Immer wieder Lust auf dich
fällst.”
“Na schön. Hol ihn!”
Mandy ging zur Tür und schien jemandem zuzuwinken. Als sie zurückkam, lächelte sie verschmitzt.
Rafe musste zwei Mal hinsehen, als Kelly hereinkam. Er trug das Haar kurz geschnitten. Er hatte ein neues Hemd, neue Jeans und neue Cowboystiefel an. Als er Rafe entdeckte, rannte er auf ihn zu. “Sieh mal meine Schuhe, Rafe. Mandy hat sie mir zum Geburtstag geschenkt.”
“Sehen wirklich super aus, mein Junge. Bestimmt wirst du bald anfangen zu reiten, stimmt’s?”
“Tom hat mir versprochen, dass er es mir beibringen will, aber vorher muss ich noch lernen, wie man mit einem Pferd umgeht.” Er sah zu Dan. “Hallo.” Auf einmal wirkte er wieder sehr schüchtern.
Rafe half ihm. “Dan, ich möchte dir Kelly vorstellen. Ihm haben wir es zu verdanken, dass ich dich finden konnte.”
Dan war sprachlos. Sein Blick wanderte von Kelly zu Mandy und Rafe. Er schüttelte den Kopf. “Okay, Leute. Ihr habt mich reingelegt.”
“Du hast selbst Schuld, Dan”, erwiderte Mandy. “Du warst derjenige mit den Hintergedanken.”
“Du bist also Kelly”, wandte sich Dan an den Jungen, ohne seine Schwester noch eines Blickes zu würdigen. “Nett, dich kennenzulernen.” Er streckte ihm seine Hand entgegen, die Kelly zaghaft ergriff.
“Ich habe gesehen, wie sie auf dich geschossen haben”, sagte er leise.
“Was?”, rief Mandy bestürzt aus. “Geschossen? Warum hat mir das keiner gesagt?”
Dan wollte sie beruhigen. “Es war nicht so schlimm. Es wurde erst gefährlich, als sich die Wunde infiziert hatte. Aber jetzt ist die Gefahr ja überstanden.”
Sie sah zu Kelly. “Du hast es die ganze Zeit gewusst, ohne mir etwas zu sagen!”
Jetzt mischte Rafe sich ein. Er sah, dass Mandy immer noch ganz aufgelöst war. “Ich habe ihm gesagt, dass er es vor dir nicht erwähnen soll, Mandy. Ich wollte dich nicht noch mehr beunruhigen, solange ich nicht wusste, wie ernst es wirklich war.”
Dan sah wieder zu Kelly. “Wo bist du gewesen? Ich habe niemanden gesehen.”
“Ich saß in einer der Felsspalten und habe über den Rand gespäht.”
“Und du hast es niemandem erzählt?”
Kelly war sichtlich beschämt. “Nein, Sir. Ich hatte Angst. Ich durfte dort nicht sein. Ich wollte nicht, dass man mich findet.”
“Wie lange bist du dort gewesen?”
“Ich weiß nicht. Ich glaube, ganz schön lange.”
Rafe sprang ihm wieder zur Seite. “Er lebte in einer Felsenhöhle. Ich habe sie zufällig entdeckt.”
Dan schloss die Augen. Er schien auf einmal wieder sehr erschöpft zu sein.
Kelly wandte sich wieder an Rafe. “Weißt du was? Mandy hat gesagt, dass ich mit ihr nach Dallas kommen und bei ihr wohnen darf. Sie hat mir aus der Patsche geholfen und mit den Leuten geredet. Sie wollen mich gehen lassen.”
“Das ist sehr großzügig von Mandy”, bemerkte Rafe.
“Ja. Ich habe ihr angeboten, dass ich auch ein paar Rechnungen bezahlen kann, wenn ich einen Job gefunden habe. Aber sie möchte, dass ich zur Schule gehe. Es gibt nämlich in Dallas keine Ranch, auf der ich arbeiten kann.”
“Na ja, vielleicht kannst du ja in den großen Ferien bei Dan mit anpacken.”
“Und wo wirst du dann sein, Rafe?”
“Ich muss wieder zurück nach Europa.”
Kelly war enttäuscht. “Oh.”
Mandy ergriff zum ersten Mal das Wort, seit sie erfahren hatte, dass Dan angeschossen worden war. Rafe sah ihr an, dass sie immer noch wütend auf ihn war, weil er es ihr verschwiegen hatte. “Wir müssen jetzt gehen. Dan braucht seine Ruhe. Haben die Ärzte schon irgendetwas darüber gesagt, wann sie dich entlassen wollen?”
“Wenn meine Temperatur wieder normal ist. Hoffentlich bald”, fügte Dan hinzu.
“Ich werde so lange auf der Ranch bleiben, bis du wieder allein zurechtkommst”, sagte Mandy.
Dan sah Rafe an. “Und was ist mit dir?”
“Du hast mich gebeten herzukommen.”
“Genau. Wir werden alles Weitere besprechen, wenn ich wieder zu Hause bin.”
“Und wir sehen uns ja noch”, wandte sich Dan an Kelly. “Du willst mir also auf der Ranch helfen, Cowboy? Tom hat bestimmt eine Menge für dich zu tun.”
“Alles klar”, erwiderte Kelly.
Hand in Hand gingen Kelly und Rafe aus dem Zimmer.
Mandy spürte, dass Dan sie ansah. Sie drehte sich um und lächelte ihn an. “Ich bin so froh, dass du wieder da bist. Diese Unsicherheit, nicht zu wissen, wo du bist, war schrecklich. Als ich Rafes Zettel las, auf dem nur stand, dass du im Krankenhaus bist, wusste ich nicht, was das zu
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