Im Zwiespalt von Macht und Gefühlen Teil 2 (Dem Vermächtnis entsagt) (German Edition)
dem Bett gefallen? Es ist doch bestimmt erst vier oder fünf Uhr auf Tobago! Gestern war ich nicht im Büro. Gibt es etwas Dringendes?«
»Nicht direkt! Du wolltest mir doch dein neues Scan Programm senden. Hast du es schon verschickt?«, fragte dieser wissbegierig. Alessandro rieb sich die Augen. »Sorry Robert, … ich habe es vergessen aber ich werde es sofort in Angriff nehmen. Stell dir vor, ich habe Aufträge aus Deutschland erhalten. Ein Unternehmen in Frankfurt möchte mein System. Naja … dann werde ich wohl mal dahinfliegen!«
Aus der Leitung war ein erstaunter Ausruf zu hören. Gleich darauf rief Robert ausdrückend: »Du sagst Frankfurt? Hör mal, Jeremy kommt in ungefähr vier Wochen für einige Tage nach Hause. Du könntest ihm das Programm überbringen … wenn du sowieso dort bist. Weißt du, so dringend … ist es auch wieder nicht. In letzter Zeit bin ich selten am Rechner. Ich verbringe meine Stunden viel lieber mit Lilian. Aber trotzdem werde ich deine Technik ausprobieren. Da brauch ich mir nicht ständig die Passwörter merken. Das wäre auch etwas für Kommissar Mentes. Irgend so ein Depp hat eine Datei auf seinem Computer gelöscht. Soll ich ihm mal verraten, dass du der Erfinder von IrisScan bist? Ich glaube er wäre sehr erstaunt, dass du lebst!«, lachte er. »Und du? Machst du immer noch einen auf verbitterten einsamen Wolf? Ich hoffe, du kannst Thalia verzeihen, nachdem du glücklicher Vater geworden bist! Sie ist übrigens auch schwanger!« Alessandro lachte höhnisch auf. »Glücklich sieht anders aus. Hm … dann wird wohl nichts aus ihrem Traum einmal Ärztin zu werden. Es war ihr doch so wichtig. Nun … immerhin hat sie ihr Glück mit dem Doc gefunden. Ja … was das Programm betrifft … ich kann sie deinem Sohn überbringen. Mit den Firmen muss ich allerdings noch einen genauen Termin ausmachen. Hast du etwas von Laura gehört?« Ein kurzes Schweigen folgte dann meinte Robert: »Jasmin erzählte mir gestern, sie wäre in einer Kur. Aber bisher hat sie sich noch nicht gemeldet. Sie wird Ruhe haben wollen, nach so einer miesen Schwangerschaft und dem Unfall an Weihnachten. Im Mai wollen sie heiraten. Jedenfalls ist sie happy!«
»Na … dann kann man den Zweien nur alles Gute wünschen! … und mir, dass ich meine Tochter bald mal sehen kann!« Alessandro schluckte mühsam.
Robert schob ihn tröstende Worte entgegen: »Mit Sicherheit wirst du sie sehen. Das wäre bestimmt auch in Lauras Interesse. Ich glaube kaum, dass sie einen Kleinkrieg möchte, zumal sie auf Tobago ziemlich hartnäckig wissen wollte, wo du bist!«
Alessandros Lippen verzogen sich zu einem traurigen Lächeln.
»Nun … das ist wohl vorbei. So Robert … ich werde mich gleich um einen Termin kümmern. Schön, dass du angerufen hast … und sorry noch mal, weil ich dich vergessen habe! Jetzt kannst du dich noch mal aufs Ohr hauen … Ist ja noch Nacht bei dir!« Robert lachte ins Telefon hinein. »Oh nein, ich werde jetzt am Strand entlanglaufen. Der Sonnenaufgang ist genauso prickelnd wie der Sonnenuntergang! Machs gut mein Sohn!« Mit diesen Worten legte er auf.
`Mein Sohn`, murmelte Alessandro leise nach. Robert versteht es sehr wohl mein Herz zu berühren, lächelte er sinnend. Er vermisste den alten Burschen sehr. Wann immer er auch an seinen Vater dachte, packte ihm nur noch die Wut.
Einer plötzlichen Eingebung folgend, öffnete er die Schublade und holte einen Umschlag heraus. Darin waren die Bilder die Darrian von ihm und Laura gemacht hatte. Mit seiner Fingerspitze strich er leicht über ihr Gesicht und verdammte wieder einmal die Rachegelüste von damals. Eine ganze Weile saß er tief versunken auf dem Bürostuhl, den er leicht gedreht hatte. Somit nahm er nicht wahr, dass Gina neben ihm stand. Ihr Herz krampfte sich zusammen, als sie über seine Schulter schaute und das Foto erblickte. Sie erkannte diese Frau. »Ist sie es … die du nicht vergessen kannst, oder wie Ricco so schön meint … nicht vergessen sollst? Ich wusste gar nicht, dass ihr so ein inniges Verhältnis hattet! Mir gegenüber hat sie es jedenfalls abgestritten.« Gina sprach sehr leise.
Mit leicht erschrockenem Gesichtsausdruck sah er zu ihr auf und legte die Bilder in den Umschlag zurück. »Ich habe aus Deutschland einen Auftrag erhalten. Begleitest du mich dorthin?«
»Alessandro rede mit mir!«, forderte Gina ihn auf. »Ich denke, wir sind Freunde!« Er stand auf und ging zum Fenster. »Ich will aber nicht darüber
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