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Im Zeichen des Zorro

Im Zeichen des Zorro

Titel: Im Zeichen des Zorro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnston McCulley
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die Frau war, die er liebte, nein, er war auch
     nicht der Mann, der es zugelassen hätte, dass man einen von ihm
     befreiten Gefangenen ein weiteres Mal einsperrte. Ein solcher Vorfall, da
     war er sich sicher, würde nur ein schlechtes Licht auf seine Fähigkeiten
     und seine Tollkühnheit werfen.
    Meile um Meile ritt er, die
     Senorita an sich gedrückt, und beide sprachen sie kein Wort. Senor
     Zorro wusste, dass er die, die ihn verfolgten, hinter sich gelassen hatte,
     doch längst nicht so weit, wie eigentlich nötig war.
    Jetzt trieb er sein Pferd zu
     größerer Anstrengung, und sie flogen die staubige Landstraße
     entlang, vorbei an Haciendas, auf denen die plötzlich aufgeschreckten
     Hunde bellten, vorbei an den Hütten der Indianer, in denen das Dröhnen
     von Hufen auf der harten Straße dunkelhäutige Männer und
     Frauen von ihren Schlafstellen taumeln und an die Türen laufen ließ.
    Einmal sprengte er durch eine
     Schafherde, die dem Markt in Reina de los Angeles zustrebte, ließ
     die Schafe links und rechts der Straße auseinanderstieben und die
     Hirten ihnen fluchend nachsetzen. Die Hirten scharten die Herde wieder um
     sich, gerade zur rechten Zeit, um sie von den Soldaten ein weiteres Mal
     zerstreuen zu lassen.
    Weiter und weiter ritt das
     Paar, bis man endlich, weit vorne, die Missionsstation von San Gabriel im
     Mondschein aufblitzen sehen konnte. An einer Weggabelung nahm der
     maskierte Reiter den Pfad, der nach rechts führte, zur Hacienda von
     Fray Felipe.
    Senor Zorro war ein guter
     Menschenkenner, und in dieser Nacht musste er sich auf sein Urteil
     verlassen. Es war ihm klar, dass die Senorita entweder bei anderen Frauen
     oder aber bei einem Franziskaner mit seiner Kutte
     in Obhut gegeben werden musste, denn Senor Zorro war fest entschlossen,
     den guten Ruf seiner Dame zu schützen. Und so setzte er all seinen
     Glauben in den alten Fray Felipe.
    Inzwischen galoppierte das
     Pferd über weicheren Grund und kam daher nicht mehr so schnell voran.
     Zorro hegte nur geringe Hoffnungen, dass die Soldaten in die Straße
     nach San Gabriel einbiegen würden, sobald sie die Gabelung
     erreichten. Wäre der Mond nicht so hell, hätten sie es
     vielleicht getan, denn dann wäre nicht hin und wieder ein Blick auf
     den Mann möglich gewesen, den sie verfolgten. Er war jetzt weniger
     als eine Meile von der Hacienda Fray Felipes entfernt, und noch einmal gab
     er seinem Pferd die Sporen, in einem letzten Versuch, mehr Vorsprung zu
     gewinnen.
    »Mir wird nur wenig
     Zeit bleiben, Senorita«, erklärte er, als er sich über sie
     beugte und ihr ins Ohr sprach. »Alles kann davon abhängen, ob
     ich einen Menschen richtig eingeschätzt habe. Ich verlange nicht
     mehr, als dass Ihr mir vertraut.«
    »Ihr wisst, dass ich
     das tue, Senor.«
    »Und Ihr müsst dem
     Menschen vertrauen, zu dem ich Euch bringe, Senorita, Ihr müsst in
     allem, was mit diesem Abenteuer zu tun hat, gut auf ihn hören. Der
     Mann ist ein fray.«
    »Dann wird alles gut
     sein, Senor«, erwiderte sie und schmiegte sich fest an ihn.
    »Wenn die Heiligen uns
     gewogen sind, werden wir uns schon bald wiedersehen, Senorita. Ich werde
     die Stunden zählen, und eine jede wird mir scheinen wie ein ganzes
     Menschenalter. Ich bin mir sicher, vor uns liegen glücklichere Tage.«
    »Das gebe der Himmel«,
     hauchte das Mädchen.
    »Wo Liebe ist, da darf
     auch gehofft werden, Senorita.«
    »So ist meine Hoffnung
     unermesslich, Senor.«
    »Wie die meine«,
     sagte er.
    Das Pferd in Fray Felipes
     Auffahrt lenkend, sprengte er auf das Haus zu. Er hatte vor, gerade so
     lange anzuhalten, wie nötig war, um das Mädchen zu übergeben,
     in der Hoffnung, Fray Felipe würde ihr seinen Schutz gewähren.
     Er aber würde sofort weiterreiten und dabei beträchtlichen Lärm
     machen, um die Soldaten so auf sich zu lenken. Er wollte sie glauben
     machen, dass er nur eine Abkürzung über Fray Felipes Felder zur
     anderen Straße genommen und am Haus gar nicht gehalten hatte.
    Er zügelte das Pferd an
     den Stufen zur Veranda, sprang zu Boden und hob die Senorita aus dem
     Sattel, um mit ihr zur Tür zu eilen. Er trommelte mit der Faust
     dagegen und betete zum Himmel, Fray Felipe möge mit einem leichten
     Schlaf gesegnet sein, aus dem er schnell zu wecken war. Aus der Ferne ertönte
     ein tiefes Dröhnen, das, wie er nur zu gut wusste, von den
     Pferdehufen seiner Verfolger stammte.
    Es schien Senor Zorro eine
     Ewigkeit zu vergehen,

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