Immer wieder, immer mehr (German Edition)
wie Liz, die wundervolle, sexy Liz, vor ihm lag, gefesselt an Händen und Füßen und ihm völlig ausgeliefert, dann kamen ihm ganz andere Gedanken …
Verdammt!
„Wir sind keineswegs fertig mit unserem Gespräch, Liz.“ Er strich ihren Kragen glatt und berührte dabei ihren Hals. Wie heiß ihre Haut sich anfühlte. „Du magst aussehen wie ein Engel, aber wir wissen, dass mehr von einem Teufel in dir steckt, als für uns beide gut ist.“
Was hätte Liz darum gegeben, jetzt ihr Handy zu haben!
Sie hockte im Wohnzimmer ihrer Großmutter auf dem Boden und bewunderte ihr Werk. Noch nie hatte sie etwas hingebungsvoll geputzt. Doch da war immer noch ein Fleck auf der Oberfläche des kleinen Holztisches. Sie sprühte noch einmal etwas Politur darauf und polierte ihn fort. Erzwungene sexuelle Enthaltsamkeit war offenbar das beste Mittel, ein sauberes, ordentliches Haus zu bekommen. Zwei Nächte waren vergangen, ohne dass der einzige Mann, der ihr Erleichterung verschaffen könnte, sich hatte blicken lassen.
War sie etwa sexbesessen? Noch nie war sie so auf eine Sache fixiert gewesen, so unfähig, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Liz stand auf und ging in die Küche. Mit dem Handrücken strich sie sich das Haar aus der schweißnassen Stirn und schaltete das Licht an. Wie gut war es doch, Strom zu haben. Man wusste ja gar nicht, wie wichtig Elektrizität war, solange man sie nie richtig entbehrt hatte.
Mit Sex war es ähnlich. Wenn man erst einmal erfahren hatte, wie toll es sein konnte, dann wollte man immer mehr. Und Mitch hatte ihr wirklich gezeigt, wie überwältigend es sein konnnte.
Sie räumte die Putzutensilien weg und wusch sich die Hände. Dann öffnete sie das Küchenfenster, in der Hoffnung auf einen kühlen Luftzug. Doch draußen war es fast noch schwüler als drinnen. Liz sah auf die Uhr. Noch eine Stunde bis Mitternacht. Sollte sie schon zu Bett gehen?
Das Geräusch von Autoreifen auf der gekiesten Einfahrt ließ sie aufschrecken.
Mitch?
Ihr Herz setzte einen Schlag lang aus. Allein bei dem Gedanken, dass er es sein könnte, wurde ihr heiß vor Verlangen.
Doch dann fiel ihr ein, dass sie in der Nacht zuvor ja auch einen Wagen gehört hatte, und das war nicht Mitch gewesen.
Rasch ging sie zur Tür und schaltete das Licht aus. Angespannt lauschte sie, während der Wagen die Einfahrt hi-nauffuhr. War das der Fremde, von dem Mitch geredet hatte? Und wenn ja, wer war dieser Mann? Ein Privatdetektiv, den Richard auf sie angesetzt hatte? Ein Rechtsanwalt? Oder hatte Richard sich einen Polizisten gekauft, der den langen Weg hierhergefahren war, um sie wegen Körperverletzung zu verhaften?
Oder war es Richard selbst?
Nein. Er würde niemals persönlich kommen. Er würde einen seiner Vasallen schicken, um sie zurückzuholen. Aber da würde sie nicht mitspielen.
Eine Wagentür wurde geöffnet und wieder zugeschlagen. Bald würde sie erfahren, wer ihr nächtlicher Besucher war.
Sie sah eine Gestalt auf das Haus zukommen. Es war dunkel, doch der Größe nach musste es ein Mann sein.
Liz biss sich auf die Unterlippe. Sie hätte die Außenbeleuchtung einschalten sollen …
Ach, das war doch lächerlich. Mitch und sein Gerede, dass sie in Schwierigkeiten stecke!
Und dennoch, als sie einen Schüssel im Schloss der Hintertür hörte, griff sie rasch nach dem Besenstiel, bevor sie das Licht einschaltete.
Der Mann betrat die Küche.
„Mitch! Du hast mich vielleicht erschreckt!“
Breitbeinig baute er sich vor ihr auf. Sie stand mit dem Rücken zur Wand und hielt den Besenstiel auf seine Körpermitte gerichtet.
„Glaubst du im Ernst, wenn ich ein Einbrecher wäre, dass du damit etwas hättest ausrichten können?“
„Du hast ja keine Ahnung, was ich mit einem Besenstiel alles machen kann.“
Er lächelte, es war wieder dieses entwaffnende sexy Lächeln. „Ja, ich habe davon gehört, dass ein Splitter im Po tödlich sein kann.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Verrat es mir, Liz, was macht dir solche Angst?“
Sie stellte den Besen ab. „Nichts.“
„Ich habe mich falsch ausgedrückt. Was hat dir gerade eben solche Angst gemacht?“
„Na, hör mal! Es ist elf Uhr nachts, ich bin eine Frau und ganz allein in einem großen alten Haus. Und dann höre ich, dass jemand in meine Einfahrt fährt.“ Sie lächelte kleinmädchenhaft. „Würde das nicht jedem Angst machen?“ Sie schob sich eine Strähne hinters Ohr. Du liebe Güte, wie sie wohl aussah! Ungekämmt, ohne Make-up, ein
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