
     seiner Pistole durch die Öffnung und auf das Gesicht des Mannes zu
     und zwar so, dass die kleine Tür sich nicht mehr schließen ließ.
    »Offne, wenn dir dein
     Leben lieb ist! Öffne — und ohne jedes Geräusch!«,
     befahl Senor Zorro.
    »Was - was geht hier
     vor?«
    »Vor dir steht Senor
     Zorro!«
    »Im Namen der Heiligen
     …«
    »Öffne, Narr, oder
     du bist ein toter Mann!«
    »Ich … ich mach
     ja schon. Nicht schießen, verehrter Senor Zorro! Ich bin nur ein
     armer Wärter, kein Kämpfer! Ich flehe Euch an, schießt
     nicht!«
    »Öffne, schnell!«
    »Sobald ich den Schlüssel
     ins Schloss bekomme, lieber Senor Zorro!«
    Sie hörten, wie er mit
     den Schlüsseln rasselte; dann drehte sich einer davon im Schloss und
     die schwere Tür wurde aufgestoßen.
    Senor Zorro und seine vier
     Begleiter stürmten hinein, schlugen die Tür wieder zu und
     verriegelten sie. Der Wärter, die Mündung einer Pistole gegen
     die Schläfe gepresst, wäre vor diesen schrecklichen fünf
     Maskierten sicher niedergekniet, hätte ihn nicht einer von ihnen bei den
     Haaren gepackt und aufrecht gehalten. »Wo schläft der
     Oberaufseher dieses Höllenpfuhls?«, verlangte Senor Zorro zu
     wissen.
    »In dieser Kammer,
     Senor.«
    »Und wo sind Don Carlos
     Pulido und seine Damen eingesperrt?«
    »In der großen
     Arrestzelle, Senor.«
    Zorro gab den anderen einen
     Wink, marschierte durch den Raum und stieß die Tür zur Kammer
     des Gefängnisaufsehers auf. Der Mann hatte sich, da ihm die Geräusche
     aus dem angrenzenden Raum nicht entgangen waren, schon im Bett aufgesetzt,
     blinzelte vor Furcht, als er im Licht der Kerze den Banditen erblickte.
    »Keine Bewegung, Senor«,
     warnte Zorro. »Ein Schrei, und Ihr seid tot. Vor Euch steht Senor
     Zorro.«
    »Mögen die
     Heiligen mir beistehen!«
    »Wo sind die Zellenschlüssel?«
    »Auf — auf dem
     Tisch, Senor Zorro.«
    Zorro nahm sie an sich.
    »Hinlegen!«,
     befahl er dann. »Gesicht nach unten, Schurke!«
    Senor Zorro riss eine Decke
     in Streifen, fesselte den Aufseher an Händen und Füßen und
     fertigte einen Knebel, den er dem Mann anlegte.
    »Um dem Tod zu
     entfliehen«, sagte er, »ist es unumgänglich, dass Ihr, so
     wie Ihr jetzt liegt, verbleibt und keinen Ton von Euch gebt, und das noch
     eine ganze Weile nachdem wir den cárcel verlassen haben. Ich werde
     es Eurem eigenen Ermessen anheimstellen, zu entscheiden, wie lange das
     sein wird.«
    Dann lief er zurück in
     den Hauptraum, winkte die Übrigen heran und

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