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Immer diese Gespenster

Immer diese Gespenster

Titel: Immer diese Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Gallico
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fand.»
    «Ich glaubte, ich hätte die Nonne gesehen», sagte Beth. «Ich wollte dem abscheulichen Tun ein Ende setzen und folgte ihr.»
    Sir Richard sagte: «Du bist so tapfer, Beth», und drückte sie fester an sich.
    «Nein», widersprach das Mädchen. «Ich bin gar nicht tapfer. Plötzlich fand ich mich allein im Dunkeln und fürchtete mich wie früher als Kind. Ich rannte hier hinein, aber es war niemand da.»
    Lockerie legte seine Wange an ihr Haar und murmelte: «Beth, meine geliebte Beth. Julian und ich brauchen dich. Du wirst nie mehr allein sein.» Und dann fanden sich ihre Lippen, und sie flüsterten sich Zärtlichkeiten zu und liebkosten sich.
    Lautlos schlüpfte die Gestalt der Nonne zur Tür, hielt dort einen Augenblick inne, als wolle sie zum letztenmal dem liebestrunkenen Geflüster der beiden am Fenster lauschen, und verschwand.

    Alexander Hero riß sich zusammen und überlegte rasch, was zu tun sei. Die Sache nahm nicht den Verlauf, den er erwartet hatte. Seine erste Sorge galt Susan Marshall. Er zweifelte nicht, daß das Wesen, das sie mit seinem Haß verfolgte, es diesmal nicht bei einer Warnung bewenden lassen, sondern ihr ein Leid zufügen werde.
    Da vernahm er eine Stimme in der Dunkelheit: «Nein! Nein! Laß mich los!» Das war Susan. Er rannte in der Richtung, aus der die Stimme kam, schaltete die Stablampe ein und sah, daß sie sich energisch gegen jemand zur Wehr setzte. Dann brannte plötzlich das elektrische Licht wieder und drang durch die offenen Türen in den Korridor. Es war Mark Paradine, der Susan festhielt.
    «Du rabiates Frauenzimmer», sagte er, «hast du vergessen, daß du auf Heros ausdrückliche Anordnung in deinem Zimmer bleiben und die Tür verriegeln solltest? Hast du Lust, umgebracht zu werden, du eigensinnige Närrin?»
    «Hör endlich mit deinem männlichen Getue auf und laß mich los! Ich habe von deinen und Heros guten Ratschlägen genug. Ich lasse mich nicht länger herumkommandieren.»
    Hero fühlte sich so erleichtert wie nie zuvor in seinem Leben. «Entschuldigen Sie, wenn ich störe. Aber dies scheint mir nicht der gegebene Ort und Zeitpunkt für eine Auseinandersetzung», sagte er. «Susan, warum haben Sie mir nicht unverzüglich mitgeteilt, daß der Riegel von Ihrer Tür entfernt worden ist?»
    Sie wandte sich zornig um und erwiderte: «Weil ich die Anordnungen und die ganze Geheimnistuerei gründlich satt habe. Ich merkte erst, als ich zu Bett gehen und den Riegel vorschieben wollte, daß er nicht mehr da war. Das machte mich so wütend, daß ich, als dieser verrückte Spuk anfing, beschloß, selbst herauszufinden, wer oder was dahintersteckte.»
    Mark betrachtete einen Kratzer an seinem Handgelenk und sagte: «Ja, und ich ahnte nichts Gutes und ging nachsehen. Wir sind im Dunkeln aufeinandergeprallt. Bei Gott, sie hat keine schlechten Krallen!»
    «Oh!» rief Susan heftig. «Ich hasse euch Männer — ihr seid alle dumme, eingebildete Burschen!»
    In diesem Augenblick begann die Harfe zu spielen.
    Alle fuhren vor Schreck zusammen, besonders aber Alexander Hero, der unter den herrschenden Umständen nicht mehr erwartet hatte, sie zu hören.
    Er lauschte wie erstarrt der alten Weise, die aus dem Musikzimmer zu ihnen heraufdrang, und verfolgte in Gedanken den Text:

    My bonnie dear, thy face so dear to me —
    So fair art thou that none shall dearer be...

    Susan Marshalls Zorn verflog so rasch, wie er gekommen war. «Alex», sagte sie erstaunt, als sie seine Blässe und seinen Gesichtsausdruck gewahrte, «sie fürchten sich ja.»
    Hero antwortete: «Natürlich fürchte ich mich, und ich wäre froh, Sie hätten auch etwas mehr Angst. Glauben Sie, ich sei keiner menschlichen Gefühle fähig, weil ich auf diesem Gebiete einige Fachkenntnisse besitze?»
    Damit rannte er auf die kleine Treppe zu, die in die Zimmer des Erdgeschosses hinunterführte. Mark und Susan folgten ihm. Die Harfenklänge waren selbst über dem Lärm ihrer Schritte und ihres keuchenden
    Atems zu hören. Unten stießen sie auf Lord Paradine. Er schrie: «Kommen Sie, Hero! Diesmal kann er uns nicht entwischen!»

... sind fürwahr empfindsame Erscheinungen. Nichts anderes nahmen sie bisher so sehr übel wie die Gründung der Londoner Society for Psychical Research, der Gesellschaft zur Erforschung des Übersinnlichen, die seit 1882 Gespenster und Geister sammelt und klassifiziert. Einige Gespenster wanderten daraufhin aus («A Ghost goes West»), In den USA indes werden die Gespenster seit 1927

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