Im Zwiespalt von Macht und Gefühlen Teil 2 (Dem Vermächtnis entsagt) (German Edition)
Holztür.
Gina war sprachlos. »Ich habe keine Ahnung, was John deinen Vater alles erzählt, aber ich glaube er spinnt sich eigenartige Gedanken zurecht. Heiraten!« Alessandro stand immer noch unter Spannung und stierte auf die verschlossene Tür. Sie umfasste seinen Körper und lehnte sich an ihn. »Bist du okay? Komm lass uns fahren. Er wird schon die Wahrheit gesagt haben, dass John darin schläft … wen könnte der alte Herr sonst verbergen?«, witzelte sie.
Beide liefen in Gedanken nach draußen und geistesgegenwärtig suchte Alessandro mit seinen Augen das blaue Auto. Es war plötzlich weg.
John stand hinter der Tür und hörte alles mit. Er wusste, wenn Massimo seinem Vater diesen Wunsch gewährte, wäre Rodrigos Versprechen ihm gegenüber keinen Pfifferling wert. Dabei sollte er schon längst den Namen tragen, denn er brachte seinen geliebten Sohn sozusagen nach Hause. … und jetzt noch seine Enkelin. Dieses abgöttische vernarrte Gehabe von dem Alten ging ihn dermaßen auf die Nerven. Rodrigo tat so, als wäre Massimo das einzige Familienmitglied. `Ich bin auch ein Fernez! Aber wieso meinte er zu ihm … er wäre sein einziger Sohn?`
Frustriert blickte er zu Laura, die auf dem Boden lag. Er musste ihr weitere Tropfen geben, damit sie sich ruhig verhielt. Sie war zwar völlig neben der Spur, aber reden konnte sie umhin.
Die Tür wurde aufgeschlossen und Rodrigo gab den Befehl jetzt loszufahren, da Massimo das Grundstück verlassen hatte.
Gina … ja auch ihre Worte hatte er vernommen. Er war fest im Glauben sie wären ein Paar. Seit Tobago verbrachten sie diverse Stunden miteinander. Zugegeben, seit sie auf Sizilien sind, widmet er seine Zeit größtenteils dem Senior. Er verfolgt schließlich schon jahrelang nur ein Ziel. Gina wollte immer nur ein Kind … und dafür bedarf es eben nun mal den richtigen Zeitpunkt. `Jetzt probiert sie es bei Fernez`, dachte er gekränkt. Er hob Laura hoch und nahm sie diesmal wie ein Stück Sack über die Schulter.
Erinnerungen und Beichten
Auf dem Schreibtisch lag ein Stapel Post. Alessandro setzte sich und öffnete einen nach dem anderen. Überwiegend Rechnungen!
Dazwischen verirrte sich ein Brief an das Pharma Institut. Eine Bestellliste von irgendwelchen Hormonpräparaten lag bei.
`Hormone … ich wusste gar nicht, dass Ricco sich auf diesem Gebiet auskennt!´, dachte er verwunderlich und legte ihn beiseite. ´Oh, zwei Briefe aus Deutschland!´In Hannover zeigte man Interesse an seiner Software … die Hackerangriffe abblocken soll, wenn sie infizierte PDF-Dokumente und andere Trojaner verschickten. Sie baten um ein baldiges Treffen.
Er war beeindruckt. `Dann hat die Internetwerbung gute Dienste vollbracht.`Im nächsten Brief erklärte ein Unternehmen aus Frankfurt, sie wünsche die Zusammenarbeit mit der AlFerSic und seiner neuesten Entwicklung vom IrisScan an Türen und PCs. ´Das wird Alonso freuen!´, grinste er. Alessandro hatte sich dazu durchgerungen, die kleine Firma vom Cousin mit in sein Unternehmen aufzunehmen, denn er fand dieses Geschäft gut und mit seiner Unterstützung könnte sie auch Ruhm ernten. ´Und … eine Tochtergesellschaft in Spanien wird sich sicherlich gut machen´, dachte er. ´Die Bereiche werden wir systematisieren, sodass sich Alonso auf die großen Teile wie Sicherheitstüren beschränken kann. Ich werde mich überwiegend wieder den PCs widmen.´ Zweckdienlich war vor allem, dass sich der Sizilianer keine Gedanken über einen neuen Firmennamen machen bräuchte, denn Alonso trug denselben Namen. ´Ferante´. Das Emblem bliebe bei AlFerSic.
Seitdem Alessandro wieder in Syrakus lebte, teilte er sein Unternehmen in zwei Bestandteile auf. Die Computerproduktion, die einst sein Vater gründete, lief noch unter dessen Namen. RoFerTecGroup. Er war sich noch unschlüssig sie anders zu benennen, denn er wollte die Kunden nicht irritieren. Hat alles noch Zeit, dachte er sich.
Seine schlechte Laune war plötzlich verflogen. Die harte Arbeit hatte sich gelohnt. Das hieße … viele Aufträge, aber … er müsse nach Deutschland!
Gemächlich lehnte er sich an die Rücklehne seines Sessels und versank in Gedanken, bis ihn das Schrillen seines Telefons erschrocken hochfahren ließ. Nach dreimaligem Klingelton nahm er ab und meldete sich mit `Ferante`.
»Alessandro mein Freund, wie geht es dir? Hab schon gestern den ganzen Tag versucht dich, zu erreichen!«
Alessandro war erfreut, von Robert Douglas zu hören.
»Robert … bist du aus
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