Im Zwiespalt von Macht und Gefühlen Teil 2 (Dem Vermächtnis entsagt) (German Edition)
schlug das Fenster laut gegen den Rahmen an.
Alessandro fasste sich zuerst, doch seine Wut wurde noch mehr angekurbelt. »Sieh mal an … da haben sich zwei gesucht und gefunden.« Slater funkelte ihn ebenfalls zornig an und meinte gehässig: »Und du? Hast du mit der Barnes auch deinen Anstand verloren? Von anderen erwartest du Höflichkeit!«
Alessandro ging sehr langsam zum Bett und beobachtete seinen Cousin. »Oh … entschuldige mein ungebetenes Erscheinen, aber meine Geduld ist am Ende John, und von meinem alten Herrn brauchst du dir auch keinen Beistand mehr erhoffen! Er hatte wieder einen Infarkt, den er vermutlich erliegen wird. Tja lieber Cousin, wenn ich mich nicht täusche, lautet dein Name immer noch `Slater`, hm? Deine ganze Arschkriecherei war also umsonst. Aber wie ich dich kenne, hattest du mächtigen Spaß daran die Menschen zu quälen, die mir viel bedeuten!«
Nun stand er genau neben den beiden. Alana wollte sich gerade erheben, als Alessandro sie anfauchte: »Bleib schön im Bettchen!« John drehte sich schmerzverzerrt auf die Seite und drückte sich nach oben. »Was willst du hier?« Unbeirrt schwang er sich aus dem Bett und bekam gleichzeitig Alessandros Faust zu spüren. »Liegenbleiben, du elender Mistkerl. Du begehst einen gewaltigen Fehler, wenn du mich unterschätzt. Ich habe auch noch Spaß daran, Idioten wie dich zu quälen. Schließlich bin ich Vaters Sohn … und gegen manche Gene ist man eben machtlos. Immerhin … setze ich sie kontrolliert ein, das habe ich zumindest im letzten Jahr gelernt. Vielleicht ist meine Beherrschung auch nur bedingt … aber das lässt sich leicht herausfinden, nicht wahr lieber Cousin? Denn ich nehme es dir verdammt übel, dass du mich ein zweites Mal umbringen wolltest!«
Johns Augen blitzten wütend auf. »Auf einmal wieder Vaters Sohn, he? Mach doch, was du willst Fernez. Deswegen kann ich dir trotzdem nicht verraten, wo dein Alter dieses Balg hingebracht hat.« Mit der linken Hand rieb er unter sein schmerzliches Kinn und rutschte zum Bettrand.
»Ist auch nicht mehr nötig«, meinte Alessandro gelassen. »Ich weiß derweil, wer sie hat. Ich bin nur hier, um dir die Grenzen zu weisen. Leider bin ich nicht befugt dich davonzujagen, aber ich hoffe inständig, Francesco erledigt das. Die Villa ist zwar groß genug, aber für uns beide mit Sicherheit kein Platz.« Seine Augen warfen noch einen warnenden Blick auf beide, bevor er den Raum wieder verließ. Im Flur traf er auf Francesco, der zu John wollte. »Na Onkelchen, willst du deinem missratenen Sohn die Leviten lesen? Ich gebe dir einen guten Rat, wirf ihn raus … sonst haben wir nie Ruhe!«, rief er im Vorbeigehen und wartete dessen Antwort gar nicht erst ab.
Alessandro strich sich angeschlagen durch seine Haare. `Ich muss zu Nevio`, dachte er und lief erst mal die Treppe nach oben zu seinen Gästen. Die zwei saßen auf dem Balkon, und unterhielten sich lebhaft. Mit sehr erstauntem Gesichtsausdruck blickten sie auf ihn, als er zur Loge herauskam.
»Wow … ist dein Alter gestorben?«, fragte Gianni und machte eine zynische mitleidende Grimasse.
Alessandro gab ihn einen leichten Klaps auf dessen Hinterkopf, doch irgendwie wirkte er zerstreut. `Ob ich meine Vernutung äußere?`, grübelte er. »Nein … aber ich weiß eventuell, wer unsere Tochter hat und zu demjenigen werde ich jetzt fahren.«
»Oh … da komme ich mit Massimo … Alessandro!«, rief Laura euphorisch aus. Er sah lange auf ihr Gesicht, sodass ihr Blut durch die Adern schoss, und nickte langsam. »Okay, … dann komm!«
»Und … ich? Soll ich jetzt allein hier herumhängen?«, empörte sich Gianni. »Ihr braucht bestimmt meine Hilfe, … oder wollt ihr zwei allein sein?«, fügte er geschwollen hinzu.
Mit einem abwägenden Lächeln bewegte Alessandro seinen Kopf zur Tür. »Du kannst schon mal zu Rosanna gehen und nachsehen, was sie Gutes zum Essen macht! Das lenkt dich ein wenig von deinen ominösen Gedanken ab. Ich hoffe, bei uns dauert es nicht allzu lang, äh … könnte sein, dass du Slater begegnest, aber keine Bange, er wird friedlich sein!«
»Soso … nun … dann kann ich mich würdevoll bei ihm bedanken, dass er mir mein Leben schenkte«, liebäugelte er.
»Alana ist auch bei ihm. Bei ihr kannst du dich auch bedanken, dass sie dich zwei Wochen lang eingepisst liegen ließ!«, knurrte Alessandro verstimmt und bemerkte eine verachtende Reaktion bei Laura. »Keine Angst … lass uns gehen!« Er nahm sie beruhigend
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