Im Zwiespalt von Macht und Gefühlen Teil 2 (Dem Vermächtnis entsagt) (German Edition)
und frühstücken, bevor sie böse wird«, lächelte er und machte eine Geste, um ins andere Zimmer zu gehen.
Gerade als sie ins Nebenzimmer liefen, kam Francesco aus seiner Wohnung. »Alejandro«, rief er ihm zu. Dieser ging ignorierend weiter und setzte sich an den Tisch.
»Hör mir zu Alejandro, … ich möchte mich für diesen Ton gestern Abend entschuldigen!«, rief er in seiner Sprache.
»Okay … dann ist die Sache geklärt! Lasst uns frühstücken!«
Er sah seinen Onkel ehrwürdig an und nickte ihm zu.
Laura legte Alessandra in die Babyschale und deckte sie leicht zu. Verlangend nach dem duftenden frischgebackenen Ciabatta setzte sie sich an den Tisch und ihre Augen wurden größer als Daniel und Sarah hereinkamen. »Hat sie etwa bei dir geschlafen? Wow, das ging aber schnell«, meinte sie verblüfft zu ihrem Bruder, so … damit es keiner verstehen konnte.
»Ja liebes Schwesterlein … zumindest hat es ein Gutes, das wir hier sind. Ich traf die Liebe meines Lebens. Sie folgt mir übrigens nach England«, schwärmte er.
Laura staunte nicht schlecht.»Das freut mich für dich, Daniel. Dann hat dein Lotterleben endlich ein Ende!«, grinste sie.
Rosanna ging um sie herum und goss jeden den Kaffee ein.
Letztendlich betrat Riccardo und Giulia das Esszimmer. Die Brüder sahen sich mit unbewegter Miene an. Doch um die morgendliche Stimmung nicht gleich zu zerstören, meinte Alessandro nur: »Na … nun sind wir ja komplett!«
Laura suchte mehrmals den stummen Kontakt zu Riccardo, der halbwegs abwesend zu sein schien. Tatsächlich … einmal riskierte er einen Blick zu ihr und beider Augen hielten einander fest. Sie erkannte auf seinem Gesicht ein Eingeständnis von Schuld und Sühne bis Giulia ihn für sich einnahm.
`Er sieht so liebevoll aus und dennoch begeht er solche Gräueltaten. Ganz der Bruder!`, dachte sich Laura und widmete sich die folgenden Minuten dem genussvollen mediterranen Frühstück.
Alessandro fragte nochmals mit nachdrücklicher Stimme, ob sie alle mit zum Ätna kommen. Vorerst war ein Raunen zu hören doch nach und nach schien die Begeisterung anzusteigern. Nur Terence Enthusiasmus hielt sich in Grenzen. Am liebsten würde er mit Laura nach Hause fliegen. Diese Situation, dieser Zustand war für ihn ein irrsinniger Witz. Er befand sich im Haus von Fernez, einem Verbrecher … er sitzt mit ihm an einen Tisch … und schlief in seinem Bett!
Unmerklich schüttelte er seinen Kopf und sah auf seinen Gegenüber, dem seine Gedanken nicht verborgen blieben.
»Hey Alejandro … im Keller sind bestimmt noch die dunklen Brillen, wo wir die Lavaströme sehen können!«, meinte Ricco hingerissen.
»Daran habe ich auch schon gedacht. Wie sieht es aus? Können wir dann los?« Alessandro blickte auf Lauras Begleiter. »Terence … die Gelegenheit bietet sich so schnell nicht mehr … und wenn noch mehr Kinder kommen … dann gar nicht!«, lachte er und stand auf. »Na kommt schon … gebt euch einen Ruck … und folgt mir in den Keller!« Erinnernd hielt er inne und schaute auf Laura. »Ach … ich habe im Auto noch einen Kinderwagen. Rosanna kann die kleine Maus zwischenzeitlich ein wenig umherfahren … was meinst du?«
Laura war nach langem Überlegen endlich einverstanden. »Wie lange werden wir weg sein?«, fragte sie ihm.
»Das kann ich nicht sagen. Zum Hauptgipfel werden wir nicht gehen können, da die Vulkanaktivität zu stark ist. Aber das sehen wir dann. Davon abgesehen gibt es Tausende von Kratern. Wir fahren erst mal mit dem Geländewagen so weit, wie es geht. Wann immer du zurück willst, sag mir Bescheid, okay? Aber wegen unserer Tochter brauchst du dir keine Sorgen machen. Rosanna hat viele Enkelkinder«, erwidert Alessandro getrost und ging voran.
Rosanna stand schon sehnlich wartend neben der jungen Mutter und freute sich offensichtlich auf dieses neue Familienmitglied aufzupassen. Sie nahm sie auf dem Arm und fing an sie zu betütern.
Laura spürte eine Hand auf ihren Schultern. Sie drehte sich um und sah in Riccardos warme entschuldigende Augen. »Es tut mir wahnsinnig leid, Laura. Kannst du mir verzeihen?«
Mit einem tadelnden Augenaufschlag erwiderte sie seinen Blick. »Ständig soll ich euch `Fernez Brüdern` verzeihen. Warum hast du das überhaupt gemacht? Und … von dir hätte ich das nie gedacht. Du siehst so liebenswürdig aus … wie man sich täuschen kann!
Übrigens … was war das für ein Zeug, was mich dieser Kerl verabreicht hatte? Ich kann mich an nichts
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