Im Zwiespalt von Macht und Gefühlen Teil 2 (Dem Vermächtnis entsagt) (German Edition)
hochnehmen, als sich Slater bemerkbar machte. Er stand bislang schweigsam vorm Fenster neben seinem Vater. »Hey Cop, kannst du mir die Dinger nicht abnehmen? Meine Wunde muss auch noch behandelt werden.« Bevor Terence mit gehässigen Worten um sich warf, hob Daniel leicht beide Hände und wandte sich ihm taktvoll zu. »Lass man, ich regel das schon. Kümmer du dich um deine Frau.«
»Ah, wie willst du denn das regeln, he? So wie auf der Insel …? Am liebsten möchte ich alle abknallen, denn sie haben nichts anderes verdient!«, zischte Terence und hob Laura auf seine Arme.
Alessandro, der Sahid noch im Griff hatte, schloss für einen Moment die Augen. Er konnte sich sehr gut in die Lage des Polizisten hineinversetzen. Ihm tat der Anblick selber weh, vor allem wenn er sich immer wieder eingestehen musste, dass alles nie passiert wäre, wenn er sich damals besser unter Kontrolle gehabt hätte.
»Wohin?«, fragte Terence grimmig in den Raum und schritt mit ihr hinaus. Alessandro rief Daniel zu, der auf dem Weg war sich ein frisches Hemd zu holen: »Hey Daniel, warte einen Moment! Ich bin erfreut, dich zu sehen. Äh, ich möchte deinem Schwager nur schnell das Zimmer zeigen. Passt du solange auf den hier auf? Du hast doch deine Waffe parat!«
»Was hast du mit ihm vor? Wer ist er?«, fragte Daniel neugierig. »Wenn du jetzt eure Polizia holst, kommst du in Erklärungsnot«, fügte er noch mahnend hinzu und erfasste seine Waffe.
»Machst du dir etwa Sorgen um mich? Keine Angst … diese Sache hier, hat nichts mit Laura und dem Baby zu tun. Er wollte mich nur erpressen, aber das kläre ich mit ihm, wenn ich wieder herunterkomme. Nicht wahr Sahid?«, äußerte sich Alessandro und sah den Syrier eindringlich an, bevor seine Augen zu Slater blitzten. »Den da … kannst du getrost in England abliefern. Dort hat man schon ein sehnliches Verlangen nach ihm!«, beschwört er Daniel und begab sich in den Flur, wo Terence mit Laura auf dem Arm auf irgendeine Person wartete, die ihm zu einem Zimmer brachten.
Umsichtig fragte er diesen Mann: »Soll ich sie mit heben?«
Die stahlblauen Augen des Engländers durchbohrten feindlich gesonnen sein Gesicht. Es war klar, dass er sich einen giftigen Blick einfing und so lief er stirnrunzelnd voran und eilte die Treppe nach oben. Als er sein Wohnbereich öffnete, staunte Terence nicht schlecht und gab eine ironische Bemerkung von sich: »So ein Schnickschnack sieht man auch nicht alle Tage. Man könnte ja annehmen, du hättest vor irgendetwas Angst!«
»Eine gefeite Erfindung von mir, die allerdings schon ein paar Jahre alt ist. Damals war es nur ein Gaudi, heute fühle ich mich sicherer. Aber du musst mal meine neuste Kreation sehen. Da wirst du staunen!«, lächelte Alessandro und wies mit seiner Hand zum Schlafzimmer.
»Laura schläft in deinem Bett?«, fragte Terence entsetzt, als er sich in diesem eklatanten Herrenzimmer umsah.
»Mio Dio geht das wieder los!«, schimpfte der Sizilianer. »Ja, sie schläft in meinem Bett, aber ich schlafe draußen im Gästezimmer bei Gin … ach …!«,er schluckte mühsam und auf sein Gesicht legte sich ein Schatten, als er an Gina dachte, die hoffentlich nicht in der Gewalt von diesen Dilettanten ist.
Während Terence noch zögerte die schlafende Frau abzulegen, sprach Alessandro im gemächlichen Ton weiter: » Ich gebe zu, es hat lange gedauert, bis ich endlich kapiert habe, dass ich Laura nie erobern würde! Im Nachhinein denke ich … waren es Schuldgefühle, die meine Gedanken beherrschten. Anderseits erweckte sie in mir das Gefühl menschlich zu sein und dafür bin ich ihr sehr dankbar. Im Grunde genommen kenne ich sie ja nicht einmal richtig, … und heute haben sich meine Gefühle jemand anderem zugewandt, die ich sehr gut kenne und hoffentlich bald wiederfinden werde.« Er schaute vergebend auf den Polizisten, der ihn stumm musterte und beharrlich seine Freundin trug, die ihm mittlerweile schon ziemlich schwer im Armen liegen dürfte.
»Du kannst auch in diesem Zimmer schlafen …, vielleicht werdet ihr die nächsten zwei Tage noch hier sein.« Er warf die Bettdecke zurück und Terence legte sie behutsam hinein. Nachdem sie Laura gebettet hatten, sahen sich die Männer aufhorchend an. »Hast du das auch gehört?«, fragte Alessandro wachsam und lief aus dem Zimmer. `Das Geräusch kam vom … Bad`. Ein entgeisterter Laut kam aus seinem Mund, als er Gianni am Heizkörper sitzen sah. Er war festgebunden und sein halbes Gesicht umgab
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