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Immer Schön Gierig Bleiben

Immer Schön Gierig Bleiben

Titel: Immer Schön Gierig Bleiben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Alef
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nur etwas
über
die USA sagte.
    Eine Investmentfirma. Das Pflegewerk Seniorencentrum mit c. Hier begann der Coiffeurstendamm. Rechts eine riesige Baustelle, demnächst würde hier ein großer Baumarkt eröffnen, dann wohl auch mit eigener Bushaltestelle.
    Die Ringbahn S-Bahnhof Halensee, jetzt wurde es voll. Noch eine knappe halbe Stunde bis elf Uhr. Pachulke musterte die Passagiere. Wer war ein Busprofi, wer fuhr nur gelegentlich, wer war Tourist? Die einen zeigten, wenn überhaupt, routiniert ihr Ticket, die zweite Gruppe suchte nach Wechselgeld. Die dritte belästigte Grellert mit Fragen. Jede Auskunft kostete Zeit und sorgte für Verspätung. Dann ging es rechts ab vom Boulevard des Alten Westens. Früher gab es Filmfestspiele und Luxus im Kempinski, heute Stützstrümpfe und als Eröffnungsschnäppchen Dübel und Schwingschleifer. Henriette die Eismeisterei, die Hofpfisterei, noch ein Butter-Lindner. D&G war kein Flagshipstore, sondern stand für Döner & Grill. Ein Asia Imbiss mit Lettern, die asiatisch aussahen, so unecht wie die Kulissen in einem Charlie-Chan-Film. Joachim-Friedrich-Straße/Westfälische Straße. Hier hatte Verena Adomeit ihr Büro gehabt. Ein großes Eckhaus, nur belegt mit Büros: Kanzleien, Investment, Real Estate. Als sie die Paulsborner Straße passierten, schlugen die Äste gegen das Oberdeck.
    Dorfner blätterte durch den Stapel Zeitungen, die Pachulke ihm aufs Auge gedrückt hatte. Warum hatte Zabriskie ihn nur so durchdringend angestarrt bei der Lagebesprechung? Normalerweise sah sie immer an ihm vorbei? War etwas nicht in Ordnung? Der Hosenstall war zu, er trug passende Socken, er war frisch und rasiert, er war früh in einem Fitnessstudio zum Probetraining gewesen. Wo war ihr Problem?
    Er sah auf seinen Notizzettel:
Schminke, Hackescher Markt, Theater, Freizeitverhalten junger Frauen
. Das waren die Kriterien. Es war so langweilig, dieses ganze Zeug durchzulesen. Was hatte Stiesel ihm mit auf den Weg gegeben? Bitte Feuilleton und Kulturteile noch einmal durchgehen. Dorfner schlug den Kulturteil auf und riss die Augen auf.
Steven Seagal kommt zur Deutschlandpremiere seines Films
Exit Wounds – Die Copjäger
zum Potsdamer Platz
. Warum war dieses welthistorische Ereignis nur in den Vermischten Kurzmeldungen erwähnt worden? Zusammen mit einer Vernissage und einem studentischen Theatertreffen. Abschlussparty am Samstag in der Hochschule der Künste. Moment mal. Dorfner las die Meldung genauer.
    Mit einer Sommerparty in der Hochschule der Künste endet am heutigen Freitag das Bühne-frei!-Festival
.
    Eine Woche lang trafen sich Studentenbühnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zum größten Treffen deutschsprachiger Studentenbühnen (wir berichteten am 19. Juni). Heute Abend öffnet die HdK ihren Sommergarten für Bands, Kurzfilme und Grillen. Der Eintritt ist frei
.
    Die Zeitung war vom 22. Juni 2001. Na bitte, das war es doch. Theater, Schminke, und diese Schwarz wollte an der HdK studieren. Die HdK hieß jetzt UdK. Dorfner würde sich das Programm dieses Theaterfestivals besorgen. Und dabei würde er ganz, ganz vorsichtig zu Werke gehen.
    Um die Ecke von der Paulsborner Straße waren in der Tiefgarage Cicerostraße Stellplätze zu vermieten. Die Kirche am Hochmeisterplatz. Korsukéwitz Gastronomieausstattung seit 1902. Über Eck gebaute Etagenhäuser aus den siebziger Jahren mit zurückgesetzten Balkonen. Lidl –
Vielen Dank für Ihren Einkauf
. Die Feuersozietät seit 1718. Baker’s Drive, eine Drivethru-Bäckerei mit Schrippe to go. Westliche Werte an jeder Ecke. Getränke Hoffmann. Der Hort der Katharina-Heinroth-Grundschule, die Direktorin des Zoos 1945–1956. Die Eisenzahnstraße, benannt nach Friedrich II. von Brandenburg 1413–1471. Die Johann-Georg-Straße, benannt nach einem alten Judenhasser. Cicero, der die Stadt zur Residenzstadt machte. Nestor. Albrecht Achilles. Das Land der falschen Griechen. Spree-Athen. Rom und Preußen. Die Brandenburgische Straße, der Kinderladen Maikäfer, ein Restaurant mit vier Kegelbahnen und dem imposanten Relief eines Ritterhelms. Der U-Bahnhof Fehrbelliner Platz, harmlos und rundlich wie ein rotes Gummitier, Fortschritt heischend inmitten von Nazibauten. In einem war jetzt das Amt für Wiedergutmachungsangelegenheiten. Ein rotes Flachdach, das einlud, im Schneegriesel und Starkregen zu warten, bis der Bus kam. Der 104er war schon da, und die Leute quetschten sich hinein, lasen die Zeitung, lasen ein Buch, hörten Musik,

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