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Immer hab ich dich geliebt

Immer hab ich dich geliebt

Titel: Immer hab ich dich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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“Ich kann Ihnen darauf keine Antwort geben, Miss Hayes. Wir sollen Kinder erziehen und nicht sie durch Bevorzugung durchkommen lassen.”
    Antonias Augen waren traurig, als sie Mrs. Jameson dankte und in ihren Klassenraum zurückging.
    Maggie beobachtete ihre Lehrerin, als sie sich hinter das Pult setzte und die Schüler anwies, mit der Englischaufgabe fortzufahren. Miss Hayes sah nicht allzu glücklich aus. Der Anruf ihres Vaters musste Miss Hayes ganz schön durchgeschüttelt haben, dachte Maggie triumphierend. Nun, sie würde weder die Hausarbeit noch den Test machen.
    Und wenn sie nicht versetzt werden würde, dann würde ihr Vater in die Schule gestürmt kommen, weil er niemals an dem, was sein kleines Mädchen sagte, zweifelte. Er würde Miss Hayes hinauswerfen lassen, und vielleicht würde ja dann Mrs. Donalds zurückkommen, und alles würde wieder in Ordnung sein.
    Die nächsten vier Tage gingen vorüber, und Antonia sammelte am Freitag die Hausarbeiten ein, die sie am Anfang der Woche den Schülern aufgegeben hatte. Maggie gab ihre nicht ab.
    “Du bekommst eine Sechs, wenn ich deine Arbeit nicht bis heute Nachmittag habe”, sagte Antonia. Ihr stand die Auseinandersetzung bevor, die zweifellos kommen würde, entgegen all ihrer Hoffnung. Sie hatte ihr Bestes getan, um Maggie fair zu behandeln, aber das Mädchen forderte sie ständig heraus.
    “Nein, das werde ich nicht”, entgegnete Maggie mit einem selbstsicheren Lächeln. “Wenn Sie mir eine Sechs geben, erzähle ich es meinem Daddy, und er wird dann kommen.”
    Antonia blickte forschend in das kleine verdrossene Gesicht. “Und du denkst, das würde mich ängstigen?”
    “Jeder hat Angst vor meinem Vater”, antwortete Maggie stolz.
    “Nun, ich nicht”, sagte Antonia kühl. “Dein Vater kann kommen, wenn er mag, und ich werde ihm das Gleiche mitteilen, was ich dir bereits mitgeteilt habe. Wenn du deine Aufgaben nicht machst, dann bleibst du sitzen. Und da gibt es nichts, was er daran ändern könnte.”
    “Oh, wirklich?”
    Antonia nickte. “Oh, wirklich.” Sie lehnte es ab, sich mit dem Kind zu streiten. Sie nahm das leere Blatt von Maggie, zensierte es mit einer Sechs und reichte es ihr zurück. “Nimm es bitte mit nach Hause”, sagte sie dem Kind mit ruhiger Stimme.
    Maggie lächelte. Miss Hayes wusste nicht, dass ihr Vater sie heute abholte. Aber sie würde es recht bald herausfinden.
    Antonia blieb noch eine Weile in der Klasse, räumte wie vor jedem Wochenende ihr Pult auf. Sie zweifelte nicht daran, dass Powell sie sehr bald zur Rede stellen würde. Aber sie würde nicht klein beigeben. Sie hatte nichts mehr zu verlieren. Nicht einmal ihr Job war so wichtig, als dass sie sich von einer Neunjährigen erpressen ließe.
    Es verwunderte sie nicht einmal, als sie schwere, energische Schritte im Korridor hörte, die sich auf ihr Klassenzimmer zubewegten.
    Sie wandte sich der Tür zu, als sie geöffnet wurde und eine ihr nur zu bekannte Gestalt in das Klassenzimmer trat mit Augen, die schwarz waren wie der Tod.
    Powell nahm den Hut nicht ab, noch grüßte er sie. In seinem teuren Anzug, den Stiefeln und dem Stetson wirkte er wohlhabend und einflussreich. Aber hinter diesem Aufzug sah Antonia einen jüngeren Mann … Einen ärmlich angezogenen und doch schon damals selbstbewussten jungen Mann, der nirgendwohin passte. Ein Außenseiter, der davon träumte, nicht mehr arm zu sein. Manchmal dachte sie an diesen jungen Mann, und sie liebte ihn mit einer Leidenschaft, die sie sogar in ihren Träumen überwältigte.
    “Ich habe dich erwartet”, sagte sie ruhig. “Maggie hat eine Sechs bekommen, und sie hat sie auch verdient. Sie hatte eine ganze Woche Zeit gehabt, die Hausaufgabe zu erledigen, und sie hat es nicht getan.”
    “Oh, erzähl mir nicht so etwas. Ich nehme dir die noblen Motive nicht ab. Ich weiß, warum du auf ihr herumgehackt hast. Lass Maggie in Ruhe!”, sagte er mit einem drohenden Unterton. “Du bist hier, um zu unterrichten, und nicht, um alten Groll an meiner Tochter auszulassen.”
    Antonia setzte sich hinter ihr Pult und faltete die Hände vor sich auf der Tischplatte. “Deine Tochter wird sitzenbleiben”, teilte sie ihm gelassen mit. “Sie nimmt am Unterricht nicht teil, sie macht ihre Hausaufgaben nicht, und sie lehnt es ab, die Testfragen zu beantworten. Offen gestanden bin ich überrascht, dass sie es fertigbrachte, in der Schule so weit zu kommen.” Ihr Lächeln war kühl. “Ich habe gehört, du hast Einfluss

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