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Immer wieder Samstag Reloaded

Immer wieder Samstag Reloaded

Titel: Immer wieder Samstag Reloaded Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
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fertiggemacht. Aber der Knabe hat keine Ahnung, mit wem er sich angelegt hat – du schon, nicht wahr?« Drohend kam er näher.
    »Bleib stehen!«, schrie ich, weil meine Knie inzwischen schlotterten.
    Er grinste nur. »Seit wann sagt die Tochter ihrem Vater, was er zu tun hat? Er hat dich wirklich verzogen. Aber das wird schon bald aufhören. Ich habe Pläne mit dir. Die hatte ich schon immer. Hab nur darauf gewartet, bis du achtzehn wirst, weißt du ... und jetzt kommt der Möchtegern-Klitschko und denkt, er kann alles versauen? Wozu habe ich dich dein Leben lang durchgefüttert, wenn du dann abhaust?«
    Pläne? Was denn für Pläne? Ich hatte nicht die geringste Vorstellung, aber eines war sicher: Sie stimmten garantiert nicht mit meinen Zukunftsvisionen überein.
    »Ich werde mit dir nirgendwo hingehen!«, sagte ich und schluckte mühsam, damit meine verräterische Stimme nicht zitterte. Ich wollte nur noch rennen, weit weg, so schnell ich konnte. »Und Tristan wird mich suchen, wenn du mich einfach mitnimmst!« Ich reckte mein Kinn empor und straffte die Schultern – das war mir nie zuvor in Gegenwart meines Vaters gelungen, weil er eine so einschüchternde Wirkung auf mich hatte.
    Sein humorloses Lachen ließ mir einen eiskalten Schauder über den Rücken laufen.
    »Tristan wird einen Dreck tun!« Er spuckte seinen Namen förmlich aus, als würde es ihn anwidern, ihn nur in den Mund zu nehmen. »Weil dein toller Tristan dich heute zum letzten Mal gesehen hat. Du wirst mit mir kommen, weil du mein Mädchen bist!«
    »Nein!«, rief ich und distanzierte mich noch weiter von ihm. Stanley zappelte und fletschte die Zähne auf meinem Arm. »Du kannst mich nicht zwingen! Ich werde zum Jugendamt gehen und ihnen alles erzählen!«
    »Glaubst du etwa, ich bin nicht vorbereitet? Ich habe eine Verbündete, die dich nicht gerade sehr mag. Sie rief mich vor einiger Zeit an und wollte Tristan Wrangler wegen Vergewaltigung anzeigen. Das wäre wohl das Aus für seine Boxkarriere und sein Image. Eine Ahnung, von wem ich spreche?«
    »Eva!« Ich wisperte es kaum hörbar. Es konnte nur Eva sein ... Eva, die nach der Sache letzten Samstag verstanden hatte, dass sie ihn nie haben würde. Getreu dem Motto: Wenn sie ihn nicht kriegen kann, dann keine. Lieber würde sie ihn ruinieren ... Oh Gott. Ich hätte fast meinen wütenden Hund losgelassen. Eva wollte Tristan anzeigen? Bei seinen vielen und schweren Vorstrafen würde er wahrscheinlich in den Knast wandern und seine Karriere wäre für immer vertan, wenn das erst bekannt wurde. »Scheiße!«, nuschelte ich untypisch vor mich hin und starrte entsetzt meinen verhassten Vater an.
    Er lächelte siegessicher. »Ich habe ihr davon abgeraten, es zu tun ... Und sein gesamtes Leben zu zerstören. Aber ich weiß nicht, ob ich sie wirklich davon abbringen kann, wenn du mit ihm zusammenbleibst. Die Kleine ist ziemlich vernarrt in ihn.«
    Tränen traten mir in die Augen und ich schüttelte den Kopf hin und her. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Was sollte ich tun?
    »Ich werde ihm helfen und ihn entlasten, sodass sie als unglaubwürdig erscheint. Wenn du mit mir kommst. Tust du es nicht, werde ich sicher noch ein paar andere Belastungszeuginnen finden. Diese kleine Eva meinte, ihre Freundinnen hätten auch eine ganze Menge zu erzählen ... Und wir wollen deinen Tristan doch nicht im Knast besuchen?«, versuchte er, mich zu überzeugen und bot mir symbolisch und sehr hinterhältig seine Hand.
    »Nein ...« Wieso musste ich nur so schwach klingen? Warum konnte es keinen Ausweg geben, oder fand ich ihn nur nicht?
    Gequält kniff ich die Lider zu, überlegte. Es musste doch eine Möglichkeit geben! Es musste einfach!
    Aber mir wollte nichts einfallen. Verdammt! Hier ging es um Tristans Zukunft. Eva würde alles, würde ihn zerstören! Bei diesem Gedanken liefen die Tränen über ... Ich schluchzte, während eine eiskalte Welle durch meinen Körper rauschte, ihn zum Zittern brachte und ihn mit Hoffnungslosigkeit füllte. Trost suchend vergrub ich mein Gesicht in Stanleys weichem Fell und nahm ein paar tiefe beruhigende Atemzüge. Doch es funktionierte nicht. Meine Welt stürzte gerade in sich zusammen. Einfach so ...
    »Okay«, hauchte ich schließlich tonlos. Was blieb mir denn anderes übrig? Mein Vater lachte siegessicher, während ich ihn düster musterte und vielleicht zum allerersten Mal bewusst hinter seine Fassade schauen konnte. Ich war nie ein gewalttätiger Mensch gewesen, aber in

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