Im Zwiespalt von Macht und Gefühlen Teil 2 (Dem Vermächtnis entsagt) (German Edition)
Francesco aufgeregt und sah auf den Mann der Laura sehr ähnelte. »Ihr muss der Magen schnell leer gemacht werden. Sahid dieses Schwein gab ihr irgendso ein Mittel. Wir müssen uns beeilen. Komm … bring sie mit hinein. Und … diesen Kerl da, … fesselt ihn!« Er zeigte auf den Bodyguard, doch Terences Wut richtete sich gegen Slater. Er schleuderte ihn gegen das Auto, sodass er stöhnte. »Warum hast du das getan?«, schrie der Polizist. »Gibt es dir irgendwie eine Befriedigung, indem du Leute entführst? Wo ist Lauras Baby?« In seiner rechten Hand vibrierte die Waffe.
Francesco wollte ihn erst beruhigen, doch er entschied sich dagegen und half der jungen Frau.
John fühlte durch den Aufprall einen derben Schmerz in seiner Schulter. Mit verzerrtem Gesicht antwortete er: »Ich weiß nicht, wo Fernez die Kleine hingeschafft hat. Er hat mir auch nicht alles erzählt. Oh … verdammt, lass mich los. Deine Freundin hat mir schon eine Kugel verpasst!« Der Polizist sah ihn verwundert an und kommentierte: »Na so was, … jetzt bereue ich zutiefst, dass ich ihr nie das Schießen beigebracht habe.«
Der Bodyguard nutzte die Gelegenheit und wollte flüchten. Aber er hatte nicht mit der Aufmerksamkeit dieses wütenden Polizisten gerechnet. Terence drehte sich zornig um und schoss ihn eiskalt ins Bein. Dieser Knall krachte wie ein Donnerschlag und schallte bis ins Gebäude, denn auf diesem Ding war kein Schalldämpfer.
Francesco hatte mittlerweile Nevio angerufen und ihm Lauras Zustand erklärt. Seiner Anweisung zufolge sollte diese Frau, solange bis er da ist, viel trinken und gleichzeitig sich übergeben. Daniel ließ sich eine Flasche Wasser geben und verschwand mit seiner Schwester im Bad. Alana, die alles von Weitem mit angesehen hatte, bot sich schuldbewusst an zu helfen.
Alessandro, der nun allein mit Sahid in der Bibliothek war, heuchelte erst mal starkes Interesse an dessen Vorhaben.
Die Grundidee für den Weltfrieden ist eine gute Sache, fand er und erinnerte sich daran, dass Daniel ebenfalls mal so dachte. Doch mit diesem Mittel schlägt Sahid den falschen Weg ein, und ihm das jetzt plausibel zu machen wäre im Moment der falsche Zeitpunkt. Sahid redete offen über seinen Plan und anscheinend hatte er schon alles genau durchgerechnet. Nur sein i-Pünktchen fehlte ihm noch. Fernez Junior.
Ein Schuss, der draußen schallte, ließ beide zusammenfahren. Alessandro nahm die Chance wahr. Er stürzte sich auf ihn und entwaffnete ihn sogleich. Sahid hatte ohne irgendeine Waffe gegen den muskulösen Sizilianer keine Chance. Seine Gegenwehr fand Alessandro schon echt belustigend und er hätte ihn auch gern weiter strampeln lassen, doch er wusste nicht, was mit den anderen geschehen war.
Eine kleine Genugtuung schenkte er sich noch, indem er den Syrier ebenfalls in den Schritt fasste und kräftig drückte, bis dieser aufschrie. Dabei funkelten Alessandros Augen genüsslich und diese Racheaktion gefiel ihm ohnegleichen. »Na, wie findest du es jetzt, so machtlos zu sein. Ohne deine Laufburschen und ohne Knarre bist du ein Nichts!« Mit einem gewaltigen Faustschlag beendete er das Spiel und schickte Sahid in den Tiefschlaf. Er sackte nach ein paar Sekunden zusammen. Entsinnend fasste Alessandro dem Syrier in die Manteltaschen und holte die Bilder heraus. Wehmütig blickte er auf seine Tochter und schob die Fotos seufzend in seine Hose.
Bevor er nach draußen gehen konnte, suchte er im Schreibtisch nach einem Strick, um Sahid festzubinden.
Er war sich sicher, im unteren Fach eine Rolle gesehen zu haben und wühlte kniend vor dem Schrank. Plötzlich klickte es hinter ihm auf. `Sahid kann es nicht sein `, dachte er überlegend.
»Ich glaube, ich muss dir erst selbst eine Kugel in den Schädel jagen, um sicherzugehen, dass du tot bist«, hörte er eine fremde Stimme. Ganz langsam drehte sich Alessandro mit leicht erhobenen Händen um und schaute verblüfft in zwei tiefblaue Augen, die ihn feindlich entgegenblitzten. Er erkannte diesen sportlichen Typen auf Anhieb, denn er sah ihn mit Laura umarmend in Roberts Haus und auf dem Fest in Bucco. Behutsam erhob er sich. »Terence Shaun, … nicht wahr? Auf Tobago hatten wir leider nicht das Vergnügen uns kennenzulernen!«, entgegnete er ruhig.
Der Polizist lachte vehement.»Wenn ich dich dort erwischt hätte, würde ich jetzt mit Sicherheit ein ruhigeres Leben führen. Auf dieser Insel hattest du schon meine Nerven strapaziert! Verdammt, warum konntest du auch deine
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