Im Zwiespalt von Macht und Gefühlen Teil 2 (Dem Vermächtnis entsagt) (German Edition)
sie. Eine Weile bin ich noch hier, aber ich möchte, dass du mit mir kommst!« Ein flaues Gefühl stieg in ihr auf. »Ich weiß einfach nicht, was richtig ist. Diese Insel ist so ärmlich … und was soll ich denn den ganzen Tag dort machen?«, ließ sie verlauten.
Jeremy stöhnte auf. »Mit Sicherheit lässt es sich auf dieser ärmlichen Insel interessanter leben, als hier in diesem hektischen Getümmel. Den ganzen Tag hängst du in deiner Kosmetikbude und kommst erschöpft nach Hause. Dieses Leben möchte ich nicht führen. Außerdem mag ich dieses scheußliche Wetter nicht. Es ist genauso wechselhaft wie die Launen der Leute. Du hast hier niemanden! Laura geht zu Terence nach England, Daniel ist sowieso dort und Chris … ist der Bar verfallen. Ich bin deine Familie, Jasmin.« Mit dieser Ansage drückte er sie nach unten und begann sie leidenschaftlich zu küssen.
Versöhnung
Laura lag in diesem großen Bett von Alessandro und neigte sich über ihr Baby. Sie hatte die kleine Leuchte auf dem Nachtschrank angelassen, um das kleine Gesichtchen immer und immer wieder anzusehen. Alessandra war schon längst eingeschlafen. Eigentlich war sie auch müde, aber ihre Gedanken würden sie eh nicht ruhen lassen. Das eine Glück hat sie wieder bekommen und das andere Glück verloren. Tränen der Enttäuschung stiegen ihr in die Augen und es tat ihr im Nachhinein unendlich leid, dass sie Terence nicht mit einbezogen hatte. Ihre Gesinnung wanderte zu Alessandro, dem Vater der kleinen Alessandra. `War es doch ein Fehler, dass ich ihr diesen Namen gab?` Er hatte sich seit letztem Jahr sehr verändert. Ja er konnte sogar spaßig sein. Sie dachte an den Kuss am Strand, der sehr emotionslos war. Ihm fehlte seine wilde pure Leidenschaft. Ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, als sie sich daran erinnerte. `Er wollte nur sehen, ob ich clean bin! Naja … Humor hat er jedenfalls.`Sie war erleichtert, dass sich ihr Verhältnis zum positiven entwickelt hat.
»Ich glaube, dein Vater ist doch nicht so übel, Alessandra. Die Umstände brauchst du ja nicht erfahren …«
Sie legte sich auf das Kissen zurück und schloss die Lider.
Irgendwann hörte sie ein leises Geräusch und schaute zur Tür, die nur angelehnt war. ´Wahrscheinlich bin ich leicht eingeschlummert. Alessandro wird doch wohl nicht hereinkommen?`
Ihre Augen bekamen einen glänzenden Ausdruck, als plötzlich Terence in der Schwelle stand. Sein Blick hatte an Boshaftigkeit verloren, mit dem er sie am Nachmittag verließ. Er schloss die Tür und ohne ein Wort zu sagen schritt er gemächlich zum Bett. Langsam streifte er sein Pullover über den Kopf und zog die Hose aus. Behutsam legte er sich zu ihr und schaut besonnen auf das Baby. Dann überkam es ihn und er zog Laura in seine Arme.
»Verzeih mir Terence, … verzeih mir. Ich schwöre dir …«, flüsterte sie.
»Oh nein … bloß nicht! Deinen nächsten Schwur akzeptiere ich nur unter Eid«, lächelte er und seine Lippen küssten ihre Stirn, dann ihre Wangen, bis sie am Mund angelangt waren.
Alessandro war noch kurz zur Bibliothek gelaufen und sah sich darin um. Nichts deutete mehr auf das Geschehen hin. Das Blut vom Boden war entfernt worden. Tief einatmend überdachte er nochmals die Ereignisse vom Mittag und war froh, dass sich nun alles zum Guten gewandt hatte. Prüfend schaute er zum Wandregal auf die vielen Bücher. `Irgendwo peitschte eine Kugel ein`, dachte er und entschloss sich dann doch wieder zu gehen, als Francesco hereinkam. »Ich habe noch Licht gesehen!«, rief er seinem Neffen zu. »Vorhin lernte ich deine Tochter kennen. Laura war mit ihr in der Küche. Sie ist dir wie aus dem Gesicht geschnitten. Ich bin heilfroh, dass du sie gefunden hast. Wie ist es dazu gekommen?«
Alessandro hob abwehrend seine Hände. »Lass uns nicht mehr darüber reden. Es ist vorbei. Ich hoffe, … dein Sohn betritt dieses Grundstück nie wieder. Die Erinnerungen nagen schon genug an mir.« Francesco sah ihn reuevoll an und zuckte seine Schultern. »Ja, diesen Wunsch legte ich ihm auch nahe, … aber er möchte auf Sizilien bleiben. Er und Alana …!«
»Verschon mich bitte mit Einzelheiten, ich will beide nicht mehr sehen«, blockte Alessandro ab und fragte neugierig zurück: »Was ist mit Riccardo? Hast du schon mit ihm gesprochen?«
Der Onkel schüttelte seinen Kopf. »Nein … seine Freundin ist immer noch bei ihm, da wollte ich nicht stören! Auf ein paar Tage mehr oder weniger kommt es nun auch nicht mehr an.
Weitere Kostenlose Bücher