Im Zwiespalt von Macht und Gefühlen Teil 2 (Dem Vermächtnis entsagt) (German Edition)
Nacht war wohl äußerst interessant? Jedenfalls bist du nicht mehr herübergekommen!«
Der alte Herr forschte mit seinen kalten Augen in Slaters Gesicht der sich nichts anmerken ließ, als er unberührt antwortete: »Sehr lehrreiche Foltermethoden, die du da hast. Warum wendest du sie nicht bei deinem Sohn an? Wäre mit Sicherheit nicht mit so einem großen Aufwand verbunden!« Rodrigo lächelte abfällig. »So leicht mache ich es ihm nicht. Er soll spüren, wie sehr er mich verletzt hat. Den Namen Fernez legt man nicht einfach ab, für ein Fetzen Papier. Ich habe seine Schwachstelle gefunden. Was denkst du, wie er reagiert, wenn er erfährt, wer seine Tochter hat? Es dauert nicht mehr lange und er wird meine Geschäfte fortführen.«
»Ich glaube eher, er bringt dich um! Ich kenne ihn mittlerweile recht gut.«, betonte Slater. »Sofern es um diese Frau geht, versteht er keinen Spaß. Weißt du Onkelchen, in eurer Besessenheit ähnelt ihr euch sehr. Aber … wenn es dir nur um deine Thronfolge geht, also ich stehe immer noch zur Verfügung!«, hob er hervor.
Rodrigo wirkte etwas steif und atmete schwer. »Lass uns ein paar Minuten zu mir rüber gehen. Dort können wir einige Details besprechen. Außerdem müsst ihr gleich nach Catania fahren. Luigi war gerade hier und hat das Auto abgeholt. Es stand die ganze Nacht hier. Ich hatte ihm gesagt, er solle es am Abend noch holen. Kein Verlass auf die Leute!« Er zog aus seiner Hosentasche einen Schlüssel. »Dieses Zimmer sperre ich ab. Äääh … ich hoffe, Miss Barnes wacht nicht auf!«
John zuckte mit den Schultern.»Keine Ahnung! Wird wohl nicht mehr lange dauern. Beeilen wir uns!« Nachdem Rodrigo die Tür verschlossen hatte, verschwanden beide in seinem Gemach.
Geräusche aus dem Zimmer
Der Regen plätscherte gegen die Windschutzscheibe, als der schwarze Ferrari die `Via dell` Arsenale` entlang raste.
Kurz darauf fuhren Alessandro und Gina die Eingangspforte zum Anwesen hinein. Mit einem gewieften Lächeln stieg sie aus. »Während ich mich umziehe, kannst du ja schon vorgehen und deinen Vater besuchen.«
Für diese Bemerkung fing sie sich einen giftigen Blick ein. »Ich soll dir wohl deinen Hintern versohlen. Mach … und beeil dich! Ich werde zu Ricco gehen.« Er stieg ebenfalls aus und beide liefen im Eilschritt durch den Regen ins Haus. In seinen Augenwinkeln nahm er einen blauen Golf neben der Treppe wahr, den er glaubte, schon mal gesehen zu haben, aber er machte sich darüber noch keine Gedanken.
In den Wohnräumen seines Bruders, die er auf der rechten Seite des Gebäudes im Obergeschoss hatte, waren die Männer nicht zu finden. Sein Schlafzimmer war ebenso leer.`Vielleicht trainieren sie ihren Rausch ab´, dachte Alessandro und lief zum Fitnessraum hinunter, der sich unter dem Ostflügel befand. Auch da waren sie nicht. Alte Erinnerungen stiegen in ihm auf. Früher besuchte er fast jeden Tag diese Räume. Der Wellnessbereich war riesengroß. Sauna, Dampfbad und ein Swimmingpool luden regelrecht ein.`Ich sollte mal mit Gina hergehen`. Er schlenderte langsam hinaus und verharrte kurz vor der anderen Kellerabteilung. `War da was?` Er horchte. Nichts! Der Bereich war komischerweise stockdunkel. Normalerweise waren an den Wänden die gedämpften Leuchten immer eingeschaltet. Nein … hier ist niemand! Vielleicht sind sie schon bei der Arbeit! Alessandro lief die Treppen zum Erdegeschoss hoch und wartete geduldig bis Gina eintrudelte. Er setzte sich in einen der Korbsessel, die im Korridor standen, und grübelte vor sich hin. Natürlich hätte er auch in seine Wohnung gehen können, die sich gegenüber von Riccardos Räumen befand, aber er wollte seinem Vater nicht den Eindruck vermitteln, er vermisse das Haus. Das Personal war nämlich ziemlich ausplaudernd. Seine Geduld des Wartens wurde wieder einmal auf eine harte Probe gestellt.
Dann … endlich! Mit einem lauten befreienden Seufzer empfing er die schöne Frau, als sie die Treppe herunter kam, und lief ihr entgegen. »Na komm«, rief sie vergnügt aus, »solange hat es auch nicht gedauert! War Ricco nicht da?«
»Nein …« Seine Augen ergötzten sich an ihrem Anblick und ihr Duft raubte seine Sinne. Gina trug ein kurzes grünes Strickkleid, das ihre Augenfarbe noch mehr zur Geltung brachte. Ihre blonde Lockenpracht hatte sie nach oben gebunden. »Dein Typ müsste verboten werden!«, raunte er schwer atmend und sog dieses Odeur in sich auf. »Wenn du jetzt noch behauptest, dieser Duft wäre
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